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Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition)

Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anette Strohmeyer
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können. Welch ein Jammer, dass er sich an seine eigene oberste Direktive halten musste: Kein Sex mit Angestellten! Er seufzte verhalten und nahm seinen Arm wieder weg. Dann ging er an die Bar und holte zwei eiskalte Corona.
    Während sie warteten, taten sie so, als sähen sie sich mit dem Smartphone Urlaubfotos an. In Wirklichkeit aber erkundeten sie ein weiteres Mal das Hafengelände mit Hilfe von Google Maps. Auf dem erstaunlich scharfen Satellitenbild war jedes Gebäude zu erkennen, und sie versuchten, sich deren Lage gut einzuprägen. Die ganze Zeit über rührte sich der Typ vom BND nicht von der Stelle. Dann war es zwölf Uhr und ein Schatten fiel von hinten auf ihren Tisch. Ondragon drehte sich um und war einigermaßen überrascht, nicht den Typen mit der Uhr zu sehen, sondern eine zierliche, weißblonde Frau mit Pferdeschwanz. Sie trug einen roten Badeanzug und ein um die Hüfte gewundenes Tuch. Ihre Augen waren von einer großen, dunklen Brille verdeckt.
    „Die hab ich vorhin am Strand gesehen“, flüsterte Charlize ihm auf Japanisch zu.
    Die Frau schaute leicht verwirrt auf sie hinab, als hätte sie sich im Tisch geirrt.
    „Kann ich Ihnen helfen?“, fragte Ondragon sie in einem breiten Texasslang.
    Die Frau lächelte und weiße Zähne blitzten in ihrem sommersprossigen Gesicht auf. Sie sah gar nicht mal so übel aus. Auf eine unnahbare Weise sexy. Wie eine Zwillingsschwester der Schauspielerin Claire Danes, nur eben mit Sommersprossen, die sich über ihren ganzen Körper ergossen, vom Gesicht über ihre Schultern, bis hin zu den Armen und Beinen. Ondragon war froh, dass die Sonnenbrille seinen Blick verbarg, mit dem er die Frau musterte.
    Sie warf einen kurzen Blick über die Schulter und setzte sich dann einfach zu ihnen an den Tisch. „Ich denke, ich bin hier richtig“, sagte sie auf Deutsch.
    Ondragon hob die Augenbrauen. „Sie sind …“
    „… Dobermann12, ganz recht.“ Die Frau schmunzelte, nahm ihre Brille ab und enthüllte zwei gleißend blaue Augen. Sofort überfiel Ondragon ein angenehmes Frösteln. Dass der BND solch ansehnliche Agentinnen beschäftigte, war ihm neu.
    „Möchten Sie etwas trinken? Ein Bier oder eine Caipirinha?“, fragte er mit einem Gentleman-Lächeln.
    „Nein danke, kommen wir doch gleich zum geschäftlichen Teil.“
    „Der Kontaktmann ist also eine Kontaktfrau!“, witzelte Ondragon.
    „Stört Sie das?“
    „Um Himmels willen, nein!“ Entschuldigend hob er beide Hände. Madame Sommersprosse war also auch eine Madame Kühlfach. Welch aufreizende Kombination.
    „Mein Name ist Katharina Ritter. Ich werde Pandora aus dem Hintergrund leiten. Ich nehme an, das ist Ihre Assistentin?“ Sie warf einen abschätzenden Blick auf Charlize, die etwas sparsam in die Runde schaute.
    Erst jetzt wurde Ondragon bewusst, dass sie kein Deutsch verstand, und stellte die beiden Frauen einander vor. Sofort spürte er die leicht aggressive Spannung, die sich zwischen ihnen aufbaute. Das konnte ja heiter werden, dachte er, ließ sich aber nichts anmerken.
    „Das dort drüben am Tisch“, fuhr Frau Ritter nun in Englisch fort, ist übrigens mein Mitarbeiter Herr Steiner, auch Setter30 genannt. Aber Sie haben ihn ja bereits als Kundschafter erfasst. Er ist eine gute Ablenkung, finden Sie nicht?“ Sie sah ihn herausfordernd an.
    Ondragon reagierte nicht auf diese kleine Spitze. „Einen netten Wachhund haben Sie da. Braucht der viel Auslauf?“
    „Er ist recht pflegeleicht.“ Die BND-Agentin grinste spitzbübisch, was Ondragon ganz entzückend fand und er lächelte zurück, bis Frau Ritter damit begann, in ihrer Strandtasche herumzuwühlen.
    „Da Sie mir vorab ein Foto Ihrer Assistentin geschickt haben“, sagte sie, „sind die Papiere und der Einsatzplan für Frau Tanaka fertig.“ Sie zog einen Flyer aus ihrer Tasche, der aussah, als stamme er von einem der hiesigen Restaurants, und schob ihn über den Tisch. Charlize griff danach und ließ ihn in ihrer Handtasche verschwinden.
    „In dem Flyer finden Sie sämtliche Ausweispapiere und Informationen über den Einsatzort“, erklärte die Agentin weiter. „Dort ist alles für Frau Tanaka installiert. Dr. Letícia Matsumoto Souza wird morgen an ihrem Arbeitsplatz erwartet. Es wäre also schön, wenn Sie möglichst zeitnah mit der Operation beginnen könnten. Wir werden während der heißen Phase hauptsächlich über Funk und eine kleine Kamera in Verbindung bleiben. Sind Ihre Handys abhörsicher?“
    „Ja, aber was genau meinen

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