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Operation Arche - 1

Operation Arche - 1

Titel: Operation Arche - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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von diesem Tag?«
    Das war schon wieder eine redundante Frage, schalt er sich selbst. Natürlich hat Owl die Aufzeichnungen!
    »Jawohl, Lieutenant Commander«, bestätigte die KI.
    »Gut. Gibt es Neues von Nahrmahn und Shandyr, was die Beteiligung von Herzog Tirian bei diesem Attentatsversuch betrifft?«
    »Nein, Lieutenant Commander.«
    Angesichts dieser Antwort verzog Merlin unzufrieden das Gesicht. Über Herzog Tirian lagen ihm nicht annähernd so viele Informationen vor, wie er das gerne gehabt hätte. Bislang war Merlin nur so weit gekommen, dass der Herzog sich erst recht spät in dieses Spiel eingemischt hatte und sehr vorsichtig vorging, was die Frage betraf, mit wem er sich traf und was er mit den jeweiligen Personen besprach. Natürlich konnte er Merlin nicht davon abhalten, ihn bei jeder Besprechung zu belauschen, von der Merlin erfahren hatte, doch es schien einfach nicht viele derartige Besprechungen zu geben. Und fast ebenso ärgerlich war, dass der Herzog so sorgsam darauf achtete, was er seinen Handlangern gegenüber erwähnte, wenn er sich denn mit ihnen traf. Das machte die Analyse nur noch schwieriger.
    Es bestand kein Zweifel daran, dass er mit Nahrmahn unter einer Decke steckte, auch wenn Merlin bislang nicht in Erfahrung hatte bringen können, wann genau der Herzog denn nun beabsichtigte, dem Prinzen von Emerald seinerseits einen Dolch zwischen die Rippen zu jagen. Bedauerlicherweise wäre es ein zumindest … heikles Unterfangen, den Herzog des Hochverrats zu bezichtigen – angesichts seiner Stellung, seiner Blutsverwandtschaft und seiner angeheirateten Verwandtschaft. Das war einer der Gründe, warum Merlin ihn Haarahld gegenüber nicht erwähnt hatte. Und es war zugleich auch ein Grund dafür, dass Merlin hoffte, zunächst weitere Bestätigungen und Beweise zu finden, bevor er sich am kommenden Morgen mit den Ratgebern des Königs besprechen wollte, denen Seine Majestät am meisten vertraute.
    »Ich nehme nicht an, dass der Herzog selbst uns irgendwelche neuen Informationen hat zukommen lassen, oder?«
    »Nein, Lieutenant Commander.«
    Wieder verzog Merlin das Gesicht, doch dieses Mal lachte er dabei leise. Laut den Handbüchern des Herstellers verfügte ein Taktik-Computer des Modells RAPIER über ein Vokabular von etwa einhunderttausend Worten. Bislang, so schätzte Merlin ab, hatte Owl davon bestimmt schon sechzig verwendet.
    »Also gut, Owl. Dann kopier die heutigen Aufzeichnungen per Impuls-Übertragung auf die Bordsysteme des Schwebeboots. Dann kann ich die noch kurz durchgehen, bevor ich wieder nach Tellesberg zurückkehre.«
    »Jawohl, Lieutenant Commander.«
    Owl war sehr wohl in der Lage, die zahlreichen Sonden zu überwachen und zu warten, die Merlin in den verschiedensten Gegenden von Safehold zum Einsatz gebracht hatte. Im Augenblick konzentrierte er sich vor allem auf Charis, Emerald und Corisande, doch auch Zion und das Königreich Tarot vernachlässigte er nicht. So war bei Königin Sharleyan beispielsweise ständig eine Sonde an der Decke ihres Thronsaales versteckt, und eine weitere hing in dem Raum, in dem sie mit ihrem Geheimen Staatsrat zusammenzutreffen pflegte.
    Obwohl Merlin deutlich weniger ›Schlaf‹ benötigte als jeder biologische Mensch, konnte er doch niemals die Zeit finden, sämtliche dieser getarnten Spione selbst zu überwachen. Doch er hatte Owl ausgiebig über die Namen, die Orte und die Ereignisse informiert, an denen er besonders interessiert war. Zudem hatte er der KI eine Liste allgemeinerer Schlüsselworte und -formulierungen gegeben – etwa ›Attentat‹ oder ›Bestechung‹ – und im Gegensatz zu Merlin war die KI darauf ausgelegt, mehrere Inputs gleichzeitig zu verarbeiten – und sie war auch gegen Langeweile gefeit.
    Die Übertragung dauerte nur wenige Sekunden. Dann blinkte ein grünes Licht auf, das anzeigte, die Übertragung sei abgeschlossen. Zufrieden nickte Merlin, dann neigte er den Kopf zur Seite.
    »Gibt es weitere Informationen über die Analyse der Rakurai-Plattformen, Owl?«, fragte er.
    »Positiv, Lieutenant Commander«, erwiderte die KI, dann verfiel sie wieder in Schweigen, und Merlin rollte mit den Augen.
    »Dann sei doch so freundlich, mir zu berichten, was du dir überlegt hast, um sie auszuschalten.«
    »Ich habe keinen Plan entwickeln können, sie zu zerstören, Lieutenant Commander«, gab Owl mit ruhiger Stimme zurück.
    »Was?!« Ruckartig setzte sich Merlin im Pilotensessel auf und kniff die Augen zusammen. »Warum

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