Oneway to Montréal - Roman (German Edition)
Anzeige nicht machen, ist er weg!“
Sammy sah die anderen verzweifelt an.
„Und was, wenn er unschuldig ist und er leidet noch mal, wie in dem Internat?“
Dan schüttelte wutentbrannt den Kopf.
„Ich zeige ihn an, Detective! Wer weiß, ob das alles stimmt, was er uns vorgejault hat!“
Saunders ließ sich die Geschichte erzählen, versprach die Anzeige aufzusetzen und die Internatsstory zu überprüfen.
Am nächsten Tag erschien sein Kollege Carstairs, „der Misstrauische“, hatte Jeannie ihn getauft.
Er erzählte den Freunden, dass die Mobbinggeschichte von Will wohl der Wahrheit entspräche.
Allerdings versetzte er ihnen den nächsten Schock:
Während Wills Zeit an der Schule war ein älterer Mitschüler gestorben, er war betrunken bei einer Party von einem Balkon gestürzt. Auch Drogen waren laut der gerichtsmedizinischen Untersuchung damals im Spiel gewesen. Es gab keinen Hinweis auf Fremdeinwirkung, aber dieser Junge war eine der Hauptschinder von Will Mansfield gewesen.
Wieder ein großer Zufall!
Konnte es sein, dass ihr ehemaliger Klassenkamerad inzwischen ein Serienmörder ist?
Die vier waren entsetzt!
Fassungslos nahmen sie die Neuigkeit auf, dass Will Kanada verlassen hatte, bevor er wegen der Anzeige festgenommen werden konnte. Sein momentaner Aufenthaltsort schien auch nicht, wie geplant, Seattle zu sein, er war wie vom Erdboden verschluckt.
Keine Flughafenkamera hatte ihn aufgezeichnet. Kein Grenzposten seine Ausreise dokumentiert!
Und als wäre dies nicht genug der Rückschläge, wandte er sich nun nochmals Dan zu.
„Leider habe ich auch an Sie eine Frage, Mr. Cameron.
Was haben Sie bei den Jungs an der Schleife an dem Tag des Mordes gemacht?“
Alle wandten sich perplex Dan zu. Dieser runzelte die Stirn.
„Ich war an dem Tag nicht dort, Detective.
Vor ca. 4 Wochen haben Luke, also Ethans Vater, und ich einen Angelnachmittag mit Ethan dort unten verbracht. Marc war dabei und auch noch zwei weitere Jungs aus deren Klasse. Fische haben wir allerdings keine gefangen, weil die Jungs Lärm gemacht haben, wie eine Horde Nashörner!“
Dan lächelte traurig, als er an diesen schönen Nachmittag mit den kleinen Wirbelwinden dachte.
Carstairs zog einen Fotoabz ug aus einem Umschlag und warf ihn auf den Tisch:
Dan, Ethan und Marc waren deutlich darauf zu erkennen, jedoch keine weiteren Personen.
Und das Computerdatum im oberen rechten Eck zeigte den Tag des Mordes an Marc an!
Dan wurde bleich und hob abwehrend die Hände.
„Das ist nicht möglich, Detective. Ich war nur einmal mit den Jungs dort und das war nicht an diesem Tag!
Fragen Sie Luke Cole.
Sehen Sie sich das Wetter an. Am Mordtag war es bewölkt – auf dem Foto hier scheint die Sonne! Woher kommt dieses Foto, wer hat dieses Datum da draufgebracht?“
Dan war außer sich vor Wut und Larry versuchte ihn zu beruhigen.
„Detective, lassen Sie uns das gleich mit Luke Cole klären. Ich bitte ihn kurz herüber!“
Er griff zu seinem Handy und bat den Nachbarn um ein kurzes Gespräch.
Wenige Minuten später betrat Luke den Raum.
Sammy wurde kalt, als sie sah, wie der gute Bekannte gealtert war. Sie stand auf und ging ihm entgegen.
Die beiden umarmten sich und Sammy fragte:
„Wie geht es Ethan, Luke?“
„Besser, Sammy, viel besser! Er hat unglaubliches Glück gehabt. Aber er leidet sehr unter dem Tod von Marc. Mein Gott, das tun wir alle. Es ist furchtbar!“
Sammy nickte unter Tränen.
„Kann man ihn bald mal besuchen?“
Luke lächelte sie an.
„Er würde sich freuen, Sammy. Und es würde ihn vielleicht auch etwas ablenken. Kommt wann immer ihr wollt!“
Dann wandte er sich an Carstairs.
„Was gibt es, Detective?“
Während der Polizist die neue Sachlage erläuterte, wandte Luke den Kopf zu Dan. Dieser war leichenblass geworden und hatte die Hände zu Fäusten geballt.
Ungläubig schüttelte der junge Vater den Kopf.
„Detective, entschuldigen Sie, aber das ist ausgemachter Blödsinn! Dan und die Jungs haben sich blendend verstanden. Ja, wir haben vor ziemlich genau vier Wochen dort unten geangelt. Zeigen Sie mir bitte mal das Foto!“
Er zuckte merklich zusa mmen, als er auf das Datum sah.
Dann runzelte er konzentriert die Stirn und lächelte leicht.
„Was ich nicht verstehe ist, wie Sie an ein privates Foto kommen, Detective, das ich geschossen habe. Das war auf meinem Handy und dann auf meinem Rechner gespeichert.
Ich habe es selbst noch nicht einmal ausgedruckt.“
„Woher
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