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Omega

Omega

Titel: Omega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Kellie. Aber seine Anspannung ließ erst ein wenig nach, als sie zugab, ebenso zu empfinden. Bin froh, wenn das vorbei ist. Lassen wir das Ding ziehen und sagen tschüss.
    Er versprach, dafür zu sorgen, dass sie ihre Hochzeit nachträglich würden feiern können, sobald sie nach Lookout zurückgekehrt waren. »Ich schätze, ich habe einen Wolkenschatten über das alles geworfen.«
    »Eigentlich nicht«, sagte sie, aber ihr Ton verriet das Gegenteil.
    »Na ja, wir haben uns gewissermaßen davongemacht. Flitterwochen sehen anders aus.«
    »Das haben wir nicht.«
    »Das ist vermutlich das erste Mal, dass eine Frau gleich nach der Hochzeit für mehrere Tage mit einem anderen Mann durchbrennt.«
    Sie aßen früh zu Abend und sahen sich The Mile-High Murders an. Kellie hatte den Täter bereits nach zwanzig Minuten ausgemacht. Sie war recht gut darin, Puzzles zu lösen und Geheimnisse aufzudecken. Collingdale fragte sich, warum sie nicht mehr aus ihren Fähigkeiten gemacht hatte. Aber sie war noch jung und hatte noch viel Zeit.
    Als es vorbei war, entschuldigte er sich und zog sich zurück. Eine Stunde später tauchte er in einem Hausmantel wieder auf der Brücke auf. Gegen Mitternacht stieß auch Kellie zu ihm. »Hellwach«, erklärte sie. »Ich frage Bill dauernd, ob die Wolke noch hinter uns und der Drachen noch ganz ist.«
    Die Wolke war inzwischen 1100 Kilometer hinter ihnen.
    Gegen 3:00 am Morgen, als beide ein wenig schlummerten, meldete sich Bill zu Wort: »Die Wolke hat angefangen, Fontänen nach hinten auszustoßen.«
    Gott sei Dank. »Hervorragend«, sagte Collingdale.
    Kellie kämpfte immer noch darum, richtig wach zu werden. »Warum?«, fragte sie.
    »Sie beschleunigt. Sie will uns einholen. Genauer gesagt, den Drachen.«
    Sie sah ihn an und lächelte erleichtert. »Ich schätze, es ist vorbei.«
    Collingdale schüttelte den Kopf. Freu dich nicht zu früh. »Noch weitere zwanzig Stunden oder so«, sagte er. »Dann dürfte meiner Meinung nach die Zeit gekommen sein, unseren Sieg zu erklären.«
    Bill legte die Sensorenbilder auf den Schirm. Tatsächlich waren auf der Rückseite der Wolke einige Fontänen zu sehen, die größer wurden, während sie sie betrachteten.
     
    Wieder schlief er ein, und als er erwachte, war Kellie fort. »Bill«, sagte er.
    »Ja, David?«
    »Ist sie noch da?«
    »Ja, David.«
    »Abstand?«
    »Zwölf-fünfzig. Sie fällt immer noch zurück, aber nicht mehr so schnell.«
    »Hervorragend, Bill. Gute Arbeit.«
    »Danke, Sir.«
    »Du bist dir über all das nicht wirklich bewusst, oder? Ich meine, du weißt eigentlich gar nicht, was wir hier tatsächlich fertig gebracht haben, richtig?«
    »Doch, David, das weiß ich.«
    »Freust du dich auch so wie ich?«
    »Es ist mir nicht möglich, das Ausmaß Ihrer Freude zu erfassen. «
    Er dachte einen Moment darüber nach. »Ich frage mich, ob es dich wirklich gibt.«
    » Selbstverständlich gibt es mich, Sir.«
    »Nun, ich freue mich, das zu hören.«
    Kellie kehrte zurück. »Ich habe Stimmen gehört«, sagte sie. »Ist alles in Ordnung?«
    »Bis jetzt schon.«
     
    Im Lauf des Vormittags meldete die Jenkins, dass sich Digger und Whit sicherheitshalber entschlossen hatten, auf die Oberfläche zurückzukehren und weitere Projektoren aufzustellen. Das jedoch geschah laut Julie vor allem, weil Whit so gern unsichtbar durch Theater und Cafés bummelte, weniger weil sie irgendwelche Zweifel daran hegten, dass die Hawksbill die Wolke von ihrem ursprünglichen Ziel abgebracht habe. Und Digger wollte Whit bei Laune halten.
    »Viel zu viele Einwände«, sagte Kellie.
    Aber die Idee war gut. Collingdale hatte das Gefühl, alles unter Kontrolle zu haben, aber es konnte nicht schaden, auf Lookout weiter Vorsicht walten zu lassen.
    Sie aßen ein erstes Frühstück, schliefen abwechselnd und sahen sich noch eine andere Sim an, ein Musical, die Bagdad-Revue. Als sie vorbei war, schlug Kellie vor, zu Mittag zu essen, aber sie hatten beide keinen Hunger. Ihr tägliches Nachrichtenpaket samt einiger besonderer Shows traf am frühen Nachmittag ein. Die Nachrichten umfassten den üblichen Mumpitz auf politischer Ebene, einen Aktienskandal und den ein oder anderen Mord. Ein Paar aus Holy Baly hatte es vorgezogen, mit seinem schrecklich kranken Kind davonzulaufen, statt den Ärzten Gelegenheit zu geben, es mit Hilfe einer Heilmethode, die eine Infusion von synthetischem Blut erforderte, zu kurieren. Kosmik Inc., der Terraformungs- und Transportriese, war unter den

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