Ohne Schmerz - Kein Halleluja
Oberschenkelmuskel spüren lässt. Folgt man weiter den Pfeilen im Ort wird man wieder herausgeführt aus Portomarin und gelangt direkt auf den Weg nach Gonzar. Wer nicht in Portomarin rasten oder einkaufen will, kann also vor Portomarin die Pfeile ignorieren und sich stattdessen entlang der Strasse, links vom Stadtzugang, bewegen in Richtung Gonzar. In Portomarin lohnt es sich zu rasten, die wirklich schöne Stadt zu genießen, etwas einzukaufen oder die Kirche San Nicolas (12. Jh.) zu besichtigen. Portomarin wurde, so wie es heute aussieht, in den 60er Jahren neu erbaut, das alte Dorf verschwand im Stausee, mit Ausnahme der beiden Kirchen San Pedro und San Nicolas, die abgebaut und wieder aufgebaut wurden. Der Weg nach Gonzar führt entlang der Landstrasse stellenweise durch einen Wald, aufwärts von 400m ü.N. bis zu 560m ü. N. Der Strasse folgend, erreichen wir nach rund zwei Stunden Gonzar. Bis Hospital sind es jetzt noch ca. 45 Minuten. Es geht noch einmal stramme 140 Höhenmeter steil nach oben.
Viele Pilger schenken sich die letzten 4km für den Tag und bleiben in dem netten Dörfchen Gonzar, das über 2 Herbergen verfügt. Spätestens jetzt überlegen sich viele ihre Tagesetappen etwas kürzer zu gestalten, um die absehbare Ankunft in Santiago vielleicht doch noch um einen Tag hinauszuzögern und die Pilgerromantik vielleicht noch einen Tag länger zu genießen.
Herbergen:
Morgade: Priv.Alb. Casa Morgade, 16 Betten, Waschm./Trockner
Ferreiros: Alb. Gal., 22 Betten; Küche
Portomarin Priv. Alb. O Mirador, 30 Betten,
Waschm./Trockner, Internet, Rest.; Priv. Alb. Ferrmenteiro, 120 Betten, Küche, Waschm./Trockner, Internet; Alb. Xunta Gal.,100 Betten, Küche o.Ausstattung;, Waschm./Trockner;
Priv. Alb. Manuel, 16 Betten, Waschm./Trockner, Internet;
Priv. Alb El Caminante, 14 Betten, Waschm./Trockner, Rest;
Priv. Alb. Porto Santiago, 14 Betten, Küche, Internet,
Waschm./Trockner; Priv. Alb. Ultreia,,14 Betten, Küche, Waschm./Trockner
Gonzar: Alb. Gal., 20 Betten, Küche; Priv. Alb. Casa Garcia,26 Betten, Wäscheservice, Rest./Bar, TV, stilvoll und sauber, Günstige Weine.
Hospital da Cruz: Alb. Gal., 22 Betten, Küche ohne Ausstattung.
Infrastruktur:
Verpflegung Unterwegs problemlos, in Portomarin:
Supermärkte, Shops aller Art, Bars, Restaurants, Bancomaten
Sehenswert: Hinter A Brea der 100km Stein, in Portomarin die Kirche San Nicolas (12. JH.) In der Region wird eine Art Grappa gebrannt:der Orujo, den gibt es auch angesetzt mit Kräutern als Hierbas, sehr gut für den Magen nach dem Essen!
Reisetagebuch, 19. Mai 2012
Von Barbadelo nach Gonzar
Morgens um sechs werde ich wach, weil Katja sich bereits auf den Weg macht, sie hatte gestern Abend schon angekündigt, früh los zu laufen. Ich winke ihr noch halbverschlafen zu und drehe mich nochmal um. Eine Stunde später sind wir dann endlich richtig wach. „Ist die Kleine schon weg? Hab ich gar nicht mitbekommen“, meint Thomas. „Ja, heute früh um sechs, ich vermute du hast sie verjagt mit deinem Schnarchen.“ „Ich??? Ich schnarche doch nicht!“ Ich verschlucke mich fast vor Lachen. „Thomas, Du machst nachts Geräusche wie ein sterbender See-Elefant!“ Wobei mir das im Moment herzlich wenig ausmacht. Wenn ich müde bin, schlaf ich und werd ich mal wach, schlaf ich sofort wieder ein.
Nach einem kleinen Frühstück brechen wir auf, die Landschaft auf dem Weg wird jetzt in erster Linie von Wäldern, Feldern und romantischen Dörfern beherrscht. Thomas meint, das wird jetzt bis Santiago so bleiben, mit Ausnahme der Städte, versteht sich. Diese galizische Landschaft gefällt mir wirklich gut. Sie ist wild, ungezähmt, leuchtend grün und wirkt wie ein Drehort aus dem „Herrn der Ringe“. Durch ein Schild, das die Flora und Fauna Galiziens erklärt, erfahren wir, dass es hier sogar noch Bären, Vielfraße und etliche andere Raubtiere geben soll. Und Auerhähne. Was uns zu Kalauern über Auerhähne veranlasst. Keiner der Kalauer ist so gut, dass es sich lohnt ihn wiederzugeben, aber wir haben Spaß. Gelegentlich ist mir albern zumute und ich grüße fremde Pilger mit einem freundlichen „Pax Vobiscum oder Dominus Vobiscum!“ Wenn mir ganz albern ist, brummele ich im Vorbeigehen ein inbrünstiges „Ave Maria“, von dem ich mich gerade mal an die ersten paar Zeilen erinnern kann. In der Kirche, während meiner Schulzeit, saß ich meistens hinten und spielte Autoquartett. Aber den salbadernden Tonfall der Priester krieg ich ganz gut
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