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Oliver Hell - Der Mann aus Baku (Oliver Hells zweiter Fall) (German Edition)

Oliver Hell - Der Mann aus Baku (Oliver Hells zweiter Fall) (German Edition)

Titel: Oliver Hell - Der Mann aus Baku (Oliver Hells zweiter Fall) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
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anders.“
    „ Wie geht es Dr. Strehlow? Sie ist Diabetikerin. Hat sie keine Probleme?“, fragte Hell und pokerte damit hoch. Wenn er sie in Gefangenschaft hielt, kannte er auch ihren Namen.
    Agayer stutzte. Er schaute Hell an. „ Dr. Strehlow geht es gut. Sie hat wohl doch kein Diabetes. Es wundert mich, warum Sie nicht nach ihrem Sohn fragen.“
    „ Mein Sohn ist kerngesund. Er wird Durst haben, so wie ich auch. Dr. Strehlow ist sehr wohl Diabetikerin. Alles andere geht Sie nichts an.“ Agayer hatte den falschen Namen geschluckt. Entweder spielte er Hells Spiel mit, oder er wusste den wahren Namen von Dr. Leck nicht, weil er sie nicht in seiner Gewalt hatte.
    *
    Die Orientierung in der Halle fiel Lea Rosin anfänglich schwer. Es war sehr dämmerig. Sie hatte die Türe hinter sich geschlossen, und direkt versucht sich zurecht zu finden. Sie sah links mehrere Kleinlaster stehen, schenkte ihnen aber keine Beachtung. Einer von ihnen hatte eine verblasste Aufschrift auf der Plane. Dort konnte man Verzinkerei Schröder lesen. Mit den anderen beiden wurden täglich die Näherinnen abgeholt und zu ihrem Arbeitsplatz hierher gefahren. Das Tor wurde geöffnet, und die Laster fuhren hinein. Ihr Arbeitsplatz lag in der ersten Etage der Halle.
    Sie sah sich weiter um. Ihr Atem ging schnell. Rechts sah Rosin eine Treppe, die nach unten fü hrte. In der Mitte vor ihr gab es eine weitere Treppe, die, mit einem Absatz in der Mitte, in die obere Etage führte. Rosin musste sich entscheiden. Sie wählte die Treppe, die sicher hinunter in den Keller führen würde. Sie zog ihre Waffe, entsicherte sie. Langsam stieg sie die Treppe hinunter. Versuchte ihren Atem zu kontrollieren. Unten befand sich eine Eisentüre. Die Farbe blätterte bereits ab. Soviel konnte sie noch erkennen. Blau.
    Ufuk Badak hatte die blaue Tü re schon hinter sich gelassen. Er fand einen langen Gang vor sich. Ohne Türen. Am Ende gab es eine Abbiegung nach links. Badak tastete sich vor. Er lauschte. Keine Stimmen. Es gab eine einzige Lichtquelle in dem bestimmt fünfzehn Meter langen Gang. Dämmerlicht. Am Ende des Ganges lugte er um die Ecke. Es lag ein neuer Gang vor ihm. Dort gab es Türen. Aus einer der Türen konnte er Stimmen hören. Er zog seine Glock aus dem Holster.
    *
    Aus dem Hintergrund hörte Hell die Stimme des Mannes, der ihn geschlagen hatte. Wieder klangen seine Worte sehr aggressiv. Agayer sprach ruhig mit ihm. Er schwieg.
    „ Herr Kommissar, Sie kennen ja schon Herrn Guseinov. Er ist immer noch sehr wütend, weil sie seinen Bruder getötet haben. Wir haben jetzt zwei Möglichkeiten. Sie verraten uns freiwillig, wer Ihnen meinen Namen verraten hat. Oder ich bitte Herrn Guseinov, sie zu befragen. Er hat dabei meine Erlaubnis, sehr weit zu gehen.“
    „ Wenn er mich tötet, erfahren Sie nie etwas, Herr Agayer.“
    In Agayers Gesicht war keine Regung zu sehen, als er sagte: „ Manchmal muss man ein Opfer bringen.“
    „ Ihre Entscheidung. Sie müssen diese Entwicklung ihren Auftraggebern in Baku erklären, nicht ich.“
    Hell pokerte weiter. Er hatte das Gefü hl, Agayer spürte, sein Bluff mit Dr. Leck und Christoph war aufgeflogen. Ein Mensch mit Angst um seine Angehörigen wäre defensiver gewesen. Hell lag bildlich zwar auf dem Boden, doch Agayer hatte seine Karten verspielt. So war es auch. Er gab Guseinov einen Wink. Der streifte sich einen Schlagring über seine rechte Hand. Grinsend.
    Lea Rosin musste vorsichtig sein. Irgendwo vor ihr konnte sich Badak befinden. Der G ang machte einen Linksknick. Sie stand dahinter in Deckung. Ihre Waffe lag entsichert in ihrer Rechten, zeigte mit der Mündung auf den Boden. Mit einer schnellen Bewegung fuhr sie um die Ecke, die Waffe im Anschlag. Dort stand Badak. Mitten im Gang. Unschlüssig. Er lauschte, was sich in einem Raum weiter den Gang entlang, abspielte. Er hatte seine Glock mit beiden Händen umfasst, hielt sie nach unten. Blauschwarz schimmerte der Lauf im fahlen Licht.
    Langsam zog sich Rosin wieder zurü ck. Badak im Sandwich der Polizei und des Mannes, der ihn umbringen wollte. Kurz vor der Türe, hinter der sich der Mann befand, den er ebenfalls umbringen wollte. Ein Spiel mit zu vielen Variablen. Der kurze Blick den Gang entlang hatte ausgereicht, um zu erkennen, dass sich die Männer im Letzten der drei Räume befanden. Die beiden davor waren scheinbar leer, ihre Türen standen offen. Zumindest die letzte Türe stand halb offen. Das hatte sie erkannt.
    Alles hing davon ab, was

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