Olympiareife Nummern
... bitte sag's nicht, ja?" Ich war ganz gerührt von ihrem Vertrauen.
„Du kannst es ihm ruhig erzählen", sagte ich.
Sie schüttelte heftig den Kopf.
„Nein! Ich will's nicht", sagte sie, „und Mama soll's auch nicht wissen ... erst mal nicht."
„Ich versprech dir, ich sage nichts", sagte ich und sie lächelte mich an.
„Weiß ich doch", sagte sie zärtlich. Katharina, liebe Katharina!
„Wehe", denke ich, „Patrick, wenn du's versaust, bist du dran...!"
Jan
Nick hat sich schon hingelegt, ich sitze unschlüssig im Wohnzimmer rum. Soll ich, soll ich nicht? Die Kinder sind oben. Halb zwölf.
Wir haben Doppelkopf gespielt - Nick hatte es vorgeschlagen - und echt viel Spaß gehabt. Alles könnte so einfach sein ...
Ich gehe ins Bad und putze meine Zähne. Es ist dunkel im Schlafzimmer, aber ich glaube nicht, dass er schon schläft. Ich ziehe mich aus und gehe in Shorts ins Bett.
Wie still es ist. Ich höre ihn ganz flach atmen.
„Ach, Nick", sage ich leise und bin selbst erstaunt, wie
heiser meine Stimme klingt.
Vor Sehnsucht. Und Liebe. Und Lust...
Ich höre ihn tief aufseufzen und im nächsten Augenblick ist er bei mir. Unter meiner Decke.
„Jan", stöhnt er, „vergiss bitte, was ich neulich morgens gesagt habe ... ich glaube, ich dreh' durch, wenn du heute nicht mit mir schläfst!" Meine Güte - ist der geil!
„Du kannst alles mit mir machen", flüstert er atemlos vor Erregung, „was immer du dir schon mal gewünscht hast ... ich mach' alles, was du willst...". Fassungslos sehe ich ihn an. Ich will ihn bloß lieben.
Hinterher schalte ich die kleine Lampe an, weil ich ihn anschauen will. Geliebter Nick.
Sein entspanntes Gesicht, seinen verschwitzten Körper, seine Erschöpfung ...
„Oh, Jan", seufzt er, „das war so toll ... ich denk immer, es könnte stundenlang so gehen, ich möchte eigentlich gar nicht so schnell kommen, aber dann kann ich nicht mehr klar denken und du ... ach, Mann, ich liebe dich, nur dich, Jan ... und auch wenn ich ..."
„Sch ...", mache ich, „keine Geständnisse heute ... im Urlaub." Wir küssen uns sehr zärtlich und ich fühle nur noch Liebe für ihn. Er liegt in meinem Arm und so schlafen wir schließlich ein. Mein Gott, war das schön mit ihm heute! Und ehrlich gesagt - ich habe während der ganzen Zeit nicht eine Sekunde an Andreas gedacht...
Nick
Er isses. Ich fühle es ganz deutlich. Meine große Liebe. Mein Jan.
Ich schlafe so gut wie schon lange nicht mehr und am Morgen werde ich vom Weckerklingeln wach und dann ... sieht er mich an und wir lieben uns erneut. Es gibt einfach keine bessere Art, um wach zu werden, finde ich. „Wann kommst du heute Abend nach Hause?", fragt er mich danach im Bad. Er kommt gerade aus der Dusche. Ich rasiere mich noch. Mats.
„Heute kommt Mats", denke ich. 17:30 Uhr. Gleis 3. „Ich wollte eigentlich in der WG bleiben", sage ich und hoffe, dass er nicht merkt, dass ich ein bisschen rot angelaufen bin.
„Heute Abend wird's sicher wieder spät und morgen Vormittag kommt Dietlinde und schneidet mir die Haare!" (Stimmt gar nicht. Dietlinde kommt erst am Nachmittag.) Er bückt sich und trocknet sich die Beine ab, ich kann sein Gesicht nicht sehen.
„Hm ... ach so", sagt er, „aber morgen Abend sehen wir uns?" Und er richtet sich wieder auf mit gerötetem Gesicht. „Er hat 'ne Verabredung mit Andreas", denke ich plötzlich mit klopfendem Herzen, „und er will über Nacht bleiben ..." „Jan", sage ich, „ich hoffe, dass alles gut geht..." Er nimmt mein Gesicht in die Hände und sieht mich eindringlich an. „?Wenn du willst, sag' ich's ab", sagt er, „sofort!" Ich bin hin- und hergerissen. Zu wissen, wohin ich gehöre, ist schön. Ich sehe ihm an, dass er's ernst meint. „Ist schon in Ordnung ... ich wünsch' dir 'n schönen Abend, und 'ne schöne Nacht", flüstere ich an seinem Nacken, als ich ihn umarme und mich an ihn presse. Sein Rücken ist noch nass und er riecht so gut ... bei ihm regt sich's auch sofort. Wir sehen uns elektrisiert an. „Nick, du geiles Stück", grinst er, „wir müssen uns aber beeilen, es ist schon verdammt spät..." Schon klar.
Jan
Warum hab' ich diese Affäre angefangen?
Nach der gestrigen Nacht und heute Morgen versteh' ich's einfach nicht.
Das Gefährliche daran ist, dass sich so was irgendwann verselbständigt.
Anfangs ist da nur Faszination und Attraktion. Feuchte Hände und Herzklopfen, sobald man sich sieht. Dann schleicht sich plötzlich etwas Vertrautes ein. Zu
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