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Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition)

Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anette Strohmeyer
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dabei, etwas zu betreten, das er nur von einem hundert Jahre alten Bild kannte. Etwas, das es eigentlich gar nicht geben durfte. Aber der Turm war da. Auch wenn er nicht von Tesla selbst gebaut worden war, sondern von Nazi-Wissenschaftlern. Aber er war Realität. Ob er auch funktioniert hatte?
    Ondragon erreichte die unterste Stufe und ließ das Licht der Stirnlampe umherschweifen. Leichte Enttäuschung machte sich breit. Hier unten befand sich nichts Besonderes außer dem Betonfundament des Turmes, dem hölzernen Sockel der Spule und einigen Apparaten, die über dicke Kabel mit der Spule verbunden waren. Nichts lag unordentlich herum, alles sah so aus, als stünde es an seinem vorgesehenen Platz. Nirgendwo waren hastig aufeinandergestapelte Kisten oder sonstiges Material zu sehen. Ondragon ging um die Apparate herum und suchte sie ab, es waren große Kästen mit Schaltern und Relais. Aber auch hier fand er keinen Hinweis auf eine mögliche Fracht der Junkers.
    Sein Funkgerät knackte. „He, Klapperschlange? Ist alles in Ordnung bei dir?“, hörte er Achille fragen.
    „Ja, alles OK“, antwortete er.
    „Was hast du gefunden?“
    „Eine riesige Spule und etwas, das wie die Steuerungskästen aussieht, jedoch nichts, was in dem Flugzeug der Nazis gewesen sein könnte. Ich suche noch ein wenig weiter. Over.“ Er leuchtete erneut den Raum ab und blieb an einer Nische hängen. Da war doch was! Geduckt ging er darauf zu und erkannte eine Tür. Prüfend legte er eine Hand auf den Knauf und zog daran. Die Tür war nicht verschlossen. Doch bevor er sie ganz öffnen und dahinter sehen konnte, ging im Turm plötzlich das Licht an! Ruckartig hob Ondragon den Kopf und blickte nach oben. Dort hingen an die zwanzig altmodische Glühbirnen an Kabeln und leuchteten so grell, dass er die Augen zusammenkneifen musste.
    Was zum Teufel …? Warum gab es hier Strom? Und wo war der Schalter? Er hatte doch nichts außer der Tür angefasst.
    „Klapperschlange, bist du das?“, fragte Achille aus dem Funkgerät. „Ich sehe Licht. Kommst du wieder nach oben?“
    Ondragon wollte Achille antworten, doch etwas bohrte sich mit einem Mal sehr nachdringlich in seinen Nacken. Kaltes Metall. Er erstarrte und hob langsam seine Hände. Und als er kurz darauf eine ihm wohlbekannte Stimme vernahm, wusste er, dass jemand anderes ihm zuvorgekommen war.

60. Kapitel

    03. Juni 2011
im Turm nachts

    „ Salut, ça va? Mr. Ondragon“, sagte die säuselnde Stimme hinter ihm auf Französisch. „Wie sagt man doch so schön? Man begegnet sich immer zweimal im Leben.“
    Am liebsten hätte Ondragon sich umgedreht und dem Mistkerl seine Faust ins Gesicht gerammt. Doch er wagte es nicht, sich zu rühren, und mahlte stattdessen vor Wut mit den Kiefern.
    „Sie sind wirklich hartnäckig, das muss man Ihnen lassen, Mr. O. Aber damit ist jetzt Schluss. Sie haben mich wirklich in Schwierigkeiten gebracht und ich kann nicht zulassen, dass Sie unser Geheimnis in Gefahr bringen.“
    Ondragon stieß ein abfälliges Lachen aus. „ Ich bringe das Geheimnis in Gefahr? Und was machen Sie? Sie verschachern es meistbietend an den nächsten Energiekonzern! Monsieur Noire – ich darf Sie doch so nennen, oder?“
    Der Unbekannte räusperte sich leise, während Ondragon überlegte, wie er sich aus der misslichen Lage befreien konnte. Wie war der Kerl bloß hier in den Turm gekommen? Durch die Tür? War das ein Ausweg?
    „Sie sind ein helles Köpfchen. Mein Name lautet tatsächlich Noire, Clandestin LeNoire, um genau zu sein.“
    „Clandestin? Sie heißen wirklich Schwarzarbeiter? Schwarzarbeiter Schwarz? Nicht im Ernst?“
    „Meine Eltern hatten eben einen gewissen schwarzen Humor.“ Der Unbekannte, der jetzt nicht mehr unbekannt war, lachte auf.
    „Sehr lustig!“, blaffte Ondragon zurück und spähte auf die Tür. Was war dahinter? Und könnte er durch sie womöglich entkommen?
    „Ich weiß, was Sie vorhaben, Mr. O. Aber es ist zwecklos. Es gibt nicht die geringste Chance für Sie, zu entkommen, also versuchen Sie es gar nicht erst. Die Tür führt nicht in die Freiheit. Seien Sie also bitte vernünftig und verschränken Sie die Arme hinter dem Kopf. Und die hier … brauchen Sie sicher auch nicht mehr.“
    Ondragon merkte, wie LeNoire ihm seine Waffe aus dem Gürtel zog.
    „Bestens, und jetzt bringe ich Sie zu meinem Anführer. Er wird entscheiden, was mit Ihnen geschehen wird.“
    Anführer? Hatte Ondragon das richtig verstanden, oder hatte LeNoire Auftraggeber

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