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Omega

Omega

Titel: Omega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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der ganzen Sache mehr Sinn abringen, wenn du uns sagen würdest, woher du weißt, was du zu wissen behauptest.«
    Die Goompahs klopften auf ihre Stühle.
    »Es gab Zeichen«, sagte Macao. »Teufel auf den Straßen. Geflüster in der Nacht.«
    Whit kicherte. »Warten wir ab, was sie sagt, wenn sie erfährt, was in Savakol geschehen ist.«
    »Teufel auf der Straße.« Eine weibliche Goompah, etwa sechs Reihen weiter, sprang auf. »Du bist doch die, die uns immer wieder gesagt hat, so etwas gäbe es gar nicht.«
    »Ich habe mich geirrt.«
    »Komm schon, Macao, glauben wir jetzt etwa an Geister? Oder doch nicht?«
    Digger konnte ihr Zögern beinahe spüren. »Ich glaube, sie existieren«, sagte sie.
    »Ich glaube fast, du meinst das ernst.« Wieder konnte Digger den Sprecher nicht sehen.
    »Das tue ich.«
    »Das ist eine ziemlich deutliche Sinnesänderung.« Der Satz war schwer zu übersetzen. Wörtlich hatte der Sprecher gesagt: »Das ist nicht die Art, wie du dir sonst die Hosen anziehst.«
    »Dennoch ist es die Wahrheit.«
    Sie lachten sie aus. Es gab auch oberflächlichen Applaus, vermutlich zur Anerkennung ihres Muts oder vielleicht, weil sie ihnen einen unterhaltsamen Abend bescherte. Aber die Stimmung war anders als in den Sloshen, die Digger bisher gesehen hatte. Die anderen Veranstaltungen waren heiterer gewesen, selbst, wenn es um ernste Themen gegangen war. Aber einige der Zuhörer dieser Veranstaltung waren regelrecht wütend.
    »Es könnte schlimm werden«, beharrte sie.
    »Aber du bist nicht sicher.«
    »Es gibt keine Möglichkeit, in diesem Punkt sicher zu sein. «
    »Wann wird er kommen?«
    »In ein paar Tagen.«
    »Macao!« Das war wieder Pagwah. Der große Goompah. »Macao, ich schäme mich für dich, dass du gerade in einer Zeit wie dieser mit jedermanns Furcht spielst. Das hätte ich von dir nicht erwartet.«
    Am Ende bahnten sich die verärgerten Gäste drängelnd und schubsend einen Weg nach draußen. Einer der Goompahs stürzte. Manche blieben auf ihren Plätzen und hämmerten auf die Armlehnen. Macao dankte ihnen in der allgemeinen Verwirrung, und dann war auch sie verschwunden.
    Augenblicke später tauchte sie an einer Seitentür wieder auf, gefolgt von einer kleinen Gruppe anderer Goompahs. Für ein oder zwei Minuten unterhielten sie sich lebhaft. Dann gingen sie, und der Saal blieb verlassen zurück. Ein Bediensteter erschien auf der Bildfläche, ging quer durch den Saal, und die Lampen auf seinem Weg erloschen nach und nach.
    »Bemerkenswert«, sagte Whit. »Das ist das, was ich zu sehen gehofft hatte.« Er zog ein Notizbuch hervor und starrte es an. »Ich möchte so viel wie möglich davon festhalten. Sloshen. Ist das der korrekte Ausdruck?«
    »Ja.«
    »Wunderbar«, sagte er.
    »Was ist wunderbar? Was meinen Sie?«
    »Hier scheint nichts heilig zu sein. Sie können einfach aufstehen und über alles reden. Das Publikum brüllt und schreit, aber niemand wird von der Polizei abgeholt.« Seine Augen leuchteten. »Sie haben diesen Ort mit Athen verglichen, als Sie hier eingetroffen sind.«
    »Na ja, nicht ganz, Whit. Das war Brackel.«
    »Ich meine die Zivilisation, nicht allein diese spezielle Stadt.« Für einige Momente verfiel er in Schweigen. Dann: »Sie haben mehr Freiheiten als die Athener hatten. Sie haben mehr, als wir haben.«
    Das ärgerte Digger. Er mochte Whit, aber er hatte wenig Geduld mit verrückten Akademikern, die Behauptungen aufstellten, denen niemand wirklich folgen konnte. »Wieso sollten sie mehr Freiheiten haben als wir?«, hakte er nach. »Bei uns nimmt die Polizei auch nicht so schnell jemanden mit.«
    »Aber sicher tut sie das.«
    »Whit.« Digger verdrehte die Augen. »Wo wird denn unsere Redefreiheit beschränkt? Was dürfen wir nicht? Abgesehen davon, in einem Gedränge Feuer zu rufen?«
    Whit lächelte. »In beinahe jedem Punkt.«
    Nun war Digger baff. »Das ist verrückt, Whit. Wann wurde das letzte Mal jemand eingesperrt, weil er sich zu irgendwas geäußert hat?«
    »Wir werden nicht eingesperrt. Aber trotzdem müssen wir vorsichtig sein und darauf achten, dass wir niemanden beleidigen. Wir sind darauf programmiert, wir alle, Anstoß zu nehmen. Wer kann sich vor ein gemischtes Publikum stellen und sagen, was er wirklich denkt, ohne sich Sorgen zu machen, er könnte die Herkunft, die Religion oder die politische Linie einer Person angreifen. Wir sind immer auf der Hut.«
    »Das ist etwas anderes.«
    »Nein, das ist es nicht«, widersprach Whit. »Das

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