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Oliver Hell - Abschuss (Oliver Hells erster Fall) (German Edition)

Oliver Hell - Abschuss (Oliver Hells erster Fall) (German Edition)

Titel: Oliver Hell - Abschuss (Oliver Hells erster Fall) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
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den Ford Kuga zu erspähen. „So eine Scheiße, ich sehe ihn nicht mehr. Dieser Dreckslieferwagen!“
    „Bleiben Sie ruhig, er löst sich nicht in Luft auf“, versuchte Hell sie zu beruhigen.
    Seine Stimme wirkte irgendwie deplatziert, weil sie aus dem Handy, was sie auf dem Schoß liegen hatte, zu ihr sprach.
    Trotz ihres Zornes musste sie grinsen. Sie reckte weiter den Hals, da sah sie das Heck des Kuga noch so eben rechts abbiegen.
    „Da, er biegt ab in die Hochkreuzallee. Ich hab ihn wieder, gottseidank!“
    Sie setzte den Blinker, bog rechts ab. Unter der Eisenbahnbrücke war die Ampel auf Rot. Hesse war noch durchgekommen. Rechts stand kein Auto. Meinhold gab Gas und fuhr bei Rot los. Die Reifen des Opels drehten durch und quietschten laut und vernehmlich. Ein Radfahrer zeigte ihr einen Vogel. Sie antwortete mit einem Stinkefinger. „Was war das denn?“
    „Nix Chef, musste bloß Gas geben, um die Ampel noch zu schaffen“, log sie, „Er ist vor mir, fährt geradeaus Richtung Bernkasteler Straße.“
    Keine Antwort aus ihrem Schoß. Sie folgte dem Kuga, der dann plötzlich den Blinker setzte und links abbog.
    „Links, links, er fährt links.“
    „Wir hören‘s.“ Hell gab die Informationen ständig an das SEK über Funk weiter. Meinhold hörte die Antworten der Kollegen des SEK.
    „Wieder links, wir sind jetzt auf der Friesdorfer. Er wird langsamer, ich glaube, er sucht eine Hausnummer. Ich halte an.“ Meinhold verlangsamte den Opel und schaltete das Handy aus. Hesse fuhr in die nächste Straße rechts rein. Pionierstraße stand auf dem Schild, was etwas schief in der Welt stand.
    „Welche Straße?“, fragte Hell, doch Meinhold hörte ihn nicht mehr.
    „Mist“, fluchte Wendt, hoffentlich macht sie keinen Alleingang.“
    Hell schaute kurz besorgt zu seinem Kollegen herüber. Sie standen jetzt gerade in dem Stau, den der Lieferwagen immer noch verursachte. Hell schaute sich um, dann holte er das Blaulicht heraus und setzte es auf das Dach des Mercedes. Sofort hatten sie Platz. Hell und Klauk rauschten links an dem Lieferwagen vorbei. Hinter ihnen wollte sich ein VW-Fahrer ebenfalls in die entstandene Lücke drängeln, scherte plötzlich nach links aus und krachte mit dem nachfolgenden Einsatzwagen des SEK zusammen. Auf den VW fuhr dann noch ein weiteres Fahrzeug auf. Die Einsatzfahrzeuge des SEK waren abgeschnitten. Es gab auf dieser Straße keine Möglichkeit zu wenden. In der Mitte der Straße fuhr erhöht die Straßenbahn. Sie saßen fest. Hell hörte das laute Fluchen des leitenden SEK-Beamten.
     
    Meinhold ließ den Opel auf einem Wiesenstück ausrollen, drehte den Zündschlüssel. Das Motorengeräusch erstarb.
    Sie beobachtete Hesse, wie er sein Fahrzeug verließ und aus dem Kofferraum einen schwarzen Rucksack holte, den er dann in der Hand trug. Er ging schnell vorwärts, schaute sich mehrfach um. Auf halbem Weg schulterte er den Rucksack, duckte sich und rannte schnell auf die Wand des Gebäudes zu. Dort hielt er inne und drückte sich gegen die Wand. Meinhold schaute sich das Gebäude an. Es war ein weiß gestrichener Bau. An einem der Fenster hing ein großes Schild einer Maklerfirma. Das Gebäude war sehr wahrscheinlich leerstehend. ‚Zu vermieten‘ stand auf dem Schild. Was wollte Hesse hier?
    Rechts neben ihm befand sich eine Eingangstüre. Vorsichtig drückte er die Klinke herunter. Die Türe öffnete sich nicht. Hesse schlich weiter. Meinhold blieb in Deckung. Sie beobachtete ihn, bis er hinter einem dichten Gebüsch verschwand. Darauf verzichtete sie auf ihre Deckung. Was mache ich, fragte sie sich. Hat Hell nicht ausdrücklich gesagt, keine Alleingänge? Aber ihre Neugier siegte. Was wenn er jetzt in die Halle gelänge und von dort wieder verschwand? Er hat schon oft genug miese Tricks angewendet. Meinhold fühlte sich bestätigt und ging auf das Gebüsch zu, die Waffe im Anschlag. Ein schneller Blick hinter dem Grün hervor verriet ihr, dass Hesse nicht mehr vor ihr war. Etwas weiter an der Wand befand sich ein weiterer Eingang. Dort musste er hineingegangen sein. Denn die Halle zog sich noch weiter. Hätte er diese Türe nicht genommen, wäre er noch zu sehen.
    Meinhold trat dicht an die Türe heran und presste ihr Ohr dagegen. Sie hörte nichts. Es wurde in jeder Ausbildung davor gewarnt, ungesichert durch eine Türe zu gehen. Vor allem nicht alleine. Das würde sie jetzt auch nicht machen. Sie ging weiter. Als sie am Hallenende angelangt war, fiel ihr ein Flachbau auf,

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