Olivetti ermittelt
her.
Dr. Weeber verstand die Welt nicht mehr.
|83| König gesucht
»Noch ein wenig nach links, noch, noch … Ja, so ist es gut.« Der dicke Mann gab den Arbeitern ganz oben unter der Decke ein Zeichen, die große Filmleinwand langsam herunterzulassen. Den ganzen Nachmittag hatten sie schon daran gearbeitet, den Theatersaal in ein Kino umzuwandeln. Viel zu spät war dann die überbreite Filmleinwand geliefert worden. Und jetzt musste natürlich alles schnell, schnell gehen, damit die Vorführung am Abend pünktlich beginnen konnte.
»Langsam!«, schrie der Dicke. Die Leinwand hatte sich auf der rechten Seite schneller herabgesenkt als links. »Langsam. Ihr hört jetzt nur auf mein Kommando. Ihr lasst die Leinwand ganz vorsichtig Zentimeter um Zentimeter runter. Und erst wenn ich LOS sage, dann könnt ihr sie das letzte Stück in einem Ruck fallen lassen. Okay?«
»Okay!«, kam es von oben.
»Also, vorsichtig weiter. Voorsichtig, vooorsichtig …!«
|84| Da flog plötzlich eine der Seitentüren auf und Schrödinger, mit Teufel und Olivetti im Schlepptau, stürmte herein.
»He, was wollen Sie denn hier«, fluchte der Dicke. »Raus! Hier wird gearbeitet. Sie haben hier nichts zu suchen! Raus! LOS!«
Die Arbeiter, die oben an der Leinwand standen, hielten das für ihr Startkommando und ließen die Halteseile aus und … RUMMS, donnerte die Leinwand herunter. Sie hing jetzt vollkommen schief. Links war sie hängen geblieben und rechts war sie bis auf den Boden gefallen, wo sie scheußliche Falten warf.
Entgeistert schaute der Dicke auf das Durcheinander.
»Jetzt reicht’s aber!«, schrie er und keiner wusste so recht, wen er genau meinte. Die Arbeiter oben oder die drei Eindringlinge. Er verstummte aber sofort, als er den Ausweis las, den Schrödinger ihm unter die Nase hielt.
»Sind Sie hier der Zuständige für alles?«, fragte er den Mann.
»Ja, ich baue hier auf und dirigiere die Leinwand. Insofern bin ich zuständig für alles. Aber der Boss von der ganzen Veranstaltung ist ein Dr. Weeber.«
|85| »Dr. Weeber?«, fragte Schrödinger verdutzt. »Dr. Weeber, der Polizeipräsident?«
»Glaub schon.«
»Ach du grüne Neune!«, stöhnte Teufel. »Was machen wir denn jetzt?«
»Das ist mir wurscht«, meinte der dicke Mann. »Sie machen jetzt erst mal gar nix und lassen mich meine Leinwand aufhängen.« Mit viel Geschrei ging er mit seinen Männern daran, die Leinwand in die richtige Position zu bringen.
Teufel schaute etwas ratlos drein. »Den 3 E-Boss haben wir doch gerade im Büro stehen lassen. Aber was hat das Ganze mit einem König zu tun?«
»Vielleicht ist Dr. Weeber der König der Polizisten und es ist ein Anschlag auf ihn geplant«, schlug Olivetti vor.
Schrödinger schaute ihn streng an. »Bitte, Olivetti, misch dich nicht ein. Wir müssen scharf nachdenken!« Er rieb sich die Nase, kratzte sich hinterm Ohr und blies die Backen auf. »
Der König der Löwen
als Film. Was könnte Thesin hier vorhaben? Irgendwie passt das doch gar nicht. Was sollte er hier stehlen?«
»Und hier haben wir überhaupt keinen König. Oder wart mal, kann es sein, dass irgendeiner der Kongressteilnehmer König heißt?«, schlug Teufel vor.
|86| Erwartungsvoll schaute er zu Schrödinger. Der schüttelte nachdenklich den Kopf.
»Sollten wir vielleicht noch nachprüfen. Aber auch wenn, dann ist es so ein Dr. König oder Kommissar König aus Wurzelhausen. Was sollte dem schon geklaut werden? Außer Thesin entführt ihn und fordert dann ein Riesenlösegeld.«
Teufel nahm sein Handy und rief Turgenjew an. Er ließ sich die Nummer der Organisation des Kongresses zur Diebstahlsbekämpfung geben. Danach rief er dort an und erklärte sein Problem.
»Und jetzt brauchen wir so schnell wie möglich die Auskunft, ob einer der Teilnehmer König heißt … Wie? Morgen? Jetzt hören Sie mal zu, Sie werden jetzt von einer Schnecke zu einem Blitz! Ich hab gesagt, ich brauche die Auskunft jetzt sofort. Und jetzt sofort heißt jetzt sofort! Sofortissimo! Kapito? Also? … Ja, ich warte!«
Er sah Schrödinger an und rollte die Augen. »Hallo? … Bitte? … Kein König? Nur ein Kaiser und ein Prinz? Danke!« Teufel beendete das Gespräch. »Hast es ja gehört. Kaiser und Prinz. Aber die bringen uns auch nicht weiter.«
Teufel hatte sich inzwischen neben Schrödinger gesetzt, der in einem der Theatersessel Platz genommen |87| und seine langen Beine über die Vorderreihe gelegt hatte. Wieder einmal bewunderte Olivetti seine gelben
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