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Oneway to Montréal - Roman (German Edition)

Oneway to Montréal - Roman (German Edition)

Titel: Oneway to Montréal - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie S. Farrell
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aus, ist noch alles dran?“
    „Oder hat er Louis gefressen?“
    So ging es noch ein Weilchen, nur Alex sagte nichts.
    Er sah sie fragend an.
    Sammy schüttelte den Kopf.
    „Er war schon weg.“
    „Du hast keine Ahnung, wer es war?“
    „Doch, eine Ahnung schon, aber mehr nicht!“
    Sie sah unentschlossen auf das Tischtuch und kritzelte auf ihrem Notizbuch herum.
    Ihre Kollegen waren schon beim nächsten Redaktionsthema, als Alex sie anstupste.
    „Komm, geh nach Hause! Für den ersten Tag war es lang genug und dir geht der Vorfall doch nicht mehr aus dem Kopf!“
    Sammy sah ihn erleichtert an und meinte:
    „Ja, danke. Weißt du, Alex, ich habe Angst, dass er vielleicht meine Hilfe braucht, in dem Zustand!“
    Sie lachten beide.
    Alex ging ein Licht auf.
    „Du meinst, es war Dan?“
    „Ja, möglicherweise.“
    „Er würde dir auch betrunken nichts antun oder muss ich mir Sorgen machen?“
    „Nein, natürlich nicht. Also, dann mache ich mich aus dem Staub. Bonne nuit à tous !“
    Alex war nicht so ganz wo hl, als er sie hinausgehen sah.
    Aber was sollte er tun? Sie hatte seinen Schutz abgelehnt sowohl in einer Ehe mit ihm als auch im Notfall.
    Und erwachsen war sie auch.
    Er seufzte, dann konzentrierte er sich wieder auf seine Runde.
     
    Sammy fuhr direkt nach Hause.
    Von dort aus wollte sie mit den Nachforschungen nach Dan beginnen. Sie hielt jedoch noch einmal kurz in einer Parkbucht und rief über ihr Handy Larry in seinem Büro an.
    Er hatte ihr etwas Wichtiges mitzuteilen.
    „Sammy, übrigens hat mich Tony vorhin angerufen und durchgegeben, dass Will ein volles Geständnis abgelegt hat.
    E r hat alle drei Morde – an Patrice, Marc und diesem Jungen aus dem Internat zugegeben und auch das Attentat auf deinen Chef!“
    Sammy schluckte und schwieg.
    Die Tränen saßen wieder locker, als sie an die getöteten Kinder dachte.
    Es fiel ihr unglaublich schwer, aber sie überwand sich und fragte:
    „Was hat er als Grund angegeben?“
    Larry seufzte.
    „Was wir schon vermutet haben: Er hat eine totale Obsession, was dich angeht. Du solltest ihm gehören, das ist seine feste Überzeugung. Und so wie er es vertritt, ist wohl schnell klar geworden, dass er psychisch so gestört ist, dass er vermutlich in einer Psychiatrie landen und als nicht zurechnungsfähig eingeordnet werden wird.“
    Sammy fragte erschrocken:
    „Heißt das, dass er für diese Morde nicht zur Verantwortung gezogen werden kann?“
    „Sammy, man kann ihn nicht zur Verantwortung ziehen, wenn er nicht zurechnungsfähig war oder ist!
    Aber du musst dir keine Sorgen machen, dass er wieder auf freien Fuß kommt! Nicht mit diesem Gefahrenpoten zial für die Allgemeinheit.
    Ich glaube allerdings, dass bei der Behandlung noch ganz andere Dinge zutage treten …“
    Sammy hakte mit zitternder Stimme nach:
    „Was meinst du damit?“
    Larry sagte ganz sanft:
    „So eine massive Störung kommt nicht von ungefähr. Irgendetwas muss in seiner Kindheit vorgefallen sein, das ihn zu diesen Taten getrieben hat.
    Er hat eine panische Angst vor seinem Vater, hat mir Dan erzählt. Wer weiß, was alles mit ihm gemacht wurde, dass er sich in diese Fantasiewelt mit dir geflüchtet hat!“
    Sammy schwieg lange und Larry hörte nur das Knistern in der Leitung.
    Energisch sagte er nach einer Weile:
    „Sammy, versuch es zu verdrängen. Du kannst nichts ändern und ich behalte die Entwicklung im Auge, das kannst du mir glauben!“
    Sie atmete tief ein.
    „Ich weiß, Larry. Aber ich will kein Mitleid mit ihm haben. Ich sehe Marc und Patrice vor mir und auch Alex mit den Mädchen. Aber wenn damals etwas mit seinem Vater war und wir hätten das alle nie bemerkt, das wäre ja furchtbar!
    Mr. Mansfield ist nach außen ein ganz netter Mensch, nie streng oder laut. Ich kann es mir einfach nicht vorstellen!“
    „Du kennst die Statistiken bei Kindesmissbrauch so gut wie ich, Sammy!
    Und ein Drittel der Täter kommt aus dem Bekanntenkreis und zwanzig Prozent sind sogar Verwandte!“
    „Ich weiß, Larry, ich weiß. Trotzdem ist es schwer vorstellbar.
    Natürlich habe ich als behütetes und umsorgtes Kind auch nicht vermutet, dass es so etwas überhaupt gibt.
    Aber auch mein Vater hat sicher nichts bemerkt, denn er ist niemand, der hier geschwiegen hätte, das weißt du!
    Ich hoffe auf jeden Fall, dass du Unrecht hast. Das macht es leichter, Will zu verurteilen!“
    „Tja, ich wünsch es dir, aber das Leben ist nun mal kein Wunschkonzert! Na ja, Sammy, ich muss jetzt hier

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