Ohne Skrupel
körperlichen
Proportionen gab es einfach gar nichts an seinem Fahrstil auszusetzen! Er war
die personifizierte Eleganz, Dynamik und Kraft auf Skiern und vollkommener Herr
des kalten Elementes.
Die vorlaute Sofia war
ehrfürchtig still. Babs hatte stand immer noch der Mund staunend offen und Tina
sah ihn in einer Art an, die nichts Gutes erahnen ließ. So wie ein verliebter
zwölfjähriger Teenie schaut, wenn er das erste Mal von seiner großen Liebe
geküsst wird. Die erstaunten Gesichter der Mädels verursachten JP große Freude.
Yeah! Das war ein gelungener Show-Auftritt! Die drei Grazien schnatterten nun
wild durcheinander – wo er denn so Skifahren gelernt hätte, was man tun müsse,
um jemals derart sensationell fahren zu können, ob er ihnen auch was zeigen
würde usw. usw. Unten im Tal in Kitzbühel, nach ihrer ersten Abfahrt, waren die
Girls erst mal fix und alle. Tja, wer beim Tiefschneefahren nicht die richtige
Technik hatte und nur mit Kraft fuhr, konnte die beste Kondition schnell
aufbrauchen. Dennoch fuhren alle sogleich wieder auf den Gipfel und nahmen sich
diesmal die Hahnenkamm-Abfahrt vor. JP fuhr natürlich die „ Direttissima“ inklusive „Mausefalle und Hausbergkante“ den weltberühmt, berüchtigten
Hahnenkamm-Steilstücken; die Mädels bevorzugten die jeweiligen Umfahrungen und
Familienabfahrten. Gleich darauf kam nochmals „die Asten Abfahrt“ dran, danach
waren die Frauen wirklich fix und fertig!
JP war kein bisschen
müde. Nur noch mit viel Mühe konnten die drei Damen ihre Skier zum Lift
schleppen und forderten ihre erste Zwangspause. Es war gerade mal 10:40 Uhr „Hey,
jetzt haben doch noch gar keine Hütten offen – ihr wollt schon aufhören, wenn
andere erst anfangen?“, scherzte JP. Aber er lenkte dennoch ein und führte
seine kleine Gruppe zu der schönen Melkalm-Hütte, auf dem Weg zum
Ehrenbachgraben. Tee mit Rum, Lumumba, ein paar Runden Williamsbirne, dann
Amaretto und eine Runde warmen Eierlikör mit Sahne – das kippten sich die drei
Grazien kurz hintereinander hinter die Binde – wohl um sich ein bisschen Kraft,
Kondition und weiteren Mut anzutrinken. Diese Rechnung ging natürlich nicht
auf! JP hielt sich beim Trinken zurück. Er wollte noch Skifahren und sich nicht
„besaufen“. Da die drei Hübschen keinerlei Anstalten machten, ihre
„Gluck-Ärsche“ nochmals hochzubringen, ging JP zwischendurch alleine zum
Skifahren.
Als er gegen 14:30 Uhr
wieder in die Melkalm-Hütte kam, um seine Begleiterinnen abzuholen – es war
inzwischen sehr voll und sehr laut – saß Tina in der Ecke, Kopf an die Wand und
schlief. Die anderen beiden waren zwar wach, aber sturzbetrunken. „Sie dringkt
normale weisä nix sooo viel ...“, lallte Sofia mit Fingerzeig auf die
schlafende Freundin Tina. „Sie verträgt auch nix.“ Irgendwie brachte JP die
drei betrunkenen Freundinnen dennoch ins Tal. Die Abfahrt dauerte allerdings
ewig, da ständig eines der Mädels stürzte und mühsam die Skier einsammeln
musste, um irgendwann weiterfahren zu können. Dennoch hatten alle viel Spaß
dabei. In Kitzbühel gab‘s dann noch ordentlich Après Ski im „Londoner Pub“ und
da langte JP dann genauso zu und glich sein Alkohol-Defizit vollkommen aus. Das
Auto ließen sie notgedrungen auf dem Parkplatz stehen und fuhren mit einem
Taxibus zu ihrer Pension.
Einchecken, duschen,
umziehen, abrocken. Das war der Plan. Aber das war Theorie! Realität war:
einchecken, sich kurz hinlegen, einpennen, erst um 22:00 Uhr mit zerdrücktem
Gesicht aufwachen, ein kurzer Rundruf, was noch abgeht. Natürlich waren alle
Vier eingeschlafen – aber nun war man wieder wach und ein „Absacker“ würde
jetzt auf jeden Fall noch gehen. In 20 Minuten traf man sich unten an der
Hausbar – jetzt schnell duschen und umziehen. Aus „Einer geht noch“ wurden
natürlich ganz viele „Einer“ und es war fast 3:00 Uhr, als sie alle Richtung
Quartier wankten. Babs und Sofia verschwanden in ihr Doppelzimmer – die beiden
hatten definitiv was miteinander, das war ja ganz offensichtlich.
Nur Tina und JP blieben
„zufällig“ übrig, ach, wie praktisch! Tina und JP spielten ganz kurz das „Zu
Dir oder zu mir?-Spiel“ und einigten sich schließlich auf „zu ihr“, da sie
„zufälligerweise“ ein geräumiges Doppelzimmer mit Doppelbett hatte. Wie
praktisch! Diese Mädels hatten echt strategisches Talent – Klasse eingefädelt.
Tina, traurig und alleine
– Falle auf – JP rein – Falle zu – Tina verkuppelt
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