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Operation Arche - 1

Operation Arche - 1

Titel: Operation Arche - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Gebirgsflüsse, um viele der oberschlächtigen Wasserräder von Charis anzutreiben. In der Werft von King’s Harbour war schon vor mehr als einem Jahrhundert das erste wassergetriebene Sägewerk installiert worden, und seitdem war ein beachtlicher Komplex der verschiedensten Zuliefererbetriebe hinzugekommen.
    Im Laufe der Jahre war mehr als ein Projekt, von dem der König sich wünschte, der Rest der Welt würde davon nicht erfahren, in King’s Harbour in Angriff genommen worden. Die Werften von Hairatha auf Big Tirian waren größer und in mancherlei Hinsicht viel leistungsfähiger, doch auf Big Tirian war auch die Bevölkerung größer, und das wiederum bedeutete, dass es dort ungleich schwieriger war, für echte Sicherheit und Geheimhaltung zu sorgen. Und die Werft der Royal Navy in Tellesberg – die größte und leistungsfähigste von allen – war zugleich auch die öffentlichste.
    Das alles erklärte, warum Merlin Athrawes auf dem Vorschiff der HMS Catamount stand, einer Galeere der Royal Charisian Navy, die mit stetigen Schlägen auf King’s Harbour zusteuerte, vorbei an den Wachtürmen, die zu beiden Seiten der Hafeneinfahrt emporragten.
    Es war das erste Mal, dass Merlin diesen Hafen mit eigenen Augen zu Gesicht bekam, und er musste zugeben, dass die kräftigen Wehranlagen, die sich mächtig und hoch vor den dunkelgrün-braunen Bergen abzeichneten, gelinde gesagt beeindruckend waren, wenn man sie vom Meeresspiegel aus betrachtete. Andererseits waren sie auch schon fast hoffnungslos veraltet – auch wenn niemand außer ihm das hätte beurteilen können.
    Er betrachtete die glatten, zinnenbewehrten Außenmauern und die in regelmäßigen Abständen errichteten Türme und Plattformen für Katapulte und Ballisten. Auch Kanonen waren mittlerweile auf diesen Plattformen aufgestellt worden, wie Merlin feststellte, zwar sehr grobe Modelle, aber doch gut gearbeitet; dann wandte er seine Aufmerksamkeit der Werft selbst zu. Ein halbes Dutzend Galeeren wie die Catamount befanden sich dort gerade im Bau; die teilweise schon fertiggestellten Schiffsrümpfe ließen bereits die schnittige Form dieses Schiffstyps erkennen. Auch sie würden schon bald veraltet sein, und kurz – sehr kurz – verspürte Merlin echtes Bedauern, als er darüber nachdachte, dass derartig wendige, wunderschöne Schiffe der Vergangenheit angehören sollten. Die Tatsache, dass er sich bedauerlicherweise sicher war, es würde ihm gewaltige Schwierigkeiten bereiten, einige der Offiziere der Navy davon zu überzeugen, das Verzichten auf diese Schiffe sei etwas Gutes, trug mit dazu bei, dass dieses Bedauern wirklich nur sehr kurz währte.
    Dieser Gedanke ließ ihn belustigt schnauben, dann wandte er sich zu dem jungen Mann um, der neben ihm stand.
    »Beeindruckend«, sagte er, und Cayleb lachte leise und blickte über die Schulter.
    »Merlin sagt, es sieht ›beeindruckend‹ aus, Ahrnahld«, kommentierte er. »Meinen Sie, wir sollten uns geschmeichelt fühlen?«
    »Mittlerweile, Euer Hoheit, bezweifle ich manchmal, dass Seijin Merlin irgendetwas wirklich beeindrucken kann«, gab Lieutenant Falkhan nüchtern zurück. Der Marine war weniger als einen Fünftag nach diesem Attentatsversuch wieder zum Dienst erschienen, und er hatte sich bemerkenswert gut damit abgefunden, dass Merlin jetzt stets an der Seite seines Prinzen weilte.
    Manche Männer in seiner Position hätten sich vielleicht darüber geärgert, wie eine derartige ›Sonder-Verstärkung‹ von der Öffentlichkeit aufgenommen werden mochte. Falkhan hingegen wusste, warum man es so arrangiert hatte, und ihm schien ›die Öffentlichkeit‹ in dieser Hinsicht bemerkenswert uninteressant zu sein. Jetzt grinste er nur.
    »Ich habe allerdings bemerkt, dass der Seijin stets höflich ist und niemals die Gefühle seines Gastgebers verletzt«, setzte er noch hinzu.
    »Das habe ich auch gedacht«, pflichtete Cayleb ihm bei und lachte erneut leise in sich hinein; dann wandte er sich wieder Merlin zu.
    »In diesem Falle habe ich tatsächlich genau das gemeint, was ich gesagt habe, Euer Hoheit«, merkte nun Merlin an. »Es ist wirklich beeindruckend, und ich kann auch sofort verstehen, wie es Euren Vorfahren dabei hat behilflich sein können, das Königreich zu einen.«
    »Meine Güte, Ihr seid wirklich höflich.« Cayleb lächelte über das ganze Gesicht. »Meine ›Vorfahren‹ haben als die erfolgreichsten Piraten in der ganzen Bucht angefangen, wie Euch gewiss bewusst ist, Merlin. Und ich fürchte,

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