Operation Arche - 1
wird, dass Merlin zwar mit Falkhan kooperieren wird, aber dem Lieutenant nicht unterstellt ist. Ich bin mir sicher, dass wird den Marines nicht zusagen – sie werden es vielleicht sogar als direkten Affront gegen ihre Truppe empfinden –, aber ich bin sehr zuversichtlich, dass sie sich damit werden abfinden können. Und nachdem es schon einmal so knapp geworden ist, wird es niemanden überraschen, wenn wir an den so lange etablierten, bereits eingeschliffenen Sicherheitsvorkehrungen einige Änderungen vornehmen.
Wenn wir Merlin also unmittelbar Cayleb zuordnen, wird das dafür sorgen, dass er stets körperlich zugegen ist, ohne dass ich ihm offiziell zu meinem innersten Kreis der Ratgeber zulassen muss. Wir werden es natürlich mit größter Wahrscheinlichkeit nicht verhindern können, dass andere erfahren, dass Merlin ein Seijin ist. Aber sobald das geschieht, erscheint es mir ratsam, immer wieder auf das Kampfgeschick des Seijin hinzuweisen … und jegliche Anmerkungen über möglicherweise andere, ähnlich ungewöhnliche Fähigkeiten sofort herunterzuspielen.«
Gray Harbor und Wave Thunder nickten, fast gleichzeitig, auch wenn es Merlin so vorkam, als sei das eher eine Bestätigung der Anweisungen, die Seine Majestät gerade gegeben hatte. Die beiden schienen noch nicht verstanden zu haben, warum der König sich überhaupt für derartige Anweisungen entschieden hatte. Was, so sinnierte Merlin weiter, eigentlich auch nicht sonderlich überraschend war.
»Um die Aufmerksamkeit von ihm abzulenken«, fuhr Haarahld fort, »sind Sie beide die einzigen Mitglieder des Rates, die wissen werden, dass er mehr ist als nur ein außergewöhnlich fähiger Krieger, der die Aufgabe hat, Cayleb zu beschützen – denn als genau das wird Merlin der Öffentlichkeit gegenüber dargestellt werden. Maikel weiß natürlich auch davon, aber ich habe die Absicht, diese Information, so gut es nur geht, auf Sie drei zu beschränken, dazu auf Cayleb und mich selbst, und unsere jeweiligen persönlichen Leibwachen. Nach und nach werden wir diesen Personenkreis ausweiten müssen, aber ich möchte, dass so wenig Personen wie möglich in dieses Geheimnis eingeweiht werden. Zusätzlich dazu, dass dies dem Ziel dient, unsere … sagen wir, uns nicht gerade freundlich gesinnten Nachbarn davon abzuhalten, das wahre Ausmaß seiner Fähigkeiten zu erahnen, sollte das auch verhindern, dass Merlin zum Opfer der Art ›Misstrauens bei Hofe‹ und des Neides wird, die sich beide nicht vermeiden ließen, wenn plötzlich ein völlig Fremder zu einer höchst einflussreichen Person hier in Charis aufsteigen würde.«
Kurz verfinsterte sich die Miene des Königs.
»Nichtsdestotrotz ist die Wahrheit, dass seine Fähigkeiten weit über sein reines Kampfgeschick hinausgehen«, erklärte er. »Ich bin fest davon überzeugt, dass diese anderen Fähigkeiten für uns langfristig von ungleich größerer Bedeutung sein werden, und ich rechne damit, dass Sie drei einiges an Zeit damit verbringen werden, zusammenzuarbeiten.«
Er hielt inne, als wolle er diese Ankündigung kurz sacken lassen, dann blickte er geradewegs zu Gray Harbor hinüber.
»Rayjhis, es ist Seijin Merlin bei unserem Gespräch gestern gelungen, mich noch deutlich mehr zu beeindrucken, als das bereits geschehen war, nachdem er Cayleb das Leben gerettet hatte. Vor dieser Besprechung hatte ich mir vorgenommen, sowohl skeptisch als auch misstrauisch zu sein; nach diesem Gespräch war ich davon überzeugt, dass Seijin Merlin sowohl am Wohle von ganz Charis gelegen ist, als auch, dass er uns immens hilfreich sein kann. Ich bin mir sicher, dass Sie sich eine eigene Meinung über ihn bilden werden – ich schätze Bynzhamyn und Sie ebenso dafür, dass Sie eigenständig zu denken in der Lage sind, genauso wie ich Sie für Ihre Treue und Ihr Können schätze –, aber ich möchte, dass Sie beide sehr genau dem zuhören, was er zu sagen hat. Aber bevor ich Sie jetzt aufeinanderhetze, möchte ich Ihnen noch genau erklären, womit er mich so sehr hat beeindrucken können. Zunächst einmal …« »… und da jede Einzelheit, die er mir berichtet hat, perfekt zu allem passt, was Sie haben bestätigen können, Bynzhamyn«, beendete der König diese Einweisung seiner Ratgeber zahlreiche Minuten später, »blieb mir keine andere Wahl, als hinzunehmen, dass ihn tatsächlich diese ›Visionen‹ ereilen. Natürlich müssen, und genau das habe ich ihm seinerzeit auch gesagt, sowohl diese Fähigkeiten als auch seine
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