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Olivers Versuchung

Olivers Versuchung

Titel: Olivers Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Folsom
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eines Nachts auf der Straße aufgelesen hatte, um mich besser zu fühlen.“
    Oliver starrte ihn neugierig an. „Was meinst du damit?“
    Ein trauriges Lächeln umspielte Samsons Lippen. „Ich war damals an einem Tiefpunkt in meinem Leben angekommen. Ich musste an all die schlechten Dinge denken, die ich in meiner Vergangenheit getan hatte. Ich wollte etwas Gutes tun, und plötzlich war Scanguards zu leiten nicht mehr genug. Ich wollte jemanden retten. Ein Leben zum Besseren verändern. Also habe ich dich ausgewählt. Für meine eigenen egoistischen Zwecke. Ich wollte mir beweisen, dass ich selbstlos sein kann, dass ich etwas für einen Menschen tun kann, ohne eine Gegenleistung dafür zu erhalten.“
    „Du hast mich ausgewählt?“
    „Ich tat es, um mich besser zu fühlen. Um auf etwas stolz sein zu können.“
    Oliver senkte den Kopf. „Und jetzt bist du von mir enttäuscht. Das kann ich verstehen.“
    Samson legte seine Hand auf Olivers Schulter, was ihn aufblicken ließ. „Nein. Ich bin nicht enttäuscht von dir. So ist es nicht. Ich war nicht selbstlos. Es war egoistisch zu denken, dass ich Entscheidungen für dich treffen könnte. Und als ich bemerkte, dass du angefangen hattest, deine eigenen Entscheidungen zu treffen, wurde ich defensiv. Ich konnte dich nicht gehen lassen, obwohl ich wusste, dass ich es musste. Oliver, Quinn mag dein Erschaffer sein, aber für mich bist du wie ein Sohn.“
    Oliver fühlte ein Brennen in seinen Augen und erkannte, dass sie sich mit Tränen füllten. Er unterdrückte sie. „Ich habe immer zu dir aufgesehen.“
    Samson zog ihn in eine Umarmung. „Das weiß ich.“
    Oliver spürte, wie die Anspannung in seinem Körper nachließ. „Sind wir wieder gut?“
    Samson ließ ihn los und zerzauste Olivers Haar. „Ja, wir sind wieder gut. Na, dann sag mir mal, warum du wie ein Badekurort riechst.“
    Ein Schreck schoss durch ihn hindurch, was ihn für einen Moment an Ort und Stelle erstarren ließ. Was würde Samson neben dem Schaumbad, das er mit Ursula geteilt hatte, noch riechen? Konnte er Ursulas Duft an ihm wahrnehmen?
    „Es ist nichts falsch daran, wenn ein Mann badet“, sagte Oliver in einem lockeren Ton und zwinkerte. „Sag nur Rose nicht, dass ich mir ihre teuren Gels und Lotionen ausgeliehen habe.“
    Samson beugte sich ein wenig näher und schnupperte nochmals. „Sie muss die Marke gewechselt haben. Du riechst gar nicht wie sie.“
    Oliver zwang sich zu einem Lachen, in der Hoffnung, dass sein Chef nicht bemerken würde, dass er log. Er durfte ihn auf keinen Fall wissen lassen, dass er Ursula gefunden hatte. „Frauen! Sobald du denkst, dass du sie kennst, machen sie schon wieder etwas anderes.“
    Samson lachte. „Klügere Worte sind noch nie gesprochen worden.“
    Diese kleine Krise war überwunden. Erleichterung durchflutete ihn, gleichzeitig summte sein Handy. Oliver zog es aus der Tasche und überprüfte die Anrufer-ID, aber diese zeigte nur Anonymer Anruf an. Zumindest bedeutete dies, dass es nicht Ursula war, ansonsten würde es die Nummer des Mobiltelefons anzeigen, das er ihr gegeben hatte. Mit ihr zu sprechen, wenn Samson mithören konnte, wäre unklug.
    „Lass mich sehen, wer was von mir will“, sagte er zu Samson, dann drückte er die Sprechtaste und beantwortete den Anruf. „Ja?“
    „Oliver Parker?“, fragte eine männliche Stimme.
    Er erkannte sie sofort. „Mr. Corbin!“ Oliver winkte Samson zu, um ihm zu bedeuten, dass er mithören sollte. „Was für eine nette Überraschung.“
    „Ja, ja. Sind Sie immer noch an dieser Adresse interessiert, von der wir gesprochen haben?“
    „Absolut.“
    „Haben Sie etwas zu schreiben?“
    Oliver bemerkte, wie Samson einen Notizblock und einen Kugelschreiber aus der Anrichte schnappte.
    „Schießen Sie los!“, befahl Oliver dem Vampir am anderen Ende der Leitung.
    Corbin diktierte eine Adresse in der East Bay und Oliver beobachtete, wie Samson sie niederschrieb.
    „Vielen Dank.“
    „Kein Problem. Noch was: Wenn Sie dort hingehen, sollten Sie wohl bald gehen. Die Rund-E-Mail, die ich erhalten habe, hat darauf hingewiesen, dass dies nur eine vorübergehende Adresse ist. Sieht so aus, als ob sie bald wieder umziehen werden.“
    „Danke für den Tipp.“
    „Gern geschehen.“
    Dann war die Leitung tot. Oliver starrte Samson an und wies auf sein Handy. „Das war der Vampir, dessen Geldbörse Ursula gestohlen hatte.“
    „Dachte ich mir schon.“ Samson deutete auf die Adresse auf dem Notizblock.

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