Oneway to Montréal - Roman (German Edition)
war Will, weil ihn die Jungs beobachtet haben! Dan – nein! Das darf nicht sein, dass wieder kleine Jungen sterben müssen, weil sie zu viel gesehen haben. Gesehen haben, dass mich jemand beobachtet! Ich ertrage es nicht!“
Sie schrie verzweifelt die letzten Worte hervor.
Dan nahm sie fest in die Arme und wiegte sie hin und her.
„Ich ruf die Polizei an!“, sagte Larry bestimmt und ging hinein zum Telefon.
Etwa eine halbe Stunde später hielt ein Polizeiwagen vor dem Haus und zwei Detectives vom CID (Criminal Investigations Division) der Kingston Police nahmen ihre Aussagen auf.
Detective Troy Saunders versuchte Sammy zu beruhigen.
„Mademoiselle, es ist nicht sicher, dass dieser Mr. Mansfield dafür vera ntwortlich gemacht werden kann.
Aber ich verspreche Ihnen, wir gehen allen Hinweisen nach. Dass die s alles ein Zufall ist, scheint wirklich etwas unrealistisch, deswegen will ich Ihre Aussage auch nicht herunterspielen. Aber auch damals konnte ihm nichts nachgewiesen werden! Seien Sie alle etwas vorsichtig, die Damen sollten vielleicht nicht allein hier sein.“
Dies war Larry und Dan sowieso klar.
Der andere Detective, Michael Carstairs, hielt sich schweigsam im Hintergrund, und Jeannie hatte das Gefühl, er traute ihnen allen nicht über den Weg.
Er spürte ihren Blick und sah die junge Frau fragend an. Jeannie senkte den Blick, es gab nichts, was sie hätte sagen können oder wollen. Als die Beamten gegangen waren, saßen die Zurückgebliebenen am Tisch und schwiegen.
Sie alle hatten das Gefühl, eine Dampfwalze hätte sie überrollt.
In dieser Nacht fingen Sammys Albträume erneut an und für die anderen drei begann eine harte Zeit.
Jeder lag schlaflos im Bett, wenn Sammy zu schluchzen begann, bis Jeannie sie endlich beruhigt hatte.
Marcs Beerdigung war ein furchtbarer Tag für alle und das Einzige, was sie aufrecht hielt, war, dass es wenigstens Ethan besser zu gehen schien.
Die Polizei ließ ihn bewachen und kam nochmals auf ein Gespräch vorbei.
Detective Saunders teilte ihnen die Fortschritte mit.
„Der Junge kann wieder sprechen und sich bewegen. Er wird wieder! Aber er hat einen gewaltigen Schock bekommen, als er vom Tod seines Freundes gehört hat.
Er hat sich langsam wieder erinnert, was geschehen war. Die beiden Jungs sind über die Schleife gepaddelt und haben am Ufer der kleinen Insel angelegt.
Marc musste mal in die Büsche, dann hat Ethan ihn schreien gehört. Er ist ein mutiger Junge und ist hinter seinem Freund her gelaufen.
Ein Mann stand über Marc gebeugt und als Ethan ihn angeschrien hat, hat er Marc losgelassen und ist auf ihn zugekommen. Er hat versucht, ihn unter Wasser zu drücken und Ethan hatte nicht die Kraft sich zu wehren.
Aber der Mann hat ihn zu früh losgelassen, denn er war noch nicht tot. Er ist dann langsam flussabwärts getrieben und hat sich hinter der Kurve in Ästen verfangen.
Dort haben ihn Angler kurz darauf gefunden.“
„Warum hat er ihn wegtreiben lassen? Ich dachte, Marc ist auch ertrunken?“, fragte Dan mit vorsichtigem Seitenblick.
Sammy schaute starr vor sich hin und kämpfte mit den Tränen.
„Wir vermuten, dass die Angler schon am Ufer entlang gegangen sind und der Mörder Angst hatte, gesehen zu werden. Marc, na ja, er war wohl bewusstlos, hat zuerst einen Schlag abbekommen und dann hat der Dreckskerl das Ganze noch beendet, nachdem er Ethan losgeworden war!“
Der Polizist bemühte sich um eine sachliche, abgespeckte Erklärung, das konnte man erkennen.
Aber wie sollte man solch grausame Tatsachen beschönigen? Es war schlicht und einfach nicht möglich!
„O Gott, wer macht so etwas?“
Sammy bebte, als hätte sie Schüttelfrost und Jeannie weinte leise vor sich hin.
„Was ist mit Mansfield?“, fragte Larry mit harter Stimme nach.
„Ethan meint, er könnte es sein, aber er ist sich nicht sicher. Allerdings ist er sich sicher, dass es sich bei Mansfield um den Mann aus dem Wald hinter Ihrem Haus handelt! Er hat ihn damals richtig gesehen.“
Dan sprang auf.
„Aber dann ist das doch eine klare Sache! So viele Zufälle gibt es doch gar nicht, oder? Außerdem hat er uns damals angelogen, als er sagte, er wäre gerade erst gekommen!“
„Ja, mag sein, Aber wir brauchen Beweise, keine Wahrscheinlichkeiten. Sie können Mansfield wegen Spannen und Hausfriedensbruch anzeigen, wenn Sie möchten. Alles andere kann man ihm nicht nachweisen.
Er hat vor, aus geschäftlichen Gründen nach Seattle zu gehen. Wenn Sie die
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