Ohne Schmerz - Kein Halleluja
Betten, Küche, Waschm./Trockner; Priv. Alb. O Durminiento, 43 Betten, Bar/Rest., Waschm./Trockner, Internet, Massagen; Priv. Alb. Los Blasones, 40 Betten, Küche,
Waschm./Trockner, Internet, schöne Lage, Massage, Terrasse;
Priv. Alb. Don Alvaro,40 Betten, Küche, Waschm./Trockner, Internet, Garten;Priv. Alb. Internacional, 43 Betten, Waschm., Internet;
Priv. Alb. Dos Oito Marabedis, 23 Betten, Küche, Waschm.,
Internet; Priv. Alb. San Lazaro, 28 Betten,
Waschm./Trockner, Internet
Barbadelo: Priv. Alb., Casa Barbadelo (beikm 108) ca.50 Betten, Bar/Rest., Terrasse, Waschservice, kl.Tienda, Souvenirshop; Priv. Alb. Casa de Carmen, 30 Betten, Zeltplatz; Alb. Gal., 18 Betten, Küche
Infrastruktur:
Unterwegs bis Sarria nur wenig Möglichkeiten zur Einkehr. Bancomaten und Rest./Supermärkte, etc. in Sarria.
Reisetagebuch, 18. Mai 2012
Von Triacastela nach Barbadelo
Da sowohl Thomas und ich, als auch das spanische Ehepaar rhythmische Schnarcher sind, verläuft die Nacht bemerkenswert ruhig und ich wache mal richtig ausgeschlafen auf. Nach ein paar kleinen Cafe Cortado aus dem Automaten, laufen wir nochmal schnell zum nächsten Cafe, um uns dort einen ordentlichen Milchkaffee zu gönnen. Es regnet. Zum ersten Mal kommt meine Regenjacke zum Einsatz. Thomas meint nur lakonisch „So kenn ich Galizien.“ Der Regen hält sich in Grenzen, es ist eher ein leichtes, stetiges Nieseln. Über kleine Strassen und Waldwege laufen wir durch eine fast irisch oder bretonisch anmutende Landschaft. Nun ja, die Galizier stammen nicht umsonst von den Kelten ab, auch die steinernen Wegkreuze mit ihren keltischen Knotenmustern zeugen von der Verwandtschaft zu den Gälen. Die Wälder, durch die wir laufen, wirken absolut magisch, es würde mich nicht wundern wenn sich hier Gnome, Feen und Schlümpfe herumtreiben. Als wir hinter San Xil eine kleine Pause einlegen, sehen wir aus der Ferne bereits eine größere Pilgertruppe auf uns zukommen. Je näher sie kommen, desto mehr wirken sie wie die glorreichen Sieben auf dem Weg zum Showdown. Und einer trägt tatsächlich einen Stetson. „Da kommen Ben Cartwright und seine Söhne“, meint Thomas und ahnt noch nicht wie recht er hat. Es handelt sich zwar nicht um die Cartwrights, aber um die Müllers aus dem Allgäu. Papa Müller hat sich mit seinen 76 Jahren den Pepitahut aufgesetzt, den Rucksack geschnallt und sich seine 4 Söhne unter den Arm geklemmt, um nochmal was zu erleben. Die Truppe gefällt uns. Die Jungs sind alle zwischen 30 und 45 und passen unterwegs auf ihren alten Herrn auf. Der ist ein listig - pfiffig guckender alter Herr, dem man immer noch ansieht, dass er in jungen Jahren ein ziemlicher Schlingel gewesen sein muss. Unterwegs überholen wir uns des Öfteren gegenseitig, je nachdem, wer grad, wie, wo Pause macht. In einem kleinen Kuhdorf bietet eine alte Bäuerin uns eine frische, heiße Tortilla an, was wir gern annehmen. Auch hier heißt es wieder „Buen Camino“! Ein paar Kilometer weiter stoßen wir auf Katja, die es offenbar etwas langweilt, allein zu laufen und sich Thomas und mir anschließt. Sie hat einen recht zackigen Schritt am Leib undist eine nette Mittzwanzigerin aus Hamburg mit Ruhrgebietswurzeln. Katja ist allem Anschein nach ein wohlerzogenes, halbwegs frommes Mädchen. Allerdings beherrscht sie in Taubstummensprache ziemlich unanständige Gesten. Ganz so fromm ist sie also dann doch nicht. Dafür kennt sie eine Menge Kirchenlieder. Und Herbert Grönemeyer Songs. Wir wandern also zu dritt und singen dabei gelegentlich. Nachdem wir uns durch die bekannte deutsche Schlagerlandschaft und die Hits der NDW gegrölt haben, singen wir „Wir lagen vor Madagaskar“ gefolgt von Leonard Cohens „Halleluja“, Thomas kennt den Text nicht und brummelt bei jedem Halleluja immer ein „Luja sog I! Zefix! Luja!“ Katja fragt nach, ob wir das eine oder andere Kirchenlied kennen, aber wir müssen verneinen, nein tut uns leid, kennen wir nicht, nie gehört. Sie lässt sich nicht beirren und stimmt „Wenn das Brot das wir teilen“ an. Kenn ich auch nicht, aber die Melodie klingt sehr nach dem Bratmaxe Song. Schließlich fällt uns doch noch etwas ein. Das beliebteste Lied auf allen Kirchentagen, der absolute Top 1 Hit aller guten Protestanten. „Danke! Für diesen schönen Morgen, Danke! Für diesen schönen Tag!“ schmettern wir also dreistimmig durch die galizischen Wälder.
Anschließend tun wir etwas für Katjas Bildung und erzählen ihr die Geschichte vom
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