Oneway to Montréal - Roman (German Edition)
Traum gekommen.“
Larry verstand ihn absolut nicht.
Das Ungerechte daran war, dass Sammy einfach das Pech gehabt hatte, dass sie zuhause geblieben war. Wäre sie anstatt Jeannie in Dans Bett gelandet, hätte er Sammy aus Rücksichtnahme genommen.
Allerdings hätte es Sammy vermutlich nicht so darauf angelegt, wie ihre flottere Freundin.
„Weißt du, Dan, ich verstehe dich wirklich nicht. Eigentlich passt Jeannie nicht zu dir, dachte ich zumindest bisher, aber Jeannie ist härter im Nehmen als Sammy!
Und wie du damals gesagt hast, braucht eine Frau das bei dir ja!“
Diese Spitze konnte Larry sich nicht verkneifen. Dan explodierte darauf hin fast.
„Na, vielen Dank für die Blumen. Soll mich das jetzt trösten oder was?“
„Ich glaube nicht, dass du derjenige bist, der getröstet werden muss!“
Auch Larry war jetzt d ann doch am Ende seiner Geduld.
Bevor Dan noch etwas antworten konnte, fügte er energisch hinzu:
„Pass lieber auf, dass dir Jeannie gegenüber nichts von dem rausrutscht, was du mir gerade gesagt hast.
Das wäre für sie auch ziemlich verletzend, meinst du nicht? Außerdem muss ich mich jetzt wieder um Sammy kümmern! Du erinnerst dich doch?“ fügte er nun ziemlich scharf hinzu.
„Larry, ich warne dich. Nutze das jetzt bei Sammy nicht aus! Sie ist auch zu gut für dich, klar!“
Dan war auf hundertachtzig, ebenso wie sein bester Freund.
„Oh, halt‘ einfach die Klappe, Dan! Sie geht dich nichts mehr an!“
Damit knallte Larry erbost den Hörer auf.
Larry ging noch zehnmal den Flur auf und ab. Er wusste, die Wahrscheinlichkeit, dass sie wach war, war gering.
Aber falls doch, wollte er sie nicht erschrecken – denn er war so wütend, dass er sich selbst nicht verstand.
Dieser arrogante Kerl! Erst die eine ins Bett holen, und die andere dann auch nicht loslassen.
Was bildete sich Dan eigentlich ein?
Als er ungefähr das sechste Mal die Tür zum Wohnzimmer passiert hatte, beruhigte er sich langsam.
Dan war einfach besorgt, wie immer. Wenn Sammys Gefühle für ihn nicht wären, wäre es eine ganz normale Reaktion von Dan gewesen. Der Bruder, der sich um seine Schwester sorgt! Braut hin oder her!
Was ging es ihn selbst eigentlich an?
Warum hatte er sich zu Sammys Ritter ernannt?
Gegen jahrzehntelange Gefühle kam man nicht einfach so an!
S ammy würde nicht aufwachen und „Adieu, Dan – Hi, Larry“ sagen. Aber Larry gestand sich ein, dass ihm die Vorstellung mehr als gefallen würde. Er wurde sich auf einen Schlag bewusst, dass er sich tatsächlich in dieses fröhliche, aber immer noch ein wenig undurchsichtige Mädchen verliebt hatte!
Er seufzte, denn er wusste, in einem war er Sammy sehr ähnlich: Er würde sich ihr auch nicht an den Hals werfen können. Entweder merkte sie es von allein oder Pech gehabt, alter Junge! Und wie diese Einstellung ausgehen konnte, hatte er ja gerade miterlebt.
Er ging zurück ins Zimmer und beobachtete sie gedankenvoll eine Zeitlang beim Schlafen.
Ihre Gesichtsfarbe war jetzt nur noch blass, nicht mehr so wächsern wie zuvor. Die Infusion zeigte bereits Wirkung.
Vorsichtig hob er sie auf und trug sie ins Schlafzimmer.
Sammy kam dabei nicht zu sich, sie musste wirklich sehr erschöpft sein.
Liebevoll deckte er sie zu, dann nahm er eine Decke und ein Kissen für sich mit ins Wohnzimmer. Die Tür ließ er offen, damit er sie hören konnte, falls es ihr doch wieder schlechter ginge.
Nach einiger Zeit, er hatte es sich mit einem Buch in seinem Lesesessel gemütlich gemacht, klingelte das Telefon.
„Ja, hallo?“, meldete sich Larry kurz angebunden.
„Bon soir, erreiche ich bei Ihnen Mademoiselle de Montfort?“ fragte eine ihm unbekannte Stimme.
„Mit wem spreche ich bitte?“, fragte Larry müde.
„Edouard de Montfort, ich bin ihr Vater! Und wer sind Sie, bitte?“ fragte die Stimme etwas gereizt.
Larry lächelte über den Tonfall, denn er konnte sich denken, dass Sammys Vater seine Nummer von Jeannie und Dan hatte und möglicherweise auch von der Neuigkeit überrascht worden war.
„Ich bin Larry Cassone, Monsieur de Montfort, ein Freund von Dan und auch ihrer Tochter.“
Die Stimme wurde freundlicher.
„Ah, Sie haben mal eine Zeitlang mit im Haus gewohnt, nicht wahr? Was ist mit meiner Tochter passiert? Ich habe soeben zuhause angerufen und von einer weinenden Jeannie nicht sehr viel mehr als Ihre Telefonnummer bekommen.“
„Keine Angst, Monsieur de Montfort! Sammy hatte eine Magen-Darm-Grippe und es
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