Olivia und der australische Millionär
Auszeichnung werten. Sie scheint dich als eine echte Freundin anzusehen.“
„Das Gefühl beruht auf Gegenseitigkeit und hat von der ersten Sekunde an existiert“, erklärte Olivia lächelnd, öffnete die Finger und schaute bewundernd auf den schillernden Stein. „Er ist fantastisch, nicht wahr? Und so ungewöhnlich.“
Clint schluckte trocken, als sie das Amulett in das sanfte Tal zwischen ihren Brüsten zurückfallen ließ. Nie zuvor hatte er so viel von diesen perfekten Rundungen zu Gesicht bekommen. Es war berauschend, herausfordernd … aber nicht indezent.
„Ich … ich denke, wir sollten uns langsam zu unseren Gästen gesellen“, krächzte er heiser.
„Deine Gäste.“
„Du bist die Gastgeberin.“
Olivia spürte, wie sie errötete. „Dann hoffe ich, dir keine Schande zu machen …“
Ob McAlpine sie insgeheim ebenso begehrte wie sie ihn?
7. KAPITEL
Also, einen Aperitif … und dann auf zum Dinner!
Als Marigole sich aus der Gruppe löste und auf sie zugeeilt kam, als wären sie die besten Freundinnen, trank Olivia einen großen Schluck und wappnete sich innerlich. Sie hatte eben noch eine kurze Stippvisite in Richtung Küche unternommen, um nachzusehen, ob alles in Ordnung war. Und genau das hatten Kath und die Küchenmädchen ihr strahlend und mit erhobenem Daumen demonstriert.
„Du wirst der Star des Abends sein!“, rief Kath ihr noch hinterher.
Das tat gut, aber was sie auf Wolke sieben katapultierte, war das Funkeln in McAlpines goldenen Augen, als sie zu den Gästen zurückkehrte. Einen kleinen Dämpfer versetzte ihr dann allerdings Marigoles Auftritt, denn anders konnte man ihr Erscheinen im Esszimmer nicht nennen.
Sie trug tatsächlich das kleine Schwarze … sehr eng, sehr kurz und dann auch noch schulterfrei! Dazu mörderische High Heels an den schmalen, kleinen Füßen und riesige Silberkreolen an den perfekt geformten Ohrläppchen. Olivia war aufrichtig beeindruckt. Marigole war wirklich eine glamouröse Erscheinung, die es verstand, sich in Szene zu setzen.
Regelrecht hingerissen gratulierte Marigole ihrer Gastgeberin zu ihrem sensationellen Outfit und der fantastischen blonden Haarfülle. „Sie können sich nicht vorstellen, wie oft ich mich wegen meiner Haare in den Schlaf weine! Seit ich Georgina auf die Welt gebracht habe, wollen sie einfach nicht mehr wachsen.“
„Aber dieser glänzende, dunkle Bob steht Ihnen ausgezeichnet“, versicherte Olivia höflich.
Marigole lachte künstlich. „Wenn man so viel Geld dafür hinlegt, kann man das auch erwarten! Oh, und ich bin völlig hin und weg von dem außergewöhnlichen Schmuck, den Sie da tragen! Vielleicht ein wenig zu auffällig, wenn ich das sagen darf. Aber wahrscheinlich haben Sie Ihren eigenen Schmuck gar nicht mitgebracht?“
Darauf lächelte Olivia besonders strahlend. „Für die kurze Zeit, die ich hier bin? Nein! Aber ihre Meinung über die Halskette kann ich nicht teilen. Ich finde sie wunderschön.“
Als wolle sie verhindern, dass jemand sie hören könnte, beugte Marigole sich zu Olivia. Doch dafür sprach sie viel zu laut. „Darling, so einen Tand bekommen Sie hier an jeder Ecke bei den Straßenhändlern.“
Statt einer Antwort umfasste Olivia den Stein und dachte dabei an Bessies Rat. Und dann geschah etwas Sonderbares. Bildete sie es sich nur ein? Oder war es eine Spiegelung? Jedenfalls blitzten plötzlich blaue Funken in Marigoles dunklen Augen auf wie winzige Irrlichter. Mit einem Aufschrei und wedelndem Arm wich die ehemalige Mrs McAlpine zurück, als wäre sie von einer Wespe gestochen worden, und Olivia fühlte einen seltsamen Schauer über ihren Rücken rinnen.
„Was zur Hölle tun Sie da?“, zeterte Marigole.
„Ich?“, fragte Olivia abwesend und konnte selbst nicht fassen, was sie gerade erlebt hatte. „Nichts.“
Clint, der das Intermezzo zwischen den beiden Frauen beobachtet hatte, schlenderte mit einer Champagnerflöte in der Hand zu ihnen hinüber. Da er nicht mit Marigoles Zurückweichen gerechnet hatte, stießen sie zusammen. Das Glas fiel zu Boden, wobei seine Exfrau mehr von dem teuren Nass abbekam als der kostbare Teppich.
„Sie hat mich mit irgendetwas geblendet! Ich kann kaum noch sehen!“, kreischte die ehemalige Mrs McAlpine.
„Unsinn“, sagte Clint ruhig. „Mach keine Szene, Marigole.“
„Hier, nehmen Sie eine Serviette für Ihr Kleid“, bot Olivia freundlich an. „Obwohl ich nicht glaube, dass Champagner Flecken macht. Ich besorge noch etwas, um den Teppich
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