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Omega

Omega

Titel: Omega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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verstehen.«
    Die Jugend von Avapol mag zu höflich gewesen sein, um ihn einfach auszulachen, und zu klug, um sich mit ihm herumzustreiten; aber Digger, der noch nicht einmal angefangen hatte, die Nuancen nonverbaler Kommunikation unter diesen Außerirdischen zu begreifen, sah deutlich, was sie von seiner Äußerung hielten.
    Als Whit einen Projektor in einem Baum platzierte, erhaschte er einen Blick auf Digger. Dann, als er fertig war, drehte er sich zu dem Pavillon um und winkte. Digger erwiderte die Geste.
    »Das war der letzte«, informierte ihn Kellie. Sie war in der Landefähre, und dies war ihr erster Arbeitstag seit dem Unglück, was Julie wiederum die schwer verdiente Gelegenheit gab, endlich wieder in einem Bett zu schlafen.
    Der letzte in Avapol. Zwei Städte lagen noch vor ihnen.
    Die Zeit wurde langsam knapp. Den Goompahs blieben noch drei Tage relativer Ruhe. Am Nachmittag des dritten Tages würde die Omega den Planeten auf der anderen Seite treffen, und die Lebensumstände würden sich deutlich verschlechtern. Die Wolke, die Moonlight getroffen hatte, hatte den größten Teil ihrer Energie während der ersten sieben Stunden verbraucht. Systematisch hatte sie jede Stadt auf dem ganzen Globus aufgesucht und zerstört. Erst danach hatte sie ihre Arbeit beendet.
    Beim Anflug auf Lookout war die Wolke durch die Aktivitäten der Hawksbill gestört worden. Zudem würde Marges Wetterzauber die Zielgebiete verbergen. Die Wolke, die es nicht besser wissen konnte, würde auf der anderen Seite des Planeten die Hölle entfachen, und die Goompahs würden sich während der ersten paar Stunden lediglich nasse Füße holen. Im weiteren Verlauf am Abend würde der Intigo durch die Planetenrotation direkt im Zentrum des Sturms landen, aber wenn die potenziell tödliche Zone erreicht war, hätte das Ding bereits begonnen, sich zu zerteilen. Idealerweise würde es, so hofften sie, die Städte nicht einmal zu sehen bekommen.
    »Seid ihr bereit, nach Hause zu gehen?«
    Digger sah zu, wie sich Whit ruhig durch den Regen bewegte. »Gib uns dreißig Minuten, um zum Treffpunkt zu kommen.«
    Sie sollte die beiden Männer auf einem Hügel am nördlichen Stadtrand aufsammeln. »Ich werde da sein«, sagte sie.
    Digger erhob sich von der Bank.
    »Übrigens«, meldete sich Kellie erneut, »die Presse ist da.«
    »Wirklich?«
    »Ausgerechnet Black Cat Network.« Black Cat Network neigte zu einem gewissen Sensationsjournalismus. »Sie bitten um Erlaubnis, ein Team auf die Oberfläche zu schicken.«
    »Sag ihnen, dazu wären wir nicht autorisiert.«
    »Das habe ich ihnen bereits gesagt.«
    Er seufzte. Eigentlich konnte er den Presseleuten keinen Vorwurf machen. Dies war eine wirklich heiße Story. Und sie hatten einen weiten Weg zurückgelegt. Er war beinahe in Versuchung, ihnen zu sagen, sie könnten loslegen, doch wenn er das tat, würde Hutch seinen Arsch grillen. »Sie können tun, was immer sie für nötig halten, solange sie sich auf den Einsatz von Teleskopen beschränken.«
    »Okay.«
    »Und sag ihnen, sie können Zugriff auf unsere Überwachungsgeräte nehmen.« Dann dachte er noch einmal darüber nach. Vielleicht war das doch keine so gute Idee. Beispielsweise würden sie zweifellos auf die Morakas stoßen. »Haben wir von der Akademie Verhaltensrichtlinien für so einen Fall erhalten?«
    »Hutch sagt, wir sollen kooperieren, aber sie dürfen keinen Fuß auf die Oberfläche setzen. Sollten sie das doch tun, werden sie gerichtlich belangt werden. Sie sagt, sie seien gewarnt worden.«
    »Gut. Dann sag ihnen, wir werden ihnen helfen, so gut wir können. Aber erzähl ihnen nichts von den Überwachungsgeräten.«
    »Gut«, sagte sie. »Das klingt vernünftig.«

 
BLACK CAT REPORTAGE
     
    Danke, Ron. Hier spricht Rose Beetem am Himmel über Lookout. Zurzeit können wir Ihnen die Städte der Goompahs nicht zeigen. Sie liegen unter einer dichten Wolkendecke im Regen. Leider muss ich Ihnen mitteilen, dass man uns unter Hinweis auf das Nichteinmischungsprotokoll gebeten hat, nicht auf der Oberfläche zu landen, und dieser Bitte werden wir natürlich nachkommen.
    Aber wir hoffen, die weitere Entwicklung auf der Oberfläche verfolgen zu können. Inzwischen ist es später Abend in den Goompahstädten, die sich auf eine relativ kleine Landmasse in der südlichen Hemisphäre verteilen. Was Sie jetzt sehen, ist der äußere Rand der Omega. Sie geht gerade auf, und das ist, wie Sie sehen, ein unglaubliches Spektakel…

 
Avery Whitlocks

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