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Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition)

Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anette Strohmeyer
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„Tut scheißweh, aber ich will lieber so wenig Schmerzmittel nehmen wie möglich. Ich brauche einen klaren Kopf. Der Arzt sagt jedenfalls, dass ich wieder in Ordnung komme. Vermutlich ohne bleibende Schäden. Ich hatte Glück. Die Kugel ging glatt über dem Hüftknochen durch und hat keine Organe getroffen. Das ist doch komisch, oder? Als hätte der Mistkerl genau gewusst, wohin er schießen muss. By the way , habt ihr ihn erwischt?“
    „Nein, er ist mit Pandora auf das Schiff entkommen. Es fährt nach Marokko.“
    „Marokko?“, wiederholte Charlize fragend. „Was will er denn dort?“
    „Weiß ich noch nicht.“ Das war nur die halbe Wahrheit. Ondragon rang mit sich. Sollte er Charlize hier und jetzt darauf ansprechen? Auf ihren Vater? Was, wenn sie ausflippte? Oder sogar kündigte?
    Nun, das Risiko musste er eingehen. Er konnte jedenfalls nicht mehr länger mit ihr zusammenarbeiten, wenn das Vertrauen Schaden genommen hatte.
    Ganz der Fuchs, der Charlize selbst in diesem Zustand war, hatte sie seine nachdenkliche Miene bemerkt. Sie hob den Kopf und stützte sich mit schmerzverzerrtem Gesicht auf einen Ellenbogen. „Was ist los, Chef? Ich seh doch, dass dir was auf der Seele brennt!“
    Ondragon senkte den Kopf und spielte an seinem ausgeschalteten Handy herum. „Ich habe da was erfahren, von Sem. Und es macht mich, wie soll ich sagen, … befangen.“
    Charlize legte den Kopf schief, sagte aber nichts.
    „Es geht um dich und deinen Vater. O sombra! “
    Einen Moment lang sah Charlize ihn an und gefährlich steile Falten bildeten sich an ihrer Nasenwurzel, doch dann erhellte sich ihr hübsches Antlitz und sie stieß ein helles Kichern aus, das jedoch gleich in ein Stöhnen überging. „Verfickte Schmerzen! Nicht mal lachen kann man!“, fluchte sie und wischte sich die Tränen aus den Augen. Wieder sah sie ihn an. „Das hat aber ganz schön lange gedauert!“, sagte sie schließlich amüsiert.
    Irritiert hob Ondragon die Brauen.
    „Na, du hast ganze sieben Jahre gebraucht, um mich danach zu fragen, Chef!“
    „Ich sollte dich doch nicht fragen!“, protestierte er. „Das war schließlich deine Bedingung!“
    „Und daran hast du dich tatsächlich gehalten? Das ist irgendwie süß. Muss dich aber ganz schön gequält haben, dass ausgerechnet du dieses Geheimnis nicht lüften durftest.“ Sie kicherte und stöhnte erneut. Mit einer Hand auf den Bauch gepresst sprach sie weiter. „Aber es zeigt mir, wie viel dir an mir liegt. Und das freut mich.“ Sie streckte ihre Hand aus und legte sie auf die seine.
    Wütend zog er sie weg. Jetzt fühlte er sich erst recht von ihr gekränkt.
    „Was ist? So wie du mich die ersten Monate getestet hast, als ich bei dir angefangen habe, wollte ich das auch mit dir tun. Das ist doch völlig legitim. Außerdem kann ich nichts dafür, dass du so lange gebraucht hast.“
    „Ich halte mich eben an Absprachen!“, brummelte er.
    „Das tue ich auch!“
    Ondragon schob missmutig das Kinn vor. Das stimmte. Charlize hatte immer ihr Wort gehalten. „Aber verdammt noch mal, warum hast du mir nichts davon gesagt, bevor wir nach Brasilien gekommen sind? Das wäre sehr hilfreich gewesen.“
    Sie zuckte mit den Schultern. „Ich dachte, du wüsstest es längst, und hatte angenommen, du nimmst mich aus diesem Grund überhaupt nur mit.“
    Ondragon seufzte. „Bis vor zwei Stunden wusste ich davon einen Scheiß.“
    „Das tut mir leid. Aber ist das jetzt ein so großes Problem für dich? Ich meine, es ist doch egal, wer mein Vater ist. Ich mache meine Arbeit gut und möchte das auch weiterhin für dich tun … wenn ich darf.“ Sie blickte ihn um Zustimmung heischend an.
    Er sah ihr direkt in die Augen. Er hatte jetzt zwei Möglichkeiten. Die erste war, sie zu feuern und ihr den Rücken zu kehren, und die zweite war, ihr eine Chance zu geben, das Vertrauen wiederherzustellen. Aber dafür musste er wissen, warum sie unbedingt für ihn arbeiten wollte. „Weshalb bleibst du nicht einfach hier in Brasilien? Hier wirst du behandelt wie eine Prinzessin. Du könntest alles haben. Reichtum, Macht, ein Leben im Luxus! Warum willst du ausgerechnet für mich die Drecksarbeit erledigen und dich unnötig in Gefahr bringen? Du siehst doch, was dabei rauskommt.“ Er zeigte auf ihren Bauch.
    Charlize zögerte. „Wenn ich es dir sage, dann lachst du mich bloß aus.“
    „Nein, ich verspreche dir, dass ich nicht lachen werde.“
    „Also gut. Ich bin bei dir, weil …“, sie seufzte, „weil

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