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Olivia und der australische Millionär

Olivia und der australische Millionär

Titel: Olivia und der australische Millionär Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGARET WAY
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damit gerechnet hatte, wie bisher im Kindertrakt untergebracht zu werden.
    „Wow!“, stieß Georgina begeistert hervor und überraschte damit nicht nur sich selbst. „Du weißt, was das heißt?“, fragte sie dann und schaute Olivia direkt an. „Das heißt, ich bin endlich erwachsen!“
    „Aber natürlich bist du das“, bestätigte Olivia und drückte ermutigend die schmale Hand des Mädchens.
    „Aufgeregt, Darling?“
    Als Olivia sich umschaute, sah sie Bessie mit einem leuchtend bunten Papagei auf der Schulter in ihrer Schlafzimmertür stehen.
    „Oh, du bist es! Komm doch rein!“
    „Keine Angst, er bleibt nicht.“ Bessie durchquerte das Zimmer, öffnete die Tür, die nach draußen auf die Veranda führte, und ließ ihren gefiederten Freund frei. „Weißt du schon, was du anziehst?“
    „Noch nicht so richtig.“ Olivia wies auf drei sorgfältig ausgebreitete Outfits auf ihrem Bett. „Vielleicht kannst du mir ja einen Tipp geben.“
    Trotz McAlpines Neckerei war ihr Favorit immer noch das kleine Schwarze , was in ihrem Fall eine weite, weich fallende amethystfarbene Satinhose mit einem boleroähnlichen Oberteil aus dem gleichen Material bedeutete. Als Zweites folgte ein zweiteiliges Seiden-Ensemble in leuchtendem Saphirblau, in dem sie vielleicht etwas zu overdressed wirken würde, und als dritte Variante ein langer Rock zum eng anliegenden Mieder mit Spaghettiträgern. Es sah sehr gut an ihr aus, war allerdings ein wenig freizügig.
    „Warum willst du dir nicht ein wenig Spaß gönnen, Darling?“, fragte Bessie in dem für sie typischen Singsang, nahm mal dieses, mal jenes Teil in die Hand und mixte alles durcheinander, sodass sich immer neue Outfits ergaben. „Du willst doch so umwerfend wie möglich aussehen, oder?“
    „Ich bin nur eine angeheuerte Hilfe und will Marigole nicht noch mehr in Rage bringen als ohnehin schon“, erwiderte Olivia zweifelnd.
    „Was hältst du überhaupt von ihr?“
    „Tja, ehrlich gesagt …“
    „Genau, was ich auch denke“, bestätigte Bessie fröhlich. „Damit bleiben dir zwei Möglichkeiten, Livvy. Meine und deine. Ich würde so etwas zwar selbst nie tragen, aber ich habe ein untrügliches Auge für Farbe. Und ich sage, die amethystfarbene Abendhose zum blauen Oberteil wäre perfekt. Es unterstreicht deine ungewöhnliche Augenfarbe, und die Schärpe betont deine beneidenswerte Wespentaille.“
    Olivia dachte kurz nach und lachte dann wie befreit auf. „Du hast wirklich recht, Bessie! Ich vertraue dir.“
    „Das ist gut, dann wirst du dein wundervolles Haar heute auch nicht am Kopf festkleben, sondern es wie einen goldenen Wasserfall tragen. So siehst du wie die Prinzessinnen in den Märchen aus. Du kannst deine wahre Persönlichkeit ohnehin nicht für immer verborgen halten. Ich habe von dir geträumt, Livvy, und ich will, dass sich dieser Traum erfüllt.“
    Plötzlich war Bessie ganz ernst. Sie zog einen polierten, ovalen Stein zwischen den Falten ihres voluminösen handgemalten Baumwollkleids hervor und drückte ihn Olivia in die Hand. „Für dich ist es nur ein Amulett, für mich aber ein Stück Magie, das mir von meinen Vorfahren überliefert wurde. Ich werde dich beschützen, meine kleine Pom -Schwester.“
    „Beschützen? Wovor, Bessie?“
    „Es ist immer klug, auf der sicheren Seite zu gehen.“
    Als Olivia den Stein ins Licht hielt, stieß sie einen überraschten Laut aus. „Wie wunder…wunderschön, Bessie!“
    Der Stein leuchtete in irisierenden Farben zwischen Blau, Blaugrün, Violettblau und Amethyst. Jemand hatte ihn in Silber gefasst und mit einer zarten Kette versehen, sodass man ihn um den Hals tragen konnte.
    „Komm, ich lege ihn dir um“, sagte Bessie weich und summte eine seltsame kleine Melodie, während sie den winzigen Verschluss in Olivias Nacken schloss.
    „Das hört sich ja so an, als würdest du dir ernsthafte Sorgen um mich machen.“
    „Er hat mich bisher beschützt, jetzt wird er dir helfen.“
    „Dann muss er dir viel bedeuten, und du willst ihn sicher wieder zurückhaben.“ Bessies offenkundige Sorge und Fürsorge machte Olivias Hals ganz eng. So viel Aufmerksamkeit und persönliche Zuwendung war sie nicht gewohnt.
    „Er ist ein Geschenk, Livvy. Unsere Pfade haben sich nicht umsonst gekreuzt. Das wusste ich von der ersten Sekunde an.“
    Langsam beschlich Olivia das Gefühl, dass Bessie tatsächlich recht haben könnte. Ob sie McAlpine vielleicht auch mit einem geheimen Zauber belegen konnte, der ihn dazu

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