Oneway to Montréal - Roman (German Edition)
Sammy lauthals lachen musste.
„Mit Larry! O Jeannie, hier ist so viel passiert!
Hast du es im Fernsehen nicht mitbekommen?
Das kann ich dir gar nicht alles am Telefon erzählen. Deshalb rufe ich auch an. Kannst du morgen früh gleich herkommen und deinen sturzbesoffenen Ehemann abholen?“
„Larry? Hat er es doch geschafft?“
„Was meinst du damit?“
„Er hat dich angehimmelt, seit er dich das erste Mal gesehen hat! Ich habe ihn vor noch nicht allzu langer Zeit gefragt, warum er nicht endlich etwas unternimmt.
Er hat nach vielem Gedruckse zugegeben, dass du von so vielen Seiten bedrängt wirst, dass er glaubt, dass du bei einem weiteren Druck alles hinwirfst und damit dann für ihn verloren bist.
Er dachte, abwarten sei besser und er hat wohl recht gehabt. Das hätten Dan und ich wohl auch besser gemacht!“, schloss sie bitter.
„Das ist Schnee von gestern, Jeannie. Das Einzige, was mir momentan noch etwas zu schaffen macht ist, dass ich so lange gebraucht habe, bis ich verstanden habe, dass Larry der einzig Richtige ist!“
„Na dann, herzlichen Glückwunsch euch beiden. Wann soll ich denn morgen da sein?“
„Komm doch zum Frühstück, so um 11.00 Uhr. Vielleicht schafft es Larry ja auch. Dann können wir vier wieder mal ein bisschen feiern!“
„O.k.! Ich bringe frisches Baguette und Croissants mit.
Mann, das haut Dan um, wenn er das hört. Oder ist er so besoffen, weil er es weiß?“
Jeannies Stimme fing wieder leicht zu zittern an.
Sammy wurde energisch. Sie merkte, dass ihre Geduld im gleichen Maße ab -, wie die Müdigkeit zunahm.
„Ich weiß es nicht, Jeannie!
Und es ist auch egal, weil es für mich nicht mehr wichtig ist. Wenn es so wäre, wird er sich damit abfinden müssen.
Für den Moment kann er froh sein, dass ich ihm keine Bratpfanne übergezogen habe, so wie er mich erschreckt hat. Er wird sicher morgen lange schlafen, dann kannst du sie ihm ja noch über die Rübe ziehen!“
Und sanft fügte sie hinzu:
„Liebes, ich kann eure Ehe nicht retten, das könnt nur ihr beide und ich denke wirklich, ihr solltet euch die Mühe machen! Und Dan weiß in seinem Innersten bestimmt auch, dass du es wert bist und warum er dich gewählt hat.
Und jetzt schlaf‘ , damit du morgen früh zum Auto fahren fit genug bist, ja?“
„Ja, ich versuche es! Und, Sammy, ... danke. Das hast du sehr lieb gesagt. Ich hoffe nur, du hast Recht. Gute Nacht!“
„Gute Nacht, Jeannie!“
Sammy sprach Larry noch den Frühstückstermin aufs Band, dann ging sie duschen.
Als Larry immer noch nichts hören ließ, fing sie dann doch an sich Sorgen zu machen.
Die jüngsten Geschehnisse waren ihr noch zu genau im Gedächtnis. Sie rief nochmals im Büro an.
Ein total verschlafen klingender Larry ging ans Telefon. Er war am Schreibtisch eingeschlafen, der Ärmste.
Nun versprach er Sammy, sich sofort auf die Couch zu legen und weiterzuschlafen, sowie am nächsten Morgen zu ihr zu kommen.
Mit mehr behelligte ihn Sammy gar nicht, da er nicht mehr sehr aufnahmebereit schien.
Am Schluss würde er aus Sorge wegen Dan sofort losfahren, und ihn in diesem Zustand auf die Straße zu jagen, schien ihr viel zu risikoreich.
Sie legte auf und sah noch einmal nach Dan, der sich keinen Millimeter gerührt hatte.
Dann legte sie sich auf die Couch, mümmelte sich tief in die Decke und war nach Sekunden eingeschlafen.
Sammy erwachte relativ früh, trotz der langen Nacht.
Die Sonne schien ihr ins Gesicht und als sie auf den Balkon trat, wusste sie, es würde ein herrlicher Tag werden.
Sie duschte, zog sich an und begann das Frühstück herzurichten.
Als sie sich gerade einen Kaffee aus ihrer Saeco-Maschine in ihre Lieblingstasse laufen ließ und der Duft die Wohnung durchzog, öffnete sich die Tür zum Schlafzimmer.
Ein verstrubbelter Dan stand da, mit rot unterlaufenen Augen und einem verständnislosen Blick.
Sammy sah ihn kurz an und unterdrückte ein schadenfrohes Grinsen.
Sie zeigte höflich auf den Barhocker an ihrer Küchentheke und sagte:
„Guten Morgen. Setz ‘ dich doch! Möchtest du einen Kaffee?“
Dan nickte wortlos und sah sie unverwandt an.
Sammy reichte ihm eine Tasse und schenkte ihm Kaffee ein. Dann begann sie den Tisch zu decken.
Dan sah ihr mit abwesendem Blick zu, dann registrierte er, was sie tat.
„Vier Personen? Bekommst du Besuch? Ich hatte gehofft, wir könnten noch einmal in Ruhe reden!“
„Es gibt nichts mehr zu reden! Wir hatten unsere Aussprache schon, Dan! Außer
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