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Operation 9.11 - Der Wahrheit auf der Spur

Titel: Operation 9.11 - Der Wahrheit auf der Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Wisnewski
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schreibt Mark Burdman in der Zeitschrift
Neue Solidarität
. [369] Mit seiner Rede vom 20. September hatte sich George W. Bush exakt zu diesem Programm bekannt.
    Huntington, so Burdman, bezeichne den »Kampf der Kulturen« »auch als ›Stammeskonflikt auf globaler Ebene‹«. »Stammeskonflikt« ist ein weiterer wichtiger Begriff, an dem wir ablesen können, wohin die Reise geht. Aber auf globaler Ebene? Das ist freilich ein Horror. Denn »Stammeskonflikt« ist ein archaisches Konzept. Es beschreibt die Auseinandersetzung zwischen genetischen Pools, kleinräumig als »Stämme« bezeichnet, großräumig als »Rassen«.
    »Stammeskonflikt« ist das Gesetz des Dschungels, und genau das ist auch Huntingtons Programm. Er will die primitive Totschlag-Kultur von Steinzeitstämmen in die internationale Politik einführen. Aus dem Munde des Republikaners und PNAC -Mannes William Bennett, der angesichts der gewachsenen Kriegsbereitschaft nach dem 11. September frohlockt, hört sich das dann ungefähr so an: »Es wird nicht mehr zu Protesten führen, sollten Leichensäcke heimgebracht werden.« Die Antwort auf die Anschläge müsse hart und schnell sein. Im Klartext: »Wir müssen killen.«
    »Wir werden die Täter finden und sie in ihren Löchern ausräuchern«, forderte Präsident Bush die »Zivilisation« von Camp David aus auf, um sie damit gleichzeitig abzuschaffen. Und der stellvertretende Verteidigungsminister und PNAC -Mann Paul Wolfowitz sagte, es gehe darum, die Zufluchtsstätten der Terroristen »zu entfernen, die Systeme, die sie unterstützen, zu entfernen, und Staaten, die sie fördern, auszulöschen«. [370]
    Ein unverhohlener Aufruf zum Völkermord. Die führende Schicht der USA befand sich im Blutrausch. Kurz vor dem Angriff auf den Irak sprach Präsident Bush in einer Rede vor dem Kongress einen weiteren sehr wahren Satz aus, nämlich: Wenn die Vorgänge im Irak nicht böse seien, dann habe das Böse keine Bedeutung. Und schon wieder beschrieb er damit nicht nur die Verhältnisse im Irak, sondern auch in den Vereinigten Staaten. So wortreich der Harvard-Professor Huntington seine Thesen auch immer verbrämte, es geht in Wirklichkeit um nackte Gewalt, um das Recht des kulturell und möglicherweise rassisch Überlegenen, in jedem Fall aber um das »Recht des Stärkeren«. Allerdings ist das ein Widerspruch in sich. Denn das Recht des Stärkeren ist natürlich überhaupt kein »Recht«. Es ist Barbarei. Und das ist eine weitere sehr wichtige Erkenntnis, die wir niemals vergessen sollten: Die Welt seit dem 11. September 2001 beruht auf Barbarei. Die Kriege in Afghanistan und Irak, die Folteraffären von Abu Ghraib, die Folterorgien gegen die angeblichen 9/11-Drahtzieher, das Lager von Guantánamo – all das spricht eine deutliche Sprache.
    Bemerkenswerterweise propagierte schon Huntington genau das, was die Bush-Administration angeblich bekämpfen will: die Nicht-Zivilisation. Auf dem Schutzumschlag der deutschen Ausgabe von
Kampf der Kulturen
bei Goldmann prangt eine geballte Faust vor dem Hintergrund des Globus. Und damit ist eigentlich auch schon alles gesagt. Huntington und seine Anhänger wollen das Faustrecht auf internationaler Ebene etablieren, womit am Ende genau die Zivilisation abgeschafft wird, die zu verteidigen der Autor vorgibt.
    Des Weiteren erlebten wir seit dem 11. September 2001 einen globalen Abbau von Bürgerrechten, eine globale Enteignung der Bürger durch immer neue Schuldenkrisen und »Rettungspakete«. Kurz: Der Stärkere nimmt sich immer unverblümter, was er will. Er foltert, führt Krieg und enteignet, wie es ihm passt. Dazu kommt ein flächendeckender Verfall von Bildung und Kultur.
    Nun haben Professoren schon immer dicke Bücher geschrieben, ohne dass sich die Welt dadurch verändert hätte. Und genau so wurde das Huntington-Buch zwischen seinem Erscheinen 1996 und dem 11. September 2001 von den meisten Menschen auch gesehen. Zwar hatte es merkwürdigerweise enormen Erfolg und wurde in knapp zwei Dutzend Sprachen übersetzt, aber dennoch lebte es mehr vom Reiz des Spektakulären als von der Annahme, seine »Prognosen« könnten tatsächlich eintreffen.
    In Wirklichkeit handelte es sich bei
Kampf der Kulturen
jedoch nie »um eine realitätsferne ›akademische Analyse‹ oder ›Spekulationen‹, sondern um einen politischen Plan, den Huntington zusammen mit dem früheren US -Sicherheitsberater Zbigniew Brzezinski und anderen betreibt. Man will damit eine neue Ära

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