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Olympiareife Nummern

Olympiareife Nummern

Titel: Olympiareife Nummern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Meissner-Johnannknecht
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ziemlich wild getrieben diese Woche! Nicht nur einen Liebhaber hat er gehabt, sondern gleich drei! Aber die Woche ist ja noch nicht um, oder?"
„Woher weißt du denn das?", frage ich leise, obwohl ich eine bange Ahnung habe ... Andreas guckt auf einmal so betreten.
„Er hat 's mir gesagt... nachdem er mit mir geschlafen hat." Nick?

„Wann?", frage ich tonlos.

„Am Mittwoch und Donnerstag", sagt er und dann: „Ach, Scheiße! Ich hab' alles verdorben ... ich blöder Arsch!" Er dreht sich um und geht hastig davon. Arnie läuft mit ihm mit, ich bleibe regungslos stehen und muss diesen Satz da erst mal richtig einordnen. Drei Liebhaber? Dann hat er die Woche ja gut genutzt. Plötzlich fühle ich mich ausgebrannt und leer.

    „Warum kann's kein Albtraum sein?", frage ich mich, „aus dem ich erwache und feststelle, dass das alles nicht passiert ist... und Nick und ich liegen zusammen im Bett und ich erzähl's ihm und er schüttelt nur lachend den Kopf..." Drei Liebhaber.
    Das ist leider die bittere Realität, der ich ins Auge sehen muss.

    Nick

    Im Auto herrscht eisiges Schweigen zwischen Mats und mir. Arne kann einem fast schon leid tun, weil er überhaupt nichts rafft. Er ist brav hinten eingestiegen und hat seitdem auch noch keinen Mucks gesagt. Fast ängstlich sieht er Mats an, als wir die Treppen hochgehen.

    „Leg' dich schon hin", blafft der ihn auf dem Flur gleich an.
    Arne wagt noch einen schwachen Protest.
    „Also, Mats, hör mal...", sagt er pikiert.
    „Jetzt nicht!" Mats Stimme ist durchdringend.
    „Ich muss mich echt mal mit Nick unterhalten! In Ruhe!"
    Das Letzte brüllt er und Arne zuckt zusammen und zieht
    sich hastig zurück.
    „Warum so unfreundlich?", frage ich ihn in der Küche und gehe zum Kühlschrank.

    „Auch noch 'n Bier?", frage ich und lächle charmant. Mats steht wie ein Boxer vor mir, als warte er nur auf das Zeichen des Ringrichters, um endlich losschlagen zu können. Ungleicher Kampf. Das wären ganz schlechte Voraussetzungen für mich, denn wir spielen in verschiedenen Gewichtsklassen. Mats ist Schwergewicht, da bin ich mir sicher. Wo geht das los? Bei 80 Kilo? Lächerlich. Ich wette, der bringt locker noch zehn Kilo mehr auf die Waage.
    Josy wiegt hundert Kilo. Der ist aber auch noch größer. Schlank sind sie alle beide. Mats hat 'ne Super-Figur. Breitschultrig, schmale Hüften, durchtrainierte lange Beine. Ich muss schlucken.
    Und ich mit meinen läppischen 64 Kilo? Was bin ich? Wahrscheinlich Leichtgewicht. Aber wollen wir denn kämpfen? Na ja, also gegen einen anständigen Ringkampf im Freistil auf meiner 1,5 m Latex-Matratze hätt' ich nichts, wenn ich Mats so betrachte und fühle eindeutige Regungen in einer gewissen unteren Körperregion ... Ich schrecke aus meinen Erotik-Träumen hoch, als er mich roh anranzt. „Was soll der Scheiß, Nick?", fragt er aufgebracht. „Echt, diese miese Show mit dem Stiernacken ... was ist bloß mit dir los? Freier Abend! Dass ich nicht lache - hahaha! Ich denke, du liebst deinen Jan? So sehr, dass du ihn nicht mal mit 'nem wirklichen Freund betrügst!" Hört, hört... meint er etwa sich damit? Letztes Jahr war ich eine uneinnehmbare Bastion für ihn. Ob er da etwa noch nicht drüber weg ist? Mats sieht mich wütend aus zusammengekniffenen Augen an. Er sieht richtig furchterregend aus. Nee, eigentlich nur erregend.
    „Aber von diesem abartigen Widerling lässt du dich betatschen, dem Erstbesten, der daherkommt. Hast du nicht gesehen, was dem aus der Hosentasche lugte? Seit wann stehst du auf Fisting? Wolltest du etwa mit dem weggehen? Los, sag!" Er hat mich bei den Schultern gepackt und schüttelt mich. Ich hab' das schon kommen sehen und habe vorsichtshalber meine Bierflasche auf den Tisch gestellt. Und auch, weil ich meine Hände freihaben will... Hach, herrlich! Ich liebe Kerle, die zupacken können! Er kann einem ja richtig Angst machen! Aber ich weiß ja, dass mein Mats Temperament hat. Und wie! Ich sehe hoch zu ihm.
„Ich war enttäuscht", sage ich schmollend, „ich hatte mich so auf dich gefreut und du kommst mit diesem Schnösel an!" Mats schnaubt unwillig und lässt mich los. „Ach, hör auf! Was soll die Tour? Ich wusste doch, dass du nicht solo bist." Er starrt vor sich auf den Boden und atmet schwer. Total aufgewühlt wirkt er.
„Was meinst du, wie ich mich letztes Jahr gefühlt habe, als ich dich wiedersah ... mir ist's ganz schön an die Nieren gegangen ... ich hätte nicht gedacht, dass ich noch immer so viel für

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