Olivetti ermittelt
Schrödinger. »Ich brauche eine Auskunft von dir!«
»Moment«, sagte Olivetti, dessen Handy zu piepen begann. »Eine SMS.« Er schaute auf das Display. »Aha«, sagte er dann und tippte ein paar Tasten. »Ich spiele mit meinem Freund Karten auf dem Handy. Ich bin nämlich ein Poker-Ass und gerade am gewinnen.« Er ging zu Schrödingers Schreibtisch. »So, das Auskunftsbüro Olivetti ist bereit. Er weiß alles, sieht alles, hört alles.«
»Was ist das bessere Haustier: ein Hund oder eine Katze?«, wollte Schrödinger von ihm wissen.
Kurz schaute Olivetti ihn verblüfft an. »Na, ein Hund natürlich! Ist doch klar!«
»Und warum?«
»Hunde sind das Beste, was es gibt! Sie sind anhänglich, respektieren dich als ihr Herrchen. Hunde brauchen immer einen Anführer. Sie machen Männchen, wenn man es ihnen beibringt, und holen das Stöckchen zurück. Können dir die Zeitung bringen, und wenn du abends nach Hause kommst, freuen sie sich riesig. Hunde sind richtig nett, lieb und freundlich. Hunde sind … einfach so wie ich!!«
Schrödinger und Teufel schauten sich an und brachen dann in ein Riesengelächter aus.
|75| »Eins zu eins«, sagte Teufel.
Olivetti schaute sie verständnislos an. »Wieso? Was ist denn?«
»Ach nix«, brummte Schrödinger und ordnete seine Aktenberge. Dabei fiel der knallgelbe Zettel heraus.
Olivetti hob ihn auf. »Schönes Gelb, erinnert mich an meinen nächsten Rennwagen.« Er überflog die darauf notierten Buchstaben und fügte hinzu:
»Da hat sich wohl einer seinen Kartentrick notiert: Zehn, Bube …«
In dem Moment klingelte das Telefon und Schrödinger nahm ab.
»Hallo? … Ah, Dr. Weeber … Wie bitte? … Aber natürlich sind wir dran. Wen haben Sie gesprochen? … Olga Ness? Das war klar … Was ich damit meine? Na, alle beschweren sich doch gleich bei Ihnen, wenn …« Er brach abrupt ab und knallte den Hörer auf den Apparat.
»Sag mal, Olivetti, was hast du da gerade gesagt?«
|76| Achtung, Olivetti!
Als Olivettis Mutter mit ihrer Freundin Lena nach Hause kam und nach ihrem Sohn sehen wollte, fiel sie fast in Ohnmacht: Orangensaft im Bett, Orangensaft auf dem Teppich, es sah aus, als ob eine Herde Bisons durchs Zimmer gerast wäre. Das Licht brannte und der Computer war eingeschaltet.
»Dieser Kerl«, fluchte sie.
»Was ist denn los?« Ihre Freundin kam in das Zimmer.
Olivettis Mutter nahm die Orangensaftflasche und schraubte sie zu. Dann wollte sie den Saft aufwischen. Hielt aber inne.
»Ja, spinn ich denn? Ich räum dem doch nicht auch noch hinterher. Na warte!« Sie ging in die Küche, um sich einen Kaffee zu machen.
»Was zu weit geht, geht zu weit«, sagte sie zu Lena. »Er klaut mir Geld, sein Zimmer ist ein Schweinestall und er ist ständig unterwegs, anstatt mal etwas für die Schule zu tun.«
»Hat er dir wirklich Geld geklaut?«
|77| Olivettis Mutter nickte. »Nicht viel, aber immerhin. Er ist einfach zu oft alleine. Er hat ja auch kaum Freunde. Und dauernd ist er mit diesem Kommissar unter uns zusammen.«
»Kommissar?«, fragte Lena.
»Ja, Schrödinger heißt er. Bei ihm leiht er sich ständig Bücher über Verbrechen und Gauner aus. Oder er hängt bei ihm im Büro rum.«
Lena wunderte sich. »Schrödinger, den kenne ich, ein guter Typ. Und der hat nix dagegen, dass ihn dein Sohn besucht?«
»Nö«, meinte Olivettis Mutter. »Aber Oliver muss endlich lernen, dass es so nicht weitergeht. Da kann mir der Schrödinger gleich helfen. Oliver soll mir nur nach Hause kommen. Dem werde ich mal den Marsch blasen.«
»Ruf ihn doch an. Er hat doch ein Handy, oder?«
»Hat er. Aber ich will ihn gar nicht erst vorwarnen«, sagte Olivettis Mutter verärgert.
»Na, übertreib’s mal nicht«, meinte ihre Freundin.
»Du hast gut reden. Du hast ja keine Kinder!«
»Aber dafür Turgenjew. Der ist manchmal auch wie ein Kind«, meinte Lena. »Und ich hab einen Wellensittich. Jeder hat eben so seinen Vogel!«
»Ja, bei jedem piept’s anders!«
Da mussten beide dann doch lachen.
|78| Baden-Baden im Visier
»Sag mal, Olivetti, was hast du da gerade gesagt?«, wiederholte Schrödinger. Er schaute Olivetti mit großen Augen an.
»Ich?« Olivetti stutzte.
»Ja, bevor der 3 E-Boss anrief.«
»Na, dass mein nächster Rennwagen gelb sein muss!«
»Nein, ich meine danach. Du hast noch was gesagt, bevor der Anruf kam.«
Olivetti deutete auf den Zettel. »Ich habe mich gefragt, ob ihr auch Karten spielt. Hier«, sagte er und zeigte auf den Zettel. »10,
ub
heißt
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