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Omega

Omega

Titel: Omega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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abgekommen, nachdem sie beinahe eine Woche lang schlechtes Wetter hatten, weshalb ich vermute, dass sie die Sterne nicht sehen und sich an ihnen orientieren können.«
    Die Schiffe näherten sich dem östlichen Kontinent und würden, wie Digger glaubte, bald umkehren müssen.
    Der Regen rund um den Pavillon fiel sintflutartig. Es regnete bereits seit einer Nacht und einem Tag. Marge war anscheinend wirklich gut in ihrem Job.
    Einige Schilder kündigten einen Slosh im Brokasaal für den Nachmittag an, genaue Zeit gemäß der Sonnenuhr. Bei Regen würden die Glocken in regelmäßigen Intervallen geläutet werden. Ein Moraka am Rande des Parks stand für den Abend auf dem Programm, vorausgesetzt, das Wetter spielte mit. Musik und Snacks, mit den besten Wünschen der Philosophischen Gesellschaft Korkoran.
    Whit hatte bereits erfahren, was ein Slosh war. Aber der Begriff Moraka war ihm bisher nicht begegnet.
    »Schwer zu erklären«, sagte Digger.
    »Versuchen Sie es.«
    »Es ist eine Orgie.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja.«
    »Eine Sexorgie?«
    »So könnte man das nennen.«
    »Ausgerichtet von der Philosophischen Gesellschaft?«
    »Sieht so aus.« Digger grinste.
    »Dieser Ort hat ein paar einzigartige Aspekte.«
    Aber es war niemand da. Er sah einen Goompah, der die Fensterläden eines Gebäudes am Rand des Parks richtete, und einen anderen, der eine Straße hinunterhetzte. Und das war alles.
    Bill störte seine Gedankengänge. »Wetterbericht«, sagte er mit einer Stimme, die er von den heimischen Wettervorhersagen kopiert hatte. Anscheinend hatte er Spaß daran. »Die Regenfälle im Zentrum des Isthmus werden mindestens noch bis morgen andauern.«
    »Bill«, sagte er, »wir haben erst drei Schlote aufgestellt. Arbeiten die effektiver, als wir erwartet haben?«
    »Das denke ich nicht, Digger. Ich glaube, was wir erleben, beruht teilweise auf natürlichen meteorologischen Gegebenheiten. Die Ankunft eines Tiefdruckgebiets aus westlicher Richtung trifft zufällig…«
    »Schon gut. Ich brauche keine Details. Besteht die Möglichkeit, dass der Regen noch einige Tage länger anhält?«
    »Bis die Wolke eintrifft? Nein. Das Tiefdruckgebiet wird den Isthmus morgen gegen Mittag hinter sich lassen. Danach bleiben uns nur noch Marges Schlote.«
    Die Straßen und Cafés in den Städten waren vollkommen verlassen. Der größte Teil der Goompahs blieb schlicht und einfach zu Hause.
    Schilder verkündeten Sloshen zur Diskussion der »jüngsten beunruhigenden Ereignisse«. Digger und Whit hatten bei einigen der Veranstaltungen Überwachungseinheiten positioniert, sodass sie die Diskussionen vom Schiff aus verfolgen konnten. Ironischerweise hatte das der Jahreszeit wenig angepasste Wetter die allgemeine Unruhe noch verstärkt, ebenso wie die Berichte über Stimmen und Augen ohne Körper und mystische Lichterscheinungen am Himmel (die von den Schloten oder der AV3 oder von beidem stammen mochten). Auf den Landstraßen waren Zhokas gesehen worden, und dann war da noch die besonders beängstigende Levitation von Tayma, der Priesterin in Savakol, gefolgt von einem Fenster, das sich mitten in der Luft geöffnet hatte. Vor Hunderten Augenzeugen.
    Digger, Whit und Kellie hatten zugesehen, wie sich dutzendweise Goompahs erhoben und geschworen hatten, sie wären dabei gewesen oder würden jemanden kennen, der zum Zeitpunkt des Geschehens dort gewesen sei. »Sie ist buchstäblich aus dem Wasser aufgestiegen«, hatte ein bulliger Kerl behauptet, »und dann ist sie über das Meer durch die Luft geschwebt, bis sie von einer unsichtbaren Hand auf dem Strand abgesetzt wurde.«
    Der Konsens schien zu lauten, dass die Häufung übernatürlicher Ereignisse auf eine drohende Katastrophe hindeutete. Aber sie fragten sich doch, wie so etwas überhaupt passieren konnte, wie die Götter so etwas zulassen konnten. Wo waren die überhaupt? Ein gewisser Ärger darüber, dass die hiesigen Gottheiten ihre Arbeit vernachlässigten, war allenthalben spürbar.
    Früher an diesem Tag hatte Digger vor einem Klassenzimmer gestanden und zugehört, wie Lehrer und Schüler über die näher kommende Wolke diskutierten. Die Schüler waren vermutlich das Äquivalent menschlicher Jugendlicher, wenn das auch schwer bestimmbar war. Auf jeden Fall wollten einige von ihnen wissen, ob der Lehrer immer noch glaubte, dass es keine übernatürlichen Ereignisse gäbe.
    »Das ist doch ganz einfach«, hatte der Lehrer erklärt. »Das sind Teile unserer Natur, die wir noch nicht

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