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Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition)

Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anette Strohmeyer
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spüren, so wie einst die Unglücklichen der Titanic.

    Habe hinten im Laderaum einen Schuss gehört. Keiner muss nachschauen, was geschehen ist. Wir wissen es. Kammler hat sich davongestohlen! Dieser feige Verräter!

    Warten auf Ausfall der beiden Motoren. Pilot und ich schweigen. Jeder ist in sich selbst gefangen.

    Segelflug. Wissen nicht, ob wir nahe genug an Küste gelangen können. Wie es wohl sein wird, von den Fischen aufgefressen zu werden? Vollkommen spurlos zu verschwinden in den Gezeiten der Meere?
    Flugzeug ächzt unter unseren Sitzen. Wird uns ein guter Sarg sein. Muss das Flugbuch jetzt in wasserdichte Kiste tun. Gebe es Gott, dass die Nachwelt etwas von unserem Schicksal erfährt. Möge der Finder weise damit umgehen.

    Gezeichnet Dr. rer. nat. Xaver Johann Schuch

    Ein sehr bewegender Bericht über das dramatische Ende einer Flucht, fand Ondragon. Er wollte sich gar nicht ausmalen, wie die letzten Minuten an Bord der Junkers gewesen sein mochten, bevor sie auf dem Wasser aufprallte und ihre Insassen mit in die Tiefe riss … welch ein erdrückender Moment. Und trotzdem hatte dieser Dr. Schuch alles diszipliniert festgehalten. Bis zum letzten Augenblick. Leider war im Text weder die Rede von der Art der Geräte, die sie zurückgelassen hatten, noch davon, wo genau das geschehen war. Bei einer Oase in der Nähe eines Gebirgszugs irgendwo in Spanisch Sahara. Das war alles. Aber Oasen gab es bestimmt mehrere Dutzend in dem genannten Gebiet. Warum hatte Dr. Schuch keine genaueren Hinweise hinterlassen, wenn er es sich doch so sehr wünschte, dass der „Schatz“ irgendwann gefunden werden würde? War es letzten Endes doch zu geheim? Zu gefährlich? Immerhin sprach Schuch auch von falschen Händen und etwaigen Schäden, die er verursachen könnte. Handelte es sich dabei um Teslas berüchtigte Strahlenkanone? Oder doch um das glockenförmige Flugobjekt mit Antigravitationsantrieb? Ondragon biss sich nachdenklich auf die Unterlippe. Und was könnte Schuch mit dem „Heiligen Gral der Wissenschaft“ gemeint haben? Das Perpetuum mobile? Das Notizbuch von Tesla? Aber wo war das Buch jetzt, wenn es den deutschen Wissenschaftlern damals abhanden gekommen war?
    Begleitet von einem diffusen Gefühl der Enttäuschung ließ Ondragon seine malträtierte Unterlippe los. Das Zeug lag irgendwo mitten in der Wüste. Es würde die berühmte Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen bedeuten, wenn er sich darauf einließ. Und dann auch noch ausgerechnet die Sahara! Nicht gerade der freundlichste und zugänglichste Ort auf diesem Planeten. Vielleicht hatte der gute Dr. Schuch in seiner Annahme recht: Das Vermächtnis Teslas war für immer verloren. Begraben unter dem heißen Sand Afrikas.
    Ondragon nahm das letzte Blatt zur Hand und stellte überrascht fest, dass darauf lediglich Zahlen geschrieben waren.
    „Das haben wir auf der hintersten Seite des Logbuches entdeckt“, erläuterte Charlize. „Es ist mit ziemlicher Sicherheit dieselbe Handschrift wie die von Dr. Schuch.“
    „Also hat er doch noch etwas hinzugefügt. Was könnte das darstellen?“ Ondragon betrachtete die Zahlen, die in acht gleichgroßen Quadraten angeordnet waren, und zwar in zwei Viererreihen übereinander. Er zuckte mit den Schultern.
    „Vielleicht sind es Auflistungen der Fracht … oder Koordinaten“, sagte Charlize.
    „Hm, warte mal. Letzteres können wir schnell herausfinden.“ Ondragon gab eine der Kolonnen bei einem Geokonverter im Internet ein. „Fehlanzeige. Keine Koordinaten. Die Zahlen müssen etwas anderes bedeuten. Wäre ja auch zu einfach gewesen.“
    Charlize fuhr mit einem Finger über die Reihen. „Könnte auch ein Code sein“, murmelte sie gedankenvoll.

25. Kapitel

    03. August 1899 Colorado Springs morgens

    Am nächsten Morgen nahm Philemon im Speisesalon schnell sein Frühstück ein, bestehend aus Kaffee und süßen Brötchen. Von Dr. Tesla und den beiden anderen war nichts zu sehen. Entweder schliefen sie noch oder sie waren schon wieder im Labor tätig. Philemon spürte einen Stich in der Brust. Es störte ihn noch immer, dass man ihn ausgeschlossen hatte.
    Das änderte jedoch nichts an seinem Plan, dachte er grimmig, und wenn dieser gut verlief, dann hätte er seinen Teil zu Dr. Teslas Ehrenrettung beigetragen und seine Loyalität bewiesen. Der Doktor würde dies mit Wohlwollen zur Kenntnis nehmen und ihn das nächste Mal hoffentlich nicht mehr fortschicken.
    Du weißt aber, dass du dich damit selbst betrügst, mahnte

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