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Olivers Versuchung

Olivers Versuchung

Titel: Olivers Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Folsom
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endet.“
    Gleichermaßen erschrocken und verängstigt von Zanes Worten, fühlte sie, wie ihre Hände zu zittern begannen. Was hatte er mit ihr vor?
    „Bitte, ich kann es beweisen! Ich werde euch zeigen, wo ich meinen Namen in die Wand meiner Zelle eingeritzt habe. Ich kann –“
    Zane beugte sich zu ihr, sein Gesicht nur wenige Zentimeter von ihrem entfernt, und unterbrach sie. „Ich schere mich nicht mehr um deine Lügen. Was auch immer dein Spielchen ist, ich spiele nicht mehr mit.“
    Dann wandte er sich an Oliver.
    „Lösche ihr Gedächtnis! Dann werden du und Cain sie in ein Flugzeug nach Washington DC setzen. Schickt eine anonyme Nachricht an ihre Eltern, damit sie sie vom Flughafen abholen. Wenn etwas schief geht, mache ich dich verantwortlich. Verstehen wir uns, Oliver?“
    Nein! , wollte sie schreien, aber die Angst davor, was Zane ihr antun würde, lähmte ihre Stimmbänder.

    Oliver starrte Zane an. „Hör zu, es muss noch eine andere Lösung geben.“
    Sein glatzköpfiger Freund funkelte ihn an. „Tu, was ich dir befehle!“ Er deutete in Richtung des Gebäudes. „Du warst dort. Es war leer.“
    „Ja, zu leer. Und es roch auch sauber, als ob eine Putzkolonne vor kurzem dort gewesen ist. Glaubst du nicht, dass das verdächtig ist?“
    „Das muss nichts bedeuten.“
    „Ich glaube, wir sollten warten, bis Gabriel aus New York zurück ist.“
    Zane kniff die Augen zusammen. „Weshalb?“
    Oliver winkte ihn weiter vom Auto weg und senkte seine Stimme, denn er wollte nicht, dass Ursula seinen Vorschlag mithörte. „Er könnte in ihre Erinnerungen eintauchen und uns sagen, was sie gesehen hat.“
    „Das wird nicht helfen, wenn ihr jemand falsche Erinnerungen eingesetzt hat.“
    „Das stimmt nicht. Gabriel konnte in Mayas Erinnerungen sehen, an welchen Stellen sie von einem Vampir verändert worden waren. Er würde erkennen, ob jemand ihre Erinnerungen manipuliert hat. Ich glaube, wir sollten warten.“
    Zane schüttelte umgehend den Kopf. „Hör zu, Oliver. Wir haben nichts in dem Gebäude gefunden. Wenn sie wirklich gestern Nacht von dort entflohen wäre, warum haben wir dann keinerlei Spuren dort drinnen gefunden? Ich sage dir warum: weil sie nie dort war. Mein Befehl steht. Entweder du kümmerst dich darum, zusammen mit Cain, oder Cain macht es alleine!“
    „Nein!“, protestierte Oliver. Er wollte nicht, dass jemand anderer als er es tat. „Ich mache es.“ Und er hasste sich bereits dafür. Allerdings konnte er nicht bestreiten, was sie vorgefunden hatten: Das Gebäude war leer, und es gab keine Spur von den anderen Vampiren oder den Mädchen, die Ursula erwähnt hatte. Sie hatte ihn wieder angelogen, und so sehr er sich auch wünschte, dass er Unrecht hatte, konnte er die Beweise nicht einfach beiseite schieben.
    Zane nickte, doch bevor er sich entfernen konnte, klingelte sein Handy.
    „Ja?“, bellte er ins Telefon.
    Olivers empfindliches Gehör erkannte die Stimme am anderen Ende: Thomas.
    „Ein paar verrückte Vampire sind in einem Nachtclub im Stadtzentrum gesehen worden! Ich brauche alle verfügbaren Männer! Sofort!“
    „Scheiße!“, fluchte Zane und winkte Amaury in Richtung Hummer. Dann blickte er zu Cain, der noch immer im Minivan saß. „Neue Pläne: Cain, wir brauchen dich. Wir haben eine Spur zu den wilden Vampiren.“
    „Fuck!“, fluchte Cain, als er aus dem Wagen sprang.
    „Wenn wir uns beeilen, glaube ich, können wir sie dieses Mal erwischen!“, antwortete Zane und warf einen Blick zurück zu Oliver. Er deutete mit dem Finger auf ihn. „Du hast deine Befehle. Ich schicke dich ungern alleine, also lass mich das nicht bereuen!“
    Dann sprangen Olivers drei Kollegen in den Hummer und rasten davon.
    Als Oliver Ursula wieder ansah, bemerkte er ihren flehenden Blick. Ihre braunen Augen waren riesengroß und schimmerten feucht. Er schloss die Beifahrertür, ohne ein Wort zu sagen und wandte seinen Blick ab.
    Oliver nahm auf dem Fahrersitz Platz und zog die Tür zu. Ohne Ursula anzusehen, drehte er den Schlüssel in der Zündung um und legte den Gang ein. Dann wendete er den Wagen und beobachtete, wie das Gebäude im Rückspiegel verschwand, als er an der nächsten Kreuzung abbog.
    Er fuhr nach Süden in Richtung Autobahn. Der Flughafen lag nur eine halbe Stunde südlich von San Francisco. Es war wenig Verkehr.
    „Bitte tu das nicht!“, bat Ursula mit Tränen in ihrer Stimme.
    Er hielt seine Augen auf die Straße gerichtet aus Angst, dass er ins Wanken geraten

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