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Oliver Hell - Abschuss (Oliver Hells erster Fall) (German Edition)

Oliver Hell - Abschuss (Oliver Hells erster Fall) (German Edition)

Titel: Oliver Hell - Abschuss (Oliver Hells erster Fall) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
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hatte Mühe, die Kinder vor der Türe zu bändigen. Sie wollten zu ihrem Vater. Energisch schickte sie die beiden ins Haus. Hesse ließ den Kuga an und setzte den Blinker. Meinhold startete den Insignia und wartete ab. Er fuhr schnell los. Sie folgte nicht direkt, sondern wartete bis, sich die Haustüre schloss. Dann bog sie links ab und fuhr dem Ford hinterher. Bis zur Autobahn fuhr sie in einem nicht allzu großen Abstand hinterher. Es waren immer zwei Autos zwischen ihrem Wagen und dem Ford. Ihr Puls beruhigte sich. Konzentration. Bloß jetzt keinen Unfall bauen, dachte sie und fragte sich direkt, wieso sie jetzt solche Gedanken hatte. Sie hatte ein Spezialfahrertraining absolviert, was ihr eine traumhafte Sicherheit im Umgang mit Grenzsituationen gab.
    Hesse hielt sich an die Geschwindigkeitsbeschränkung. Sie folgte ihm weiter. An der St. Augustiner Auffahrt fuhr er auf die A560. Kein maßloses Beschleunigen. Er schien nichts zu ahnen von seiner Verfolgerin. Die Autobahn wechselte in die A59 Richtung Bonn. Sie fuhren weiter. Hesse fuhr auf der Mittelspur, der Insignia folgte ihm auf der Abbiegespur Richtung Bonner Norden. Falls er plötzlich ausscheren sollte, war sie schon auf dieser Spur. Meinhold hielt Hell auf dem Laufenden. „Chef, A59 Richtung Bonn, sind jetzt auf der Höhe Abzweigung Bonn.“
    Hesse hielt die mittlere Spur. Meinhold setzte den Blinker und wechselte ebenfalls dorthin. Weiter, vorbei an der Ausfahrt.
    „Pützchen, Beuel. Er fährt geradeaus.“
    „Ok, wir sind im Aufbruch. SEK ist bereit. Wir starten jetzt Richtung Godesberg. Danach schaut es aus. Passen Sie auf sich auf!“ Meinhold bemerkte, dass sie genickt hatte.
    Hesse fuhr weiter. Meinhold hatte noch die Waffe auf dem Schoß liegen. Sie nestelte sie zurück in den Holster. Dafür musste sie den Sicherheitsgurt lösen. Einen Augenblick war sie unaufmerksam. Hesses Kuga war plötzlich ganz dicht vor ihr. Er hatte die Spur gewechselt. Sie bremste ab. Er schaute in den Rückspiegel. Sie hob zur Entschuldigung kurz die Hand. Versteckte damit auch ihr Gesicht.
    So ein Mist, jetzt hat er dich gesehen. Adrenalin. Bleib ruhig. Wenn du jetzt weiter hinter ihm herfährst, dann schöpft er Verdacht. Sie ließ sich zurückfallen, ein Fahrzeug scherte vor ihr ein. Doch der Kuga blieb an der gleichen Position. Kein Beschleunigen. Glück gehabt. Er hatte sie nicht erkannt. Rechte Spur. Lange Kurve Richtung Rhein. Kommende Ramersdorf.
    Hells Prognose schien einzutreffen. Hesse nahm die A562 über den Rhein, reihte sich in der Mitte ein. Meinhold war mittlerweile drei Fahrzeuge hinter ihm. Links flog eine S-Bahn vorbei, die sich kurz darauf in den Tunnel stürzte. Als sie in den Rückspiegel schaute, um die Bahn zu beobachten, wie sie in der Erde zu verschwinden schien, überholte sie ein dunkler Opel Insignia mit einer Frau am Steuer. Die hatte es wohl sehr eilig. Sie hoffte, dass Hesse eventuell diesen Insignia nun als den erkennen würde, den er eben gesehen hatte. Sie holte die Sonnenbrille vom Rückspiegel und setzte sie auf. Hesse fuhr nicht die Autobahn zu Ende, sondern bog die letzte Möglichkeit rechts ab Richtung Bad Godesberg. Meinhold gab das per Telefon weiter, hielt die Telefonverbindung zu Hell aufrecht. Sie hatte Glück noch so gerade die Grünphase zu schaffen, flog noch bei Dunkelgelb über den Fußgängerüberweg. Sie befanden sich jetzt auf der Godesberger Straße. Hesse war vor ihr.
    „Godesberger Straße, er bleibt rechts“, sagte sie vor sich hin.
    „Wir sind hinter Ihnen, Adenauer Allee, Höhe Museum König.“ Tatsächlich fuhr eine Karawane aus zwei schwarzen SEK-Fahrzeugen, dem Mercedes von Hell, der Wendt an Bord hatte und dem Golf von Klauk in Reihe wie in einem amerikanischen Krimi. Keine Sonderrechte, man gab sich unauffällig. Trotzdem konnte man erahnen, dass hier ein Einsatzkommando unterwegs war.
    Auf Höhe einer Tankstelle stand ein Lieferfahrzeug mit Warnblinkanlage auf der rechten Spur. Hesse scherte elegant nach links. Vor Meinhold staute sich der Verkehr. Ihr Kopf flog nach links. Keiner ließ sie einbiegen. „Scheiße, macht hinne, ihr Arschgeigen“, fluchte sie und nötigte einen Golffahrer hinter ihr, ihr die Vorfahrt zu gewähren. Der Mann in dem Golf fluchte wild hinter ihr her. Wo war Hesse? Sie hatte ihn verloren.
    „Chef, ich sehe ihn nicht mehr.“ In Hundert Meter Entfernung stand auf der großen Kreuzung das Hochkreuzdenkmal. Meinhold fuhr auf beiden Spuren gleichzeitig und reckte den Hals, um

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