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Olivers Versuchung

Olivers Versuchung

Titel: Olivers Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Folsom
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zwei Vampire den sich wehrenden Gefangenen hereinbrachten. Seine Hände waren vor seinem Körper gefesselt. Um ihm nicht unnötige Schmerzen zuzufügen, waren die Handgelenke des Vampirs bandagiert, sodass die silbernen Handschellen seine nackte Haut nicht berührten. Ob die Verbände während des Verhörs an seinen Handgelenken blieben, hing von seiner Kooperation ab. Und nach dem Blick auf Zanes Gesicht zu urteilen, hoffte dieser eindeutig, dass der Gefangene nicht sofort kooperierte, sodass Zane ihm Schmerzen zufügen konnte.
    Thomas legte einen Schalter um, sodass die Stimmen aus dem Verhörraum jetzt über die Lautsprecher in den Beobachtungsbereich übertragen wurden.
    „Überlasst ihn mir!“, befahl Zane den beiden Wachen. Sie entließen den Gefangenen aus ihrem Griff, verließen den Raum und schlossen die Tür hinter sich.
    Thomas drückte auf einen Knopf, der den Raum absperrte, sodass er von innen nicht geöffnet werden konnte. „Ihr seid eingesperrt“, verkündete er über das Mikrofon, indem er kurz auf die Lautsprechertaste drückte.
    Zane nickte, dann packte er den Gefangenen am Hals und schleuderte ihn auf den einzigen Stuhl im Raum.
    „Dann lass uns mal reden!“
    Cain beobachtete ihn aufmerksam, wohl wissend, dass er immer etwas von Zane lernen konnte.
    Der Gefangene blickte trotzig drein und seine Augen schweiften wild umher. Er beugte sich auf dem Stuhl vor, scheinbar unfähig, still zu sitzen. Seine Hände zuckten, und die Sehnen an seinem Hals traten hervor.
    „Ich will Blut!“, forderte er und seine Augen verengten sich.
    „Du hattest gestern Nacht genug“, meinte Zane. „Du hast das Mädchen halb ausgesaugt. Du hast Glück, dass sie’s überlebt hat.“
    „Oder was?“, spuckte er als Antwort hervor.
    Zane sprang ihn an und packte ihn nochmals am Hals. Die Hände des Gefangenen schossen hoch. Allerdings konnten Zane die silbernen Handschellen, mit denen er in Berührung kam, nichts anhaben: Zane trug ein langärmliges Hemd und Lederhandschuhe.
    „Oder ich hätte dir dein Herz herausgerissen, während du zugesehen hättest!“
    Cain warf Thomas einen Seitenblick zu. „Er blufft, oder?“
    „Er hat’s schon mal getan. Und er ist im Stande, es wieder zu tun.“
    Cain versuchte nicht zu zeigen, wie schockiert er von Thomas’ Worten war. Stattdessen konzentrierte er sich wieder auf die Ereignisse in dem Raum unter ihnen. Es schien, als ob der Gefangene von Zanes Behauptung einigermaßen eingeschüchtert war. Er wich jetzt auf seinem Stuhl zurück.
    „Du wirst dich nicht ernähren, bis ich die Informationen habe, die ich suche.“
    „Du kannst mich hier nicht ewig festhalten.“
    „Kann ich das nicht?“ Zane warf seinem Gefangenen einen Blick zu, der einem halben Lächeln gleichkam. „Wenn du mich sauer machst, werfe ich dich in eine unterirdische Zelle und vergesse dich!“
    Der wachsame Blick auf dem Gesicht des Vampirs war Beweis genug, dass er glaubte, dass Zane dazu eindeutig in der Lage war.
    „Wie heißt du?“, fragte Zane.
    Nach einem kurzen Zögern antwortete er: „Michael Valentine.“
    „Das ist nicht sein richtiger Name“, sagte Thomas zu Cain, während er bereits etwas auf seiner Tastatur tippte.
    „Komischer Name! Wie wäre es mit deinem echten?“, fuhr Zane fort.
    „So heiße ich wirklich. Ich wurde am Valentinstag im Jahre 1900 verwandelt. Jemand hat das anscheinend witzig gefunden. Also habe ich diesen Namen angenommen.“
    „Wie hast du vorher geheißen?“
    „Garner“, presste er hervor.
    Zane blickte mit einer stummen Frage auf seinen Lippen zum Fenster hoch.
    Thomas drückte die Lautsprechertaste. „Gib mir eine Minute.“ Er ließ die Lautsprechertaste los und tippte auf der Tastatur weiter. Einen Augenblick später schaltete er das Mikrofon wieder ein. „Stimmt. Mach weiter.“
    Cain blickte auf den Bildschirm, wo eine Nachricht aufblinkte. „Keine Suchergebnisse“, hieß es dort. Er warf Thomas einen fragenden Blick zu.
    Thomas zuckte die Achseln. „Zane blufft vielleicht nicht, aber ich schon. Wir wollen, dass er denkt, wir können alles, was er sagt, überprüfen. Dann wird er uns eher die Wahrheit sagen.“
    „Aber was ist, wenn Garner auch nicht sein richtiger Name ist? Würde er dann nicht wissen, dass du in Wirklichkeit nicht überprüfen kannst, was er sagt?“
    Thomas lächelte. „Garner ist aber sein richtiger Name.“
    „Woher weißt du das?“
    „Erfahrung. Ich habe die Bewegung seiner Augen beobachtet. Das sagt eine Menge

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