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Operation Amazonas

Titel: Operation Amazonas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Vorräte übergeben hast, wirst du gebraucht. Wir haben ein Boot aufgetrieben, das uns flussaufwärts bringen wird.«
»Ist gut«, sagte sie. »Ich bin hier fertig.«
Nathan fielen die Ähnlichkeiten zwischen dem Neuankömmling und der jungen Ärztin auf: Beide hatten Sommersprossen, die gleichen Lachfältchen um die Augen und sogar den gleichen Bostoner Akzent. Vermutlich war er ihr Bruder.
Nathan folgte ihnen auf die Straße. Was er dort sah, veranlasste ihn, einen Schritt zurückzuweichen, sodass er gegen Professor Kouwe prallte.
Auf der Straße waren zehn Soldaten in voller Montur aufgereiht, ausgerüstet mit M-16-Schnellfeuergewehren mit einklappbaren Kolbenmagazinen, Pistolenhalftern und schweren Rucksäcken. Nate kannte die Schulterabzeichen nur allzu gut. Army Ranger. Einer sprach gerade in ein Funkgerät und bedeutete der Gruppe, zum Flussufer zu marschieren. Die beiden Amerikaner schlossen sich ihnen an.
»Warten Sie!«, rief jemand hinter den Rangern.
Die Soldaten teilten sich und in der Lücke tauchte ein bekanntes Gesicht auf: Manny Azevedo. Der untersetzte schwarzhaarige Mann drängte sich zwischen den Soldaten hindurch. Er trug eine zerschlissene Hose und die Hemdtasche hing lose herab. An seiner Hüfte hing der sprichwörtliche Ochsenziemer.
Nathan erwiderte Mannys Lächeln und näherte sich ihm. Sie umarmten sich kurz, klopften sich gegenseitig auf den Rücken. Dann zupfte Nathan an der abgerissenen Hemdtasche. »Wie ich sehe, hast du wieder mit Tor-tor gespielt.«
Manny grinste. »Seit du ihn zum letzten Mal gesehen hast, hat das Vieh zehn Kilo zugelegt.«
Nathan lachte. »Na toll. Als ob er nicht schon groß genug wäre.« Als er bemerkte, dass die Ranger stehen geblieben waren und sie ebenso wie Kelly O’Brien und ihr Bruder neugierig musterten, wies Nathan mit dem Kinn auf die Soldaten und beugte sich dichter an Manny heran. »Und was soll das alles? Wo wollen die hin?«
Manny blickte zum Soldatentrupp. Mittlerweile hatte sich eine große Schar von Neugierigen versammelt, die die Kolonne der steifen Ranger begafften. »Scheint so, als würde die USRegierung eine Dschungelexpedition finanzieren. «
»Und wozu das? Sind sie hinter Drogenhändlern her?«
Kelly O’Brien hatte sich ihnen mittlerweile genähert.
Manny nickte ihr zu, dann deutete er auf Nathan. »Darf ich Ihnen Dr. Rand vorstellen? Dr. Nathan Rand.«
»Wir hatten bereits das Vergnügen«, meinte Kelly mit einem verlegenen Lächeln. »Allerdings hat er sich mir nicht vorgestellt.«
Nathan spürte, dass zwischen Kelly und Manny etwas Unausgesprochenes im Raum schwebte. »Was geht hier vor?«, fragte er. »Wonach suchen Sie?«
Sie blickte ihm in die Augen. Das Smaragdgrün ihrer Augen war frappierend. »Wir haben nach Ihnen gesucht, Dr. Rand.«

2
DIE BESPRECHUNG

     
    6. August, 9.15 Uhr
São Gabriel da Cochoeria
    Nate trat aus dem FUNAI-Gebäude auf die Straße und wandte sich zum brasilianischen Armeestützpunkt. Begleitet wurde er vom brasilianischen Biologieprofessor Kouwe. Der Professor war soeben aus dem Krankenhaus zurückgekehrt. Zu Nates Erleichterung hatte er berichtet, dass Tama auf dem Wege der Besserung sei.
    Geduscht, rasiert und frisch eingekleidet war Nathan Rand ein ganz anderer Mensch als der, der vor wenigen Stunden mit dem Mädchen zusammengetroffen war. Es war, als hätte er sich den Dschungel zusammen mit dem Dreck und dem Schweiß vom Körper gerubbelt. Innerhalb weniger Stunden hatte er sich von einem frisch ernannten Mitglied des Yanomami-Stammes wieder in einen amerikanischen Bürger verwandelt. Es war schon erstaunlich, welch tief greifende Verwandlung eine Deoseife mit irischem Frühlingsduft bewirken konnte. Schnuppernd sog er den Duft ein.
    »Nimmt einen ganz schön mit, wenn man so lange im Dschungel war, hab ich Recht?«, sagte Professor Kouwe und zog an seiner Pfeife. »Als ich mein Heimatdorf im venezolanischen Dschungel verließ, brauchte ich lange, um mich an die Reizüberflutung zu gewöhnen – an die Gerüche, den Lärm, das hektische Treiben.«
    Nathan ließ den Arm sinken. »Es ist schon eigenartig, wie schnell man sich an das einfachere Leben draußen in der Wildnis gewöhnt. Aber es gibt eine zivilisatorische Errungenschaft, die einen mit allen Unannehmlichkeiten des modernen Lebens versöhnt.«
»Und das wäre?«, fragte Manny.
»Klopapier«, antwortete Nathan.
Kouwe lachte schnaubend. »Was glaubst du wohl, warum ich aus dem Dschungel fortgegangen bin?«
    Sie näherten sich dem Tor des hell

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