Ohne Skrupel
– Tina wieder glücklich!
Aber was soll´s, JP hatte
es durchschaut und war in diesem Falle ganz gerne „Opfer“. So ein
One-Weekend-Stand war auch nicht zu verachten, zumal Tina witzig, passabel
clever und wirklich niedlich im Aussehen war. Soweit sich JP allerdings am
nächsten Morgen erinnern konnte, war Sex mit Tina irgendwie „unprickelnd“,
denn: Erstens hatte JP immer noch eine gewisse Übersensibilität auf seiner
Eichel (Sandy-Effekt) und zweitens war Tina sehr schüchtern und wollte immer
das Licht ausmachen, er aber absolut nicht! Drittens waren sie beide derart
betrunken, dass sie ohnehin kaum etwas mitbekamen. Aus diesem Grund beschloss
JP seine Erinnerungen am nächsten Morgen nochmals aufzufrischen und Tina bei
Tageslicht – oh Gott, oh Gott – nochmals einer eingehenden Prüfung zu
unterziehen. Sein Bewertungsergebnis war nun viel besser und er hätte Tina
durchaus ein ausbaufähiges B-Minus gegeben.
Am Sonntag kam nur die
Halbtageskarte in Frage, denn sie waren erst um 12:30 Uhr am Lift. Nach Hause
fahren musste JP. Die Fahrt war sehr still und schon nach wenigen Kilometern
schliefen alle drei Mädels den Schlaf der Gerechten.
In München war Tina noch
anhänglich und wollte noch ein bisschen schmusen und bei JP übernachten.
Richtige Lust hatte JP keine, aber er war heute eher der gutmütige Typ. Bevor
er sich prügeln ließ, willigte er ergeben ein. Außerdem: Ihr Argument, in
Anspielung auf die Autofahrt vom Samstag: „Ich habe in der Mitte gesucht und
das Wunder der Natur gefunden und ich mag diesen „tiefgehenden“ Eindruck, den
es bei mir hinterlässt ...!“, fand JP sehr überzeugend. JP wollte ihr gerne
noch den ein oder anderen tiefergehenden Eindruck hinterlassen. Am nächsten
Morgen vermerkte er in seiner Punkteskala: B, das Minus ließ er nun weg.
Das Wochenende war
richtig gut! Eine echte Herausforderung an Stehvermögen und für die Leber.
18. März 2010,
München
Endlich bzw. „leider“ ein Abend ganz
ohne Programm: Das Fernsehprogramm war grottenschlecht, kein Badminton mit den
Kumpels, keine Verwandten und Bekannten, die etwas gemeinsam unternehmen
wollten. Tina hatte keine Zeit, Sandy, die Stewardess, war nicht in der Stadt,
Julietta war total sauer auf JP und mied ihn (zu Recht) und Felicitaswar
weit weg, in Paris und gerade mal mit ihrem Mann versöhnt.
JP hatte schon gegessen,
er hatte keine Lust zum Telefonieren, kannte schon fast alle neuen Kinofilme.
Selbst bei größter Anstrengung konnte er keinerlei sinnvolle Beschäftigung für
diesen Abend finden. Da fiel sein Blick auf seinen Arbeitsplatz zu Hause und
auf seine zwei verschiedenen Rechner und die ausgeschalteten Bildschirme. Na
gut, dann eben Datenanalyse. Was für ein beschissener Abend, wenn gar nichts
anderes übrig blieb als das, wozu er am allerwenigsten Lust hatte:
Datenanalyse! JP war im Moment nicht sonderlich motiviert und schimpfte mit
sich selbst. Also begann er langsam mit der Suche nach Dingen, die er gar nicht
recht wissen wollte und vor denen er sich seit geraumer Zeit erfolgreich
drückte. Er begann mit der Analyse seiner gehorteten Daten über die Geschäfte
innerhalb der Firma Malinger und Töchterunternhmen.
Zweck der Übung: unbekannt
Ziel der Übung: unbekannt
Erwartungen an die Übung: unbekannt
Motivation für die Übung: absolut
KEINE
Spaß an der Übung: sehr,
sehr fraglich ...
Na Bravo! Ganz pragmatisch
betrachtet hatte JP die besten Voraussetzungen, seinen „langweiligen Abend ohne
Programm“ in einen „total vergeudeten, langweiligen Abend ohne Programm“ zu
verwandeln. Das war genau gegen seinen Geschmack und erfüllte seine persönliche
Definition eines sinnlosen Unterfangens. „Scheiß drauf!“, sagte er zu sich.
“JP, was du angefangen hast, das bringst du zu Ende. Basta!“ Und schon wurden
die beiden Computer eingeschaltet und los ging‘s. Zuerst musste noch ein klein
wenig für die gute Atmosphäre getan werden, ein „kleiner“ Single Malt Whisky aus
seiner erlesenen schottischen Kollektion musste einfach sein – „Abalour 15
years old“, war für diesen Abend genau das Richtige – nicht zu dominant, zart,
mild und wunderbar langweilig – genau zu diesem Abend passend! Und weil´s nicht
schlimmer kommen konnte, schenkte sich JP gleich gut dreidaumendick in seinen
Whiskey Tumbler ein. Natürlich OHNE Eis! Diese Menge musste reichen, um
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