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Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition)

Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anette Strohmeyer
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Daddys kleines Mädchen es satt hatte, Daddys kleines Mädchen zu sein. Ich wollte auf eigenen Füßen stehen. Ein eigenes Leben führen. Verstehst du das?“ Charlize rollte mit den Augen. „Natürlich tust du das. Ich kenne schließlich die Geschichte von dir und deinem Vater! Außerdem liebe ich den Nervenkitzel. Was ich brauche, ist die Gefahr und keinen überbehütenden Vater, der ständig seine Hand über mich hält. Dieser ganze Mafia-Prinzessinnen-Scheiß kotzt mich an! Echt!“
    Entgegen seines Versprechens brach Ondragon nun doch in heiteres Gelächter aus. Schnell presste er sich eine Hand vor den Mund. „Verzeihung“, entschuldigte er sich.
    Charlizes Augen sandten gleißende Todesstrahlen aus. „Wenn ich nicht an dieses beschissene Bett gefesselt wäre, würde ich dir jetzt in den Arsch treten, Chef!“
    „Schon gut. Das kannst du gerne später nachholen.“ Er biss sich auf die Lippen, erleichtert, dass er seine alte Charlize wiederhatte. „Ich bin sehr froh, dass es dir gut geht, Honey. Wirklich.“
    „Ich mag dich auch, Chef, wirklich!“
    Ihre Blicke trafen sich. Hitze schoss Ondragon durch die Adern und er wurde rot. Mann, sie schaffte es doch immer wieder, ihn verlegen zu machen!
    „Wirst du nach Marokko fliegen?“, wollte Charlize nach einer Weile wissen. Sie hatte sich wieder zurück auf ihr Kopfkissen gelegt und atmete jetzt flacher. Vermutlich wegen der Schmerzen.
    „Ja, ich werde Achille Bescheid geben“, entgegnete Ondragon.
    „Wie schade, dass ich nicht mitkommen kann.“
    „Ich werde dich auf dem Laufenden halten.“ Er zeigte auf ihr Telefon, das auf dem Nachttisch lag. „Ich würde ja hier bei dir bleiben, aber die Sache ist noch lange nicht vorbei.“
    „Ich weiß.“
    „Deine Tasche habe ich vorne an der Anmeldung abgegeben. Wenn du wieder auf den Beinen bist, fliegst du zurück nach L.A. und hältst dort die Stellung. Ich benachrichtige Lupita Lopez, sie kann sich um dich kümmern.“ Ondragon stellte seine mexikanische Hausangestellte nicht jedem zur Verfügung, aber in diesem Fall machte er eine Ausnahme.
    Seine Assistentin nickte. „Tust du mir einen Gefallen, Chef?“
    „Natürlich!“
    „Reiß diesem verdammten Bastard den Arsch auf! Da bin ich ganz alttestamentarisch. Auge um Auge, Kugel um Kugel! Ich will, dass du ihm als Vergeltung mindestens ein Loch in den Bauch stanzt! Wenn nicht gleich mehrere! Ich würde es auch selber tun, aber du siehst ja …“ Sie hob beide Hände und ließ sie wieder fallen.
    Ondragon lächelte. Er stand vom Stuhl auf und strich ihr väterlich über die Wange. „Halt die Ohren steif.“
    „ Hai “, Sie zwinkerte ihm zu. „Und lass du dir von diesen BND-Typen nicht zu sehr auf der Nase rumtanzen.“
    „Na, klar.“ Er winkte ihr noch einmal zu und verschwand dann aus dem Zimmer. Vor der Tür sah er sich um. Auf der Station war niemand zu sehen. Mit wehendem Kittel lief er den Gang entlang und las die Namensschildchen. Als er gefunden hatte, wonach er suchte, schlüpfte er in das abgedunkelte Zimmer.
    Sie lag auf dem Bett. Die Raumschiffkonsolen um sie herum blinkten und piepten wie bei Charlize. Die Frau auf den Laken wirkte jedoch noch durchscheinender als seine Assistentin, die schon wieder vor Leben strotzte. Die Sommersprossen sahen aus wie dunkle Fliegenschwärme, die sich auf ihrer blassen Haut niedergelassen hatten, auch ihr Kinn wirkte spitzer als sonst. Ein dicker Verband verdeckte ihr blondes Haar und ein Auge. Das linke Bein hing fest einbandagiert in einer Schlaufe über dem Bett. Agentin Ritter bot einen erschreckenden Anblick. Sie schien zu schlafen, und Ondragon näherte sich ihr leise. Er wollte sie nicht wecken.
    Eine Weile sah er auf sie hinab. Dann hörte er, wie sich hinter ihm die Tür öffnete. Er drehte sich um und sah sich Steiner und Kubicki gegenüber.
    „Was tun Sie hier?“, stieß Steiner barsch aus, drängte sich an ihm vorbei und postierte sich mit verschränkten Armen vor dem Bett. „Sie haben hier nichts zu suchen!“
    „Ich weiß, ich wollte nur kurz sehen, wie es ihr geht“, erklärte Ondragon ruhig.
    „Schlecht! So, jetzt wissen Sie es!“, blaffte Steiner zurück.
    Ondragon sah den Agenten durchdringend an. War er eifersüchtig? Hegte er Besitzansprüche an die junge Agentin? Und wenn schon, es konnte ihm egal sein. „Kann ich einen Moment mit Ihnen sprechen?“, fragte er an Kubicki gewandt. „Unter vier Augen?“
    Der ältere BND-Agent nickte und folgte ihm aus dem Zimmer. Draußen

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