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Operation Arche - 1

Operation Arche - 1

Titel: Operation Arche - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Vertrauenswürdigkeit zunächst einmal bewiesen werden, bevor ich auch nur in Erwägung ziehen kann, mich in dem Maße auf ihn zu verlassen, wie ich das bei Ihnen beiden bereits tue. Seijin Merlin war so höflich, das ohne jeglichen Groll zu akzeptieren.«
    Er hielt inne, und beide Ratgeber blickten Merlin nachdenklich an. Wave Thunder wirkte regelrecht fasziniert, wenngleich immer noch ein wenig skeptisch – was nicht gerade überraschend war. Auch Gray Harbor blickte skeptisch drein, doch falls Merlin sich nicht gewaltig täuschte, galt mindestens die Hälfte dieser Skepsis des Ersten Ratgebers den wahren Motiven und Zielen dieses geheimnisvollen Fremden.
    »Da Seijin Merlin offensichtlich besser als die weitaus meisten Neuankömmlinge über die Ereignisse in Tellesberg und in Charis im Allgemeinen informiert ist, und auch über die Personen, die dahinterstecken«, fuhr der König dann kurz darauf nüchtern fort, »erscheint es mir sinnvoll, dass das Erste, was wir einleiten sollten, ein Gespräch zwischen Ihnen dreien wäre, bei dem Sie über unsere Besorgnis den Abgesandten unserer … uns nicht so freundlich gesinnten Nachbarn gegenüber diskutieren. Ich möchte, dass Sie und Bynzhamyn alles, was wir bislang wissen, mit dem kombinieren, was Seijin Merlin uns zu erzählen vermag, Rayjhis. Dieses versuchte Attentat auf Cayleb kam nicht völlig unerwartet, aber es ist doch ein klares Anzeichen dafür, dass irgendjemand hier den Einsatz in diesem Spiel gewaltig zu erhöhen bereit ist. Ich denke, wir sollten zumindest in Erwägung ziehen, denjenigen gegenüber deutlich zu machen, dass jeglicher Versuch ihrerseits, den Thronerben zu ermorden, zumindest … unklug wäre.«
    Der König sprach es leichthin aus, fast klang er belustigt; doch sein Blick strafte seinen Tonfall deutlich Lügen.
    »Ich verstehe, Euer Majestät«, erwiderte Gray Harbor mit einem Nicken, das fast schon eine Verbeugung war. Dann legte er den Kopf ein wenig zur Seite. »Wie deutlich genau würdet Ihr diese Botschaft übermittelt wissen wollen, Sire?«
    »Sehr deutlich, was die Personen betrifft, die tatsächlich in diesen Attentatsversuch involviert waren«, beantwortete Haarahld die Frage jetzt mit deutlich kälterer Stimme. »Das, so denke ich, wird jeder von uns erwarten – vorausgesetzt, wir können in Erfahrung bringen, wer tatsächlich dafür verantwortlich ist. Und um ehrlich zu sein: Ich habe die Absicht, zumindest ein gewisses Maß an persönlicher Befriedigung daraus zu ziehen, wenn in dieser Hinsicht niemand enttäuscht wird. Was den Rest unserer Spione vor Ort angeht, wäre vielleicht eine etwas zurückhaltendere Vorgehensweise angeraten. Aber ich wünsche dennoch, dass sie zumindest nervös werden; ich denke, Sie verstehen mich.«
    »Ja, Euer Majestät«, gab Wave Thunder mit rauer Stimme zurück. »Aber, nur um das ganz deutlich ausgedrückt zu wissen: Ihr habt uns damit nicht den Auftrag erteilt, unsere bislang übliche Vorgehensweise bekannten Spionen gegenüber vollständig umzukehren?«
    »Wahrscheinlich nicht«, gab Haarahld zurück und zuckte mit den Schultern. »Diejenigen, von denen wir wissen, vor Ort verbleiben zu lassen – so dass ihre Auftraggeber nicht das Bedürfnis haben, neue auszusenden –, hat uns in der Vergangenheit recht gute Dienste geleistet. Andererseits beweist das, was hier mit Cayleb geschehen ist, dass sie es dennoch gelegentlich schaffen, unsere eigene Überwachung zu unterlaufen. Außerdem müssen sie wissen, dass wir mittlerweile zumindest einige ihrer Agenten identifiziert haben, und nach etwas Derartigem werden sie eindeutig erwarten, dass wir zumindest mit einem gewissen Maß an Aufwand ›Säuberungsaktionen‹ vorantreiben. Wenn wir jetzt nicht gegen zumindest einige von denen vorgehen, dann werden die sich unweigerlich fragen, warum wir davon Abstand nehmen. Vorerst gehen Sie also davon aus, das jeder Einzelne auf unserer zweiten Liste als Freiwild zu behandeln ist, und entscheiden Sie nach eigenem Ermessen, bei welchen von denen es für uns von Vorteil wäre, sie auszuschalten, und welche wir besser an Ort und Stelle belassen. Was Personen der ersten Liste betrifft, holen Sie bitte jeweils meine Zustimmung ein, bevor Sie irgendetwas unternehmen.«
    »Und was sollen wir mit den Informationen anfangen, die uns Seijin Merlin zukommen lässt?«, fragte Gray Harbor in geradezu gezwungen-neutralem Tonfall.
    »In dieser Hinsicht vertraue ich ganz auf Ihr und Bynzhamyns Urteilsvermögen, wenn es

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