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Online Wartet Der Tod

Titel: Online Wartet Der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alafair Burke
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oder Fähigkeiten als Detective hier, sondern weil die Medien sich auf die Vorstellung stürzen würden, dass das kleine Mädchen, das so besessen vom College-Hill-Würger gewesen war, nun erwachsen war und selbst einen Serienmörder jagte. Sie war dazu da, Flann McIlroy zu noch ein bisschen mehr Medienaufmerksamkeit zu verhelfen.
    Flann bog mit heulender Sirene auf den Franklin D. Roosevelt Drive ein, und dann redete er endlich.
    »Als mir die Sache mit FirstDate bewusst wurde, habe ich versucht, mir vorzustellen, wie so ein Serienmörder tickt. Aus irgendeinem Grund habe ich Parallelen zum College-Hill-Würger gesehen, und dann ging mir Ihre Geschichte nicht mehr aus dem Kopf. Sie hat mich angerührt, das habe ich Ihnen schon mal gesagt, und es ist die Wahrheit.«
    »Sie hat Sie so sehr angerührt, dass Sie sich vorgenommen haben, mich als Lockvogel zu benutzen – nur in etwas anderem Sinn, als ich zunächst dachte.«
    »Ich habe mir ausgerechnet, dass dieser Mann, wenn er so viel im Internet unterwegs ist, früher oder später etwas von den Geschichten über Sie und Ihren Vater mitbekommt. Dass er sich vielleicht inspirieren lässt von Summer, der ständig Briefe an die Polizei geschrieben und sie doch so viele Jahre lang an der Nase herumgeführt hat. Der Kontakt mit dem Mörder hat schließlich zu dessen Festnahme geführt. Und auch den Heckenschützen von Washington D. C. haben sie auf diese Weise gekriegt – weil es zwischen den Kollegen und ihm eine Art Kommunikation gab.«
    »Sie müssen Ihren Plan nicht verteidigen, das wäre absurd. Denn es ist so: Hätten Sie mich gefragt, hätte ich mitgemacht, Flann. Wenn Sie begründet und erklärt hätten, warum Sie die Presseleute anspitzen wollen, hätte ich gesagt: Gut, tun Sie, was getan werden muss. Aber ich hätte ein Recht darauf gehabt, zu wissen, dass ich auf diese Weise benutzt werde.«
    »Das konnte ich zu Anfang ja noch nicht wissen.«
    »Inzwischen müssten Sie es aber wissen. Das ist Ihr Problem. Vielleicht wird deshalb hinter Ihrem Rücken geredet, vielleicht sind Sie deshalb ein Außenseiter. Sie trauen keinem anderen Cop. Sie denken, Sie sind besser als wir anderen.«
    »Ich bin nicht besser«, sagte er.
    »Ich weiß, das sind Sie nicht.«
    »Autsch.«
    »Es steht außer Frage, dass Sie ein guter Cop sind. Ich habe noch keinen mit einem solchen Gespür kennengelernt. Aber Sie sind kein selbstständiger Unternehmer. Sie können nicht agieren, als wären Sie allein auf einer kleinen Insel. Dass Sie den Killer dazu verführen wollten, mit Ihnen in Kontakt zu treten – großartige Idee. Aber dafür haben Sie jemanden gebraucht.«
    »Das stimmt. Ich habe Sie gebraucht.«
    »Und wenn Sie einen anderen brauchen, müssen Sie ihm vertrauen. Man kann Leute nicht nur für seine eigenen Zwecke benutzen. Unser Job – darin können wir nur gut sein, wenn wir darin mehr sehen als einen Job. Er muss unser Leben sein. Unsere zweite Familie.«
    »Wie kommt es, dass Sie zu solchem Gerede ein so viel besseres Verhältnis haben als ich?«
    Ellie antwortete nicht.
    »Okay, wenn ich im NYPD so was gehört habe, kam es immer von Cops, die Paradebeispiele dafür waren, wie man anderen möglichst wenig vertraut. Sie haben nach Reibereien zwischen Ed Becker und mir gefragt. Sagen wir es so: Er war so ein Paradebeispiel.«
    »Warum haben Sie mir das nicht erzählt?«
    »Es ist lange her. Was hätte ich denn erzählen sollen? Vor fünfzehn Jahren, als ich ein Neuling war, habe ich gesehen, wie er in einer Videospielhalle Schutzgeld kassiert hat? Leute können sich ja auch ändern. Wo wir schon von Vertrauen reden – vielleicht habe ich in diesem Fall Ihrem Gespür mehr getraut als meinem.«
    »Eher wohl im Sinne von ›Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser‹.«
    »Mag sein. Es tut mir leid, dass ich Ihnen das mit der Hintergrundüberprüfung nicht gesagt habe. Und dass ich ein paar Presseleute angerufen habe, ohne Sie zu informieren. Es hat einfach eine Weile gedauert, bis ich begriffen habe, dass hier eine Partnerin ist, die ein bisschen an mich glaubt – jemand, mit dem ich auf der kleinen Insel gut zurechtkomme.«
    Ellie sah keinen Sinn darin, noch länger auf dem Thema herumzureiten. Dass sie zu Flann geholt worden war, hatte einem bestimmten Zweck gedient, und dieser Zweck war nun erfüllt. Sobald der Fall abgeschlossen war, würde sie in ihr Revier zurückkehren und – wie sie immer sagte – mit ihren Feld-Wald-und-Wiesen-Delikten glücklich werden. Aber

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