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Olympiareife Nummern

Olympiareife Nummern

Titel: Olympiareife Nummern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Meissner-Johnannknecht
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Brot, das ich eben noch gekauft habe. Ich bin gerade damit fertig, da kommt Katharina. „Hi! Lange nicht gesehen!", sagt sie freundlich. „Alles erledigt?"

    „Wie? Was?", frage ich. „Na, in der Uni!"
    „In der Uni?" Ich sehe sie verständnislos an.
    „Papa hat gesagt, dass du deshalb in Hamburg geblieben bist!"
    „Ach so, ja", sage ich. Natürlich, Jan muss ja auch Märchen erzählen. Ganz schön blöd das alles.

    Nach dem Essen schwinge ich mich auf's Rad und Arnie läuft bis zur Kreuzung, dann dreht er sich um. „Ach nee", denke ich, „der Hund ist unschlüssig, wo's langgehen soll." Wenn das nicht tief blicken lässt ... Rechts Wald, links Feldwege zu Andreas. Nur mal gucken, ob er überhaupt da ist. Ist er. Ich sehe seinen Passat -Kombi grau- metallic.
    „Ist das nicht 'n typisches Lehrerauto?", hatte er mich grinsend gefragt, als er mich gestern hinausbegleitet hatte, „aber ich nehm zu gern mein Rennrad mit, wenn ich wegfahre."

„Könnte schlimmer sein", tröstete ich ihn, „ein Bekannter fährt ein rosa Twingo - ich bitte dich!" Dietlinde natürlich.
Arnie geht schon von allein in den Garten und markiert seine Runde. Er ist ganz brav und legt sich unter einen Baum. Wenn Hunde sprechen könnten ... Andreas ist total überrascht.

„Ey! Das ist ja toll! Komm 'rein!", sagt er, „ich bin gerade dabei, mir was zu essen zu machen!" „Lass dich nicht stören - ich beschäftige mich schon", sage ich und spaziere ins Wohnzimmer und sehe mich um. Die meisten CDs, die er hat, habe ich auch und ich sehe auch 'ne Menge vertrauter Bücher.
Gordon Merrick. John Fox. James Purdy. Die älteren Sachen eben. Aber er hat auch ein paar neuere Vertreter unserer Zunft. Andy Claus, Till Dreier und Frank Piotraschke. Ich sehe auch was von Thomas Mindt (von dem muss ich mir noch den neuesten ,Tobi~Roman' für den Urlaub besorgen, nehme ich mir vor). Oder citizen_b. Seinen ,Fußballgott' fand ich super spannend.

Auf dem Tisch liegen ein paar Kochbücher aufgeschlagen. Andreas kommt rein.

„Na, holst du dir Anregungen für neue Aufgaben?", frage ich. „Wieviel Kilo Mousse au chocolat benötigt man, um ein Schwimmbecken der Größe 50x25x2m zu füllen, um ins Guiness-Buch der Rekorde zu kommen?" „So in etwa", sagt er und dann umarmt er mich. Wir küssen uns. Hm ... besser kann Mousse au chocolat auch nicht sein. „Wolltest du nicht gerade was essen?", frage ich, als wir nach Luft schnappen, „du hast doch bestimmt Hunger!" Er nickt heftig. „Riesenhunger", sagt er und zieht mich ins Schlafzimmer...
Ob ich schon wieder einen hoch kriege? Nach der vergangenen Nacht und dem Morgen? Na, ich lass mich mal überraschen ...

    Jan

Zuhause ist nur Katharina.

„Nick und Chris sind schon losgezogen", sagt sie. „Du, Papa, wegen dieses Wochenendes ... ich würde gern morgen Abend auf 'ne Fete gehen ... die ist bei Miriam. Schlafen könnte ich da auch ... und Samstag Mittag könnte ich dann ja zu Mama fahren!" Sie lehnt in der Schlafzimmertür und sieht zu, wie ich mich umziehe.

„Ich muss duschen", denke ich, als ich mein Hemd abstreife, „ach, wenn wir doch bloß nicht diesen Scheiß machen würden ..." Ich dusch so gern mit Nick. „Hast du schon bei Renate angerufen?", frage ich. „Nein, ich wollte dir erst Bescheid sagen", sagt sie. Ich sehe sie erstaunt an. „Oh, wie nett", sage ich. „Na hör mal - hier lebe ich schließlich", sagt sie kratz bürstig.

„Von mir aus ist's okay, ich hab' nichts dagegen. Und Renate vermutlich auch nicht." Sie grinst.
„Wann kommt ihr zurück?", fragt sie, als ich zur Haustür rausgehe. „Soll ich schon mal Salat schneiden?"

„Wenn du das tust, lieben wir dich alle!", rufe ich.
„Na, dann lass' ich's besser!", ruft sie lachend.

Nick und Christoph sind nicht allein. Außer den beiden sehe ich noch vier Jungs und drei Väter. Irgendwie nett, dass so was möglich ist. In letzter Zeit kam es häufiger vor, dass wir nicht allein spielten. Dennis Vater grinst mich an.
„Na endlich!", ruft er, „wir dachten schon, du kommst nicht mehr!" Chris winkt mir zu und ich sehe zu Nick rüber, der in seinem Tor steht.
„Hoffentlich fährt er heute nicht mehr weg", denke ich und als ich ihn zum Ball laufen sehe in seinen Shorts und dem St.Pauli-Hemd, was er von Josy geschenkt bekam und auch nur dem zuliebe trägt („kackebraun, ich bitte dich, wem steht das schon? Kein Wunder, dass sie abgestiegen sind!"), da fühle ich mich unglaublich zu ihm hingezogen und schäme mich dafür,

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