Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Operation Arche - 1

Operation Arche - 1

Titel: Operation Arche - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
hinterlassen hatten.
    Wahrscheinlich wäre es für sie ein kleines Problem bei ihren eigenen Einsätzen geworden, wenn das System plötzlich angefangen hätte, die ›Engel‹ abzuschießen, weil sie derartige Emissionsspuren hinterließen, dachte Merlin sarkastisch. Also wartet dieses verdammte Ding wahrscheinlich darauf, dass die ersten Anzeichen neu auftauchender Technologie außerhalb der Jwo-jeng-Parameter auftauchen. Was natürlich nicht heißt, dass es nicht auch für etwas anderes würde genutzt werden können, wenn diese verdammten Energiequellen, die im Tempel versteckt sind, es ihm befehlen. Und es hat sechs geladene Zellen, jede davon in der Lage, notfalls einen halben Kontinent abzudecken – so schätzt Owl es zumindest ab. Nicht gut. Überhaupt nicht gut.
    »Wir können überhaupt nichts nahe genug heranbringen, um das zu erledigen, Owl?«, fragte Merlin, nachdem er fast eine Minute schweigend nachgedacht hatte.
    »Negativ, Lieutenant Commander.«
    »Warum nicht?«
    »Weil keine der Waffen, die zu Ihrem Nutzen eingelagert wurden, über die erforderliche Reichweite verfügte, die Plattformen über diese Entfernung hinweg anzugreifen, die notwendig wäre, um zu verhindern, dass die Abwehrsysteme der Plattformen besagte Waffensysteme zerstören, Lieutenant Commander. Und keine der Plattformen, die Ihnen zur Verfügung stehen, verfügen über hinreichende Tarnkapazitäten, um tief genug in die verteidigte Zone vorzudringen, um an dieser Situation etwas zu ändern.«
    »Ich verstehe.« Merlin verzog das Gesicht, dann zuckte er die Achseln. »Na ja, wenn das so ist, dann ist das eben so. Darum müssen wir uns also kümmern, wenn es so weit ist, und ich bin mir sicher, dass wir gemeinsam irgendwann schon noch eine Lösung finden werden.«
    Owl entgegnete nichts, und wieder lachte Merlin leise. Ist das jetzt Taktgefühl oder Stumpfsinn?, grübelte er. Nicht, dass es von Bedeutung gewesen wäre. Doch was auch immer Owl dazu bewegen mochte, jetzt nichts zu erwidern, es hatte definitiv keinen Sinn, immer weiter gegen diese Mauer anzurennen.
    Also schob Merlin das Problem beiseite und lehnte sich erneut im Pilotensessel zurück, dann ließ er das Schwebeboot aufsteigen und steigerte die Geschwindigkeit auf Mach Vier, während er einen südwestlichen Kurs anlegte. Der Flug, den er sich vorgenommen hatte, würde mehr als eine Stunde dauern, selbst bei dieser Geschwindigkeit, und so holte er Owls erste Aufzeichnungen auf sein Display. Als Merlin die Wiedergabe der Aufzeichnungen sämtlicher Überwachungssonden abschaltete, hatte er anderthalb Stunden an Bord des Schwebebootes verbracht und währenddessen fünftausend Kilometer zurückgelegt. Dort, wo er sich jetzt befand, war die Nacht noch sehr viel jünger. Wie immer waren einige der aufgezeichneten Daten langweilig oder in ärgerlichem Maße kryptisch gewesen – manchmal gleich beides zusammen. Doch, ebenso wie immer, gab es, verborgen in all dem Hintergrundrauschen, auch mehr als nur ein paar echte Juwelen zu entdecken.
    Doch im Augenblick war es nicht das, was Merlin am meisten beschäftigte, und seine Miene wurde sichtlich angespannter, als er auf das Gelände hinunterblickte, das sein Schwebeboot gerade überflog.
    Die Einheimischen nannten es das ›Armageddon-Riff‹. Früher einmal hatte es ›Alexandria‹ geheißen, und der neue Name, den man diesem Gebiet gegeben hatte, war in entsetzlicher Weise treffend.
    Etwas weniger als eintausend Meilen, von Ost nach West – das war die Breite der Rakurai Bay, die Bucht im Herzen des Armageddon-Riffs, dem verwünschtesten aller Orte auf ganz Safehold, einst die Heimat der Alexandria-Enklave. Die Insel, auf der diese Enklave bestanden hatte, gab es noch, doch sie war nicht mehr so groß wie früher, und sie war zu einer Wüstenlandschaft geworden, die dem Mond von Terra ähnelte: eine Einöde voller überlappender Krater.
    Langhorne hatte sich nicht damit zufrieden gegeben, einfach nur Shan-weis Enklave zu zerstören und alle ihre Freunde und Partner zu ermorden. Es hatte auch Kolonisten in dieser Enklave gegeben. Einige davon hatten in Alexandria selbst gelebt, andere waren über den kleineren Kontinent verstreut gewesen, der diese Bucht halbmondförmig umgab. Auch sie hatten zerstört werden müssen, denn sie alle waren von Shanweis ›ketzerischen‹ Lehren infiziert gewesen.
    Außerdem, dachte Merlin rau, wollte dieser Mistkerl ein Exempel statuieren. Verdammt, der wollte einfach nur sein gottverdammtes

Weitere Kostenlose Bücher