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Operation Arche - 1

Operation Arche - 1

Titel: Operation Arche - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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es erforderlich war.
    »Wie dem auch sei«, sagte Cayleb nach kurzem Schweigen, »werden wir schon bald Gelegenheit haben, ihnen das alles zu erklären.« »Euer Hoheit, willkommen auf King’s Harbour«, sagte High Admiral Bryahn Lock Island, Neunter Graf Lock Island, als Cayleb die große Kammer hoch oben in der Zitadelle betrat. Wave Thunder, Merlin und Falkhan folgten ihm, und nach der gleißenden Helligkeit und der Hitze des Tages wirkte der spartanisch möblierte Raum wie eine kühle, einladende Höhle. Ein einziges Fenster in der dicken Mauer bot Ausblick auf den Hafen, und tief unter sich sah Merlin die Catamount, die vertäut am Kai lag und im Sonnenlicht glitzerte wie ein Spielzeug.
    Die Familienähnlichkeit zwischen dem Grafen und dem Kronprinzen war unverkennbar, und Merlin schaute aufmerksam, wenn auch unauffällig zu, wie Cayleb nun auf den Admiral zuschritt und ihm die rechte Hand entgegenstreckte. Lock Island ergriff seinen Unterarm, und irgendwie schien sich die Miene des älteren Mannes deutlich zu entspannen.
    Also hat auch er sich darum gesorgt, welche Narben Tirian hinterlassen haben könnte, dachte Merlin.
    »Es ist immer gut, hier zu sein, so wie es immer gut ist, dich zu sehen, Bryahn«, sagte Cayleb herzlich. »Leider ist Helen Island ein wenig zu abgelegen, um gelegentlich einfach so vorbeizuschauen.«
    »Wohl wahr, wohl wahr«, stimmte ihm Lock Island zu und grinste belustigt. »Doch einige von uns sind öfter als andere dazu gezwungen, diese Fahrt anzutreten.«
    »Und andere von uns sind froh, dass wir nicht mehr zu diesen ›anderen‹ gehören«, pflichtete Cayleb ihm bei und lachte leise. Dann schaute er, an seinem Verwandten vorbei, zu den anderen Männern hinüber, die sich von ihren Stühlen rings um den großen Tisch in der Mitte der Kammer erhoben hatten, als er eingetreten war.
    »Wenn Ihr gestattet, Seijin Merlin«, fuhr der Prinz fort, »bringe ich gerade das offizielle Vorstellen hinter mich, und dann können wir Platz nehmen und anfangen.«
    Die meisten Anwesenden blickten recht erstaunt, als sie hörten, wie höflich sich Cayleb seiner ›Leibgarde‹ gegenüber verhielt, wie Merlin erfreut feststellte. Wenn diese Männer hier Haarahld die Tarngeschichte abkauften, die er sich zurechtgelegt hatte, dann mochte sie sich dem Rest der Welt gegenüber als glaubwürdiger erweisen, als er befürchtet hatte.
    »Selbstverständlich, Euer Hoheit«, stimmte er leise zu.
    »Dann wollen wir mit Doktor Mahklyn anfangen.«
    Merlin nickte und folgte dem Prinzen zu dem Tisch hinüber. Mit halbem Ohr hörte er zu, verneigte sich, lächelte, murmelte angemessene Entgegnungen, während Cayleb ihm die Männer der Reihe nach vorstellte, doch eigentlich hätte es dessen überhaupt nicht bedurft. Er hatte sie alle schon ›kennengelernt‹ – dank seiner SNARCs.
    Doktor Rahzhyr Mahklyn war der Dekan der Königlichen Hochschule von Charis. Er war etwas größer als der Durchschnitt seiner Landsleute und hatte graues Haar und stets wachsam blickende, braune Augen, die recht kurzsichtig waren. Er stand leicht gebeugt, und er bewegte sich in einer Art und Weise, in der Unvorsichtige vielleicht ständige, leichte Verwirrung mutmaßen mochten.
    Ehdwyrd Howsmyn war, rein körperlich gesehen, das genaue Gegenteil von Mahklyn. Klein, untersetzt, mit funkelnden Augen und einem fröhlichen Lächeln, war er kaum vierzig Jahre alt – weniger als siebenunddreißig Standardjahre. Zudem war er einer der wohlhabendsten Männer im ganzen Königreich: Ihm gehörten zwei der drei größten Gießereien des Königreiches und eine der größeren Werften in Tellesberg, und ebenso auch eine kleine Handelsflotte unter der Flagge seines eigenen Hauses. Auch wenn er nicht adligen Geblüts war und sich bislang auch nicht um einen Adelsbrief bemüht hatte, wusste doch jeder, dass das früher oder später geschehen würde: sobald er dazu Zeit fände.
    Zudem hatte er vor vier Jahren die älteste Tochter eines Grafen geheiratet, und sein adliger Schwiegervater war von dieser Eheschließung äußerst angetan gewesen.
    Raiyan Mychail, so kahl, dass sein Schädel schimmerte wie ein Ei, und mindestens fünfundsechzig oder sogar siebzig Standardjahre alt, war ein äußerst scharfsinniger Mann, der für Howsmyn in einem Dutzend oder mehr – für den jüngeren Mann äußerst einträgliche – Geschäfte als Partner fungiert hatte. Mychail war ein sehr stiller Mann, doch dieser Mann mit dem bescheidenen Äußeren war einer der

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