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Online Wartet Der Tod

Titel: Online Wartet Der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alafair Burke
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festgenommen. Zu seinem Prozess war er nicht erschienen, und der Haftbefehl gegen ihn war nie vollstreckt worden.
    Laut Suzanne Mouton war jener Edmond Bertrand, der Amy Davis nachgestellt hatte, vor zehn Jahren an einer Überdosis gestorben. Sie suchte die Telefonnummer von Suzanne heraus und rief bei ihr an.
    Zunächst entschuldigte sie sich für ihre etwas bizarre Frage, dann stellte sie sie: Ob Suzanne sicher sei, dass die Überdosis, die Edmond Bertrand konsumiert hatte, tatsächlich tödlich gewesen sei.
    »Ach, was heißt schon bizarr. Es ist nicht so, dass ich den Leichnam gesehen hätte oder so was, aber doch, das haben damals alle gesagt.«
    Ellie sah sich den sechs Jahre alten Haftbefehl aus Massachusetts, den sie auf dem Bildschirm hatte, noch einmal an. »Und was den Zeitpunkt angeht, sind Sie sich sicher? Das kann nicht erst sechs Jahre her sein?«
    »Nein. Ich war auf jeden Fall an der Uni. Ich meine, ich war im zweiten Studienjahr, vielleicht sogar noch im ersten.«
    »Haben Sie jemals eine Todesanzeige gesehen? Oder kennen Sie jemanden, der bei der Beerdigung war?«
    »Worum geht es eigentlich?«
    »Nach unserem letzten Gespräch ist mir bewusst geworden, dass Sie von Bertrands Tod nur aus zweiter Hand wissen, weil Sie zu der Zeit studiert haben. Jetzt möchte ich mich vergewissern, dass es sich nicht nur um ein Gerücht gehandelt hat – nur um sicher zu sein, dass wir Hinweise auf ihn nicht zu schnell verworfen haben. Weiter nichts.«
    »Ich habe das gehört und wohl nie in Frage gestellt. Aber ich weiß, dass auch Amy und ihre Eltern davon gehört haben.«
    »Gut. Dann werde ich noch ein bisschen herumtelefonieren und mich erkundigen und außerdem die örtlichen Sterberegister prüfen lassen. Nur zur Sicherheit.«
    »Wissen Sie was? Ich habe einen Nachbarn, der im Büro des Sheriffs arbeitet. Der kann das sicher genau herauskriegen. Können Sie mir Ihre Telefonnummer oder E-Mail-Adresse geben?«
    Ellie nannte ihr beides. »Könnten Sie ihn auch bitten, Edmond Bertrands Geburtsdatum festzustellen? Das wäre wichtig.«
     
    Die Frau, die im Boston Police Department Anfragen an die Datenbank bearbeitete, konnte Ellie die gewünschten Informationen innerhalb einer Minute liefern.
    »Wir haben zu einem Edmond Bertrand nur diesen einen Eintrag, die Festnahme. Und leider gibt es kein Bild dazu. Aber ein Foto, das vor sechs Jahren im Zusammenhang mit einem Fälschungsdelikt gemacht worden ist, wäre ohnehin nicht digitalisiert worden.«
    »Wo könnte ich denn sonst noch ein Foto ergattern?« Ellie sah Flann kommen, noch im Mantel, einen Kaffeebecher in der Hand. Mit aufgeregten Gesten bedeutete er ihr, sie solle sich kurz fassen.
    »Bei einem solchen Fall vermute ich, dass der Officer ihn vorgeladen und dann entlassen hat. Wenn es so war, dann haben wir kein Foto. Aber das lässt sich nur mit Sicherheit sagen, wenn man sich die alten Akten anschaut. Soll ich die für Sie anfordern?«
    »Das wäre mir sehr recht.« Ellie gab ihr die Faxnummer im Revier und legte auf.
    »Was war das?«, fragte Flann.
    »Ein Gefallen für eine Freundin.« Ellie wusste selbst nicht genau, ob sie den Anruf in Boston einfach vertuschen wollte oder Flann immer noch wegen seiner Geheimniskrämerei grollte und deshalb nichts erzählte. Aber angesichts seiner Aufregung war das momentan auch völlig egal. »Was ist los?«
    »Ich habe Ihnen gesagt, dass das Medieninteresse unser Verbündeter ist. Eben hat mich ein sehr zerknirschter Mark Stern angerufen und beteuert, er habe unsere Nachrichten gerade erst abgehört und melde sich daraufhin sofort.«
    »Will er uns nun doch helfen?«
    »Der richtige Name von GregUK lautet Greg London.«
    »Und wir wissen beide, dass er nicht unser Mann ist. Ebenso wenig wie der Typ, mit dem Amy Davis verabredet war.«
    »Deshalb wird er uns die richtigen Namen der Männer heraussuchen, die zu Caroline Hunter, Amy Davis und Megan Quinn Kontakt hatten. Und wir unterhalten uns derweil mit Mister London.«
     
    Greg London hatte eine absolut weiße Weste, war vollzeit als Lichttechniker bei diversen Broadway-Shows beschäftigt und versicherte, er sei an dem Abend, an dem Megan Quinn ermordet worden war, zu Hause gewesen und habe in einer Truman-Biografie gelesen. Obwohl es niemanden gab, der das hätte bezeugen können, war es einfach, ihn von jedem Verdacht freizusprechen: Der Mann in dem Überwachungsvideo aus dem Fahrstuhl in Megan Quinns Haus war deutlich über eins achtzig groß, Greg London nicht

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