Oneway to Montréal - Roman (German Edition)
und etwas Wut, dass er immer noch ohne Nachzudenken auf meinen Gefühlen herumzutrampeln versucht, vielleicht auch noch ein kleines Knistern. Aber das war mehr auf seiner Seite diesmal!“
Sie schwieg kurz, versuchte in Worte zu fassen, was ihr gerade durch den Kopf ging.
In ehrliche, aber klare Worte!
„ Sein Verlust, seine Heirat, es schmerzt nicht mehr. Und ich weiß auch, dass ich das ohne deine Hilfe und Geduld nur sehr viel schwieriger geschafft hätte.
Aber ..., Alex, ich will dir auch nicht wehtun. Und wenn ich früher mit Sicherheit hätte sagen können, was mit mir los ist, hätte ich es getan. Ich habe nur erst heute früh gemerkt, dass ich seit, ich weiß nicht wie lange schon, einen anderen Mann liebe.
Wahrscheinlich bin ich deshalb einer Entscheidung so lange aus dem Weg gegangen. Ich war kurzsichtig und unerfahren, das ist leider meine einz ige Entschuldigung.
Es tut mir leid, Alex, aber so stehen die Dinge nun einmal!“ schloss sie fast schon etwas trotzig.
Alex fragte resigniert, aber doch neugierig:
„Nur so aus Interesse, falls ic h dir damit nicht zu nahe trete: Wer ist es denn nun?“
„Es ist Larry, Alex!“
Als sie es nun das erste Mal, ganz leise noch, aussprach, fühlte Sammy wieder, wie dieses Gefühl aus ihrem Inneren sie zu verbrennen drohte und ihr traten erneut Tränen in die Augen.
Diesmal jedoch aus Freude, weil sie spürte, dass sie nun mit diesem Mann ein Zuhause und eine Zukunft haben würde.
Larry!“
Alex war sprachlos.
Er ging zum Balkon und sah auf die inzwischen sehr belebte Straße und darüber hinaus in die schon bunt gefärbten Wipfel der Bäume im Park.
Nach einer Weile drehte er sich um und sah sie nachdenklich an.
„Michelle hat mich letztes Jahr schon gewarnt, sie hat es gleich vermutet, deshalb sollte es mich eigentlich nicht so überraschen.
Ihr beiden habt ein derart harmonisches Verhältnis zueinander, wie es nur Menschen haben, die mit- und füreinander fühlen.
Selbst eure Streitgespräche haben nie den Eindruck erweckt, eure Freundschaft könnte dauerhaften Schaden davontragen.“
Er senkte den Kopf, dann sah er sie wieder an:
„Ich bin nicht so edelmütig zu sagen, dass ich dich gerne gehen lasse, aber bei Larry bist du in guten Händen, das weiß ich zumindest.
Dan wäre zu gefährlich für dich! Ich glaube, er braucht eine Frau, die gerne mit dem Feuer spielt. Er würde dich auf Dauer unsicher und misstrauisch machen. “
Er nahm ihre Hände in seine und sah sinnend auf sie hinab.
„Es war ein schönes halbes Jahr, Sammy, auch wenn ich so sehr auf Abstand bleiben musste.
Aber mit dir hatte ich das Gefühl, auf der gleichen Wellenlänge zu sein, alles mit dir besprechen zu können. Na ja, aber es sollte wohl nicht sein. Wenn die Gefühle nur einseitig sind, helfen alle inständigen Wünsche nichts. “
Und grinsend fuhr er fort:
„Aber interessieren würde es mich doch brennend, wie du und Larry nun plötzlich darauf gekommen seid, dass ihr zusammengehört.“
Sammy räusperte sich, sah ihn mit ihrem schelmischen Von-unten-herauf-Blick an und erwiderte leicht verlegen, aber sehr entschlossen:
„ Ich habe es ihm noch nicht gesagt! Ich weiß es ja auch erst seit ein paar Stunden!“
Nun fiel Alex aber gar nichts mehr ein.
Er schüttelte den Kopf, verabschiedete sich, bot Sammy auch für die Zukunft seine Hilfe an und meinte dann:
„Übrigens gehöre ich zu diesen charakterstarken Typen, die eine Abfuhr ertragen können. Ich hoffe, wir können uns trotzdem als Freunde weiterhin ab und zu außerhalb der Arbeit sehen, was denkst du?“
Sammy legte den gesunden Arm um seine Taille und drückte ihn ganz fest.
„Danke!“ war alles, was sie hervorbrachte.
Alex strich ihr noch leicht über die Wange und ging.
Sammy sank zum dritten Mal aufseufzend in den Stuhl, schenkte sich heißen Kaffee aus der Thermoskanne nach und versuchte sich auf ihr Buch zu konzentrieren.
Das klappte allerdings nur sehr bedingt, denn das Damoklesschwert eines Zusammentreffens von Dan und Larry schwebte immer noch über ihr.
Das Problem löste sich, mehr oder weniger von alleine, als Dan bereits kurz darauf unangemeldet klingelte.
Sammy war gerade für eine halbe Stund e eingenickt, sie hatte sich – o Wunder – für den Fernseher entschieden.
Das verhalf ihr fast immer zu einem schnellen Einschlafen. Als sie nun so unsanft geweckt wurde, schlug ihr Herz rasend schnell und das Gesicht von Will stand vor ihrem Auge.
Sie verhielt sich
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