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Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition)

Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anette Strohmeyer
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„Steiner! Filzen!“
    Der Agent befolgte den Befehl und durchsuchte Charlize.
    „He, nicht tatschen, verstanden?“, keifte Charlize und schlug Steiners Hand weg.
    „Sie halten die Schnauze, Tanaka, und lassen die Durchsuchung gefälligst über sich ergehen! Derweil wechsele ich ein Wörtchen mit ihrem ‚Chef‘!“ Ritter wandte den Kopf und trat dicht vor Ondragon. Ihre grellblauen Augen stachen tief in die seinen. Sie war ihm so nahe, dass er die Sommersprossen auf ihrer vor Aufregung bebenden Nase zählen konnte. Halbwegs gelassen schaute er zurück. Die unmittelbare Nähe dieser Frau war ihm keineswegs unangenehm. Im Gegenteil. Ihre vor Zorn geröteten Lippen, die Myriaden von Sommersprossen auf ihrem Gesicht! Einfach wundervoll! Mit Wonne kostete er diesen unverhofften Anblick aus.
    „Ihre Assistentin ist suspendiert!“, zischte Ritter in hartem Deutsch.
    „Das tut mir leid“, entgegnete Ondragon höflich. „Ich entschuldige mich hiermit für das ungebührliche Verhalten von Miss Tanaka. Sie ist sonst sehr zuverlässig.“
    Spöttisch verzog Ritter ihre Lippen. „Daheim am Schreibtisch vielleicht.“
    „Nein, sie ist eine exzellente Mitarbeiterin, besonders im Außendienst. Ich weiß nicht, was in sie gefahren ist. Aber wenn wir schon bei gegenseitigen Vorwürfen sind: Warum haben Sie vorhin einfach so die Übertragung unterbrochen? Wie soll ich mit Ihnen Kontakt halten, wenn Sie während einer laufenden Operation die Verbindung kappen?“
    Ritters Augen sprühten blaues Feuer, als sie antwortete. „Die Operation wurde auf meinen Befehl hin abgebrochen, weil ich sie durch das stümperhafte Verhalten von Miss Tanaka gefährdet sah. Außerdem lasse ich mich nicht gern beschimpfen. Erst recht nicht von einer Amateurin!“
    „Sie ist sauber!“, erklang Steiners Stimme aus dem Hintergrund.
    Ondragon blickte zu ihm hinüber. Charlizes Gesichtsausdruck hätte sämtlichen Dämonen der Hölle Angst eingejagt.
    „Okay“, sagte Ritter zu Steiner. „Schicken Sie Miss Tanaka weg!“ Sie wandte sich an Ondragon. „Sie werden erst wieder mit Ihrer Assistentin Kontakt aufnehmen, wenn die Mission abgeschlossen ist, vorher nicht! Verstanden? Und ich warne Sie, wir werden Sie beide überwachen. Versuchen Sie also keine Tricks!“
    „Klar“, sagte Ondragon und dachte: Mist! Er fing Charlizes Höllenblick auf und sagte beschwichtigend: „Schon gut, Charlize. Geht jetzt. Wir sehen uns, wenn alles vorbei ist bei mir im Hotel.“
    Charlize nickte, strich sich die Wangen glatt, als würde sie damit ihren Zorn besänftigen können, und ging erhobenen Hauptes die Treppe hinab. Prüfend sah Ondragon ihr hinterher. Ob sie die versteckte Botschaft verstanden hatte?
    Als seine Assistentin verschwunden war, richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf die Agentin, die immer noch ungerührt vor ihm stand.
    „Zufrieden?“, fragte er.
    Ritter starrte furchtlos zurück. Dann nickte sie, jedoch ohne ihn aus ihrem Blick zu entlassen. Ondragon war beeindruckt. Solchen Blickduellen hielten normalerweise nicht viele Menschen stand. Fräulein Ritter war tatsächlich eine Eiskönigin. Aber eine, die ihre Gefühle nicht einfror, sondern in einem wütenden Schneesturm freisetzte. Ausnahmsweise würde Ondragon ihr diesen Sieg schenken. Sollte sie sich daran erfreuen.
    Scheinbar beiläufig beendete er den Blickkontakt und richtete seinen Fokus auf die verschimmelte Wand hinter ihr, dabei fragte er mit falscher Unterwürfigkeit: „Was ist mit Pandora? Wird die Mission fortgesetzt?“
    Er bemerkte, wie Ritters Blick etwas nachgiebiger wurde, und auch ihre Stimme bekam wieder einen wärmeren Klang. „Sind Sie sicher, dass Sie das schaffen, jetzt, wo sie allein operieren müssen? Wir dürfen kein Risiko eingehen.“
    „Ich habe alles, was ich brauche, um Ihnen die Kiste zu beschaffen. Heute Nacht gehört Pandora Ihnen!“
    Ritter entspannte sich. Der Blizzard hatte sich gelegt und die Sonne war wieder auf ihrem Gesicht erschienen. „Das kling gut“, sagte sie. „Immerhin hat Tanaka es geschafft, sämtliche Bilder und Daten auf dem Rechner im Labor zu löschen, bevor sie ihren unrühmlichen Abgang hatte. Zum Glück scheint sie bei den Kollegen im Labor keinen Verdacht erregt zu haben, sonst hätten wir jetzt einpacken und uns etwas Neues einfallen lassen müssen.“ Sie lächelte tiefgründig. „Die Operation läuft heute Nacht wie besprochen. Wenn der Inhalt der Kiste verifiziert wurde, setzen wir uns mit Ihnen in Verbindung zwecks

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