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Operation Arche - 1

Operation Arche - 1

Titel: Operation Arche - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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hatte man der Kolonie nicht nur eine, sondern gleich zwei vollständige Terraformierer-Flotten zur Seite gestellt. Die eine hatte den Auftrag erhalten, Safehold vorzubereiten, während die andere in engem Kontakt mit den Transportern blieb, die sich – eine reine Sicherheitsmaßnahme – fernab von Kau-zhi verborgen hielten. Hätten die Gbaba die Schiffe entdeckt, die an Safehold arbeiteten, so hätten sie diese gewiss zerstört. Doch selbst die Zerstörung der Terraformierer-Schiffe hätte die Gbaba nicht zum Rest der Flotte geführt, die dann, auf einem völlig randomisiert ausgewählten Vektor, zehn weitere Jahre im Hyperraum verbracht hätte, bevor sie sich erneut auf die Suche nach einer neuen Heimat hätte begeben müssen.
    Die Hamilcar hatte dieser verborgenen Flotte angehört: Sie war das Flaggschiff der Zivilen Verwaltung von ›Operation Arche‹, und man hatte sie so lange zurückbehalten, weil der grundlegende Plan von ›Operation Arche‹ immer vorgesehen hatte, dass zumindest ein gewisses Maß an Technologie verfügbar blieb, bis die Kolonie vollständig etabliert war. Der gewaltige Transporter, noch einmal um die Hälfte größer als die größten Dreadnoughts der Föderation, arbeitete mit minimaler Energie, und sämtliche ihrer mehrfach-redundanten Tarnsysteme waren ständig aktiv. Ein Aufklärer-Schiff der Gbaba hätte sich gemeinsam mit ihr im Orbit befinden können und hätte sie doch erst entdeckt, wenn er sich auf zwei- oder dreihundert Kilometer angenähert hätte.
    Dennoch, und trotz ihres immensen Wertes als Verwaltungszentrum, als Observatorium im Orbit und als Not-Industriemodul, lief ihre Zeit langsam ab. Das war es, was diese Konfrontation zwischen Shan-wei auf der einen und Langhorne und Bédard auf der anderen Seite an diesem Nachmittag ausgelöst hatte. Die Kolonie-Enklaven auf Safehold waren vor fast sechzig Jahren gegründet worden und liefen mittlerweile eigenständig, und Langhorne und sein Verwaltungsrat hatten beschlossen, es sei an der Zeit, die gesamte noch verbliebene Technologie der Expedition zu entsorgen. Oder zumindest fast die gesamte Technologie.
    Alle Schwesternschiffe der Hamilcar waren schon längst fort. Man hatte sie so schnell entsorgt, wie das nur möglich gewesen war – indem man sie einfach in den zentralen Hochofen dieses Systems hineingesteuert hatte, sobald ihre Ladung von Bord gebracht war. Nicht, dass diese Ladung genau in der Art und Weise genutzt wurde, wie das die Einsatzleitung ursprünglich beabsichtigt hatte … dank Bédards Modifikationen der Psycho-Profile.
    Tief im Innersten hatte Pei Kau-yung fest verwurzelte Abscheu empfunden, als die Einsatzleitung ihn und seinen Bruder über alles in Kenntnis gesetzt hatte, was mit ›Operation Arche‹ zu tun hatte. Nicht einmal die Tatsache, dass einer der Kolonisten, die sich im kryotechnischen Tiefschlaf befanden, ein über sämtliche Aspekte der Operation informierter Freiwilliger war, hatte ausgereicht, seine Erinnerungen daran zu überwinden, wie seine eigenen Vorfahren über ›Gedankenkontrolle‹ gedacht hatten. Und doch war er gezwungen sich einzugestehen, dass ein gewisses Element der Logik hinter der Entscheidung stand, jedem Kolonisten eine detaillierte Erinnerung an ein völlig falsches Leben einzupflanzen.
    Es hätte sich mit allergrößter Wahrscheinlichkeit als völlig unmöglich herausgestellt, acht Millionen Bürger einer hochentwickelten Technologie-Zivilisation dazu zu bewegen, auf sämtliche fortschrittliche Technik zu verzichten, wenn es letztendlich darauf ankäme. Wie willens sie auch alle gewesen wären, als sie zu ihrer neuen Heimat aufbrachen, wie durchtrainiert, jung und tatkräftig auch immer: Die Wirklichkeit einer Kultur, die nur Muskelkraft kennt – und die daraus erwachsenden Anforderungen –, hätte zumindest einige von ihnen dazu gebracht, ihre Entscheidung doch noch einmal zu überdenken. Also hatte die Einsatzleitung beschlossen, dieser Möglichkeit vorzubeugen, indem sie ihnen allen Erinnerungen einpflanzten, in der diese fortschrittliche Technologie einfach nicht mehr vorkam.
    Eine einfache Aufgabe war das nicht gewesen, nicht einmal mit der Technologie-Basis der Föderation, doch so sehr Kauyung Adorée Bédard auch verabscheuen mochte, er musste die technische Brillanz dieser Frau anerkennen. Wie Klafterholz hatte man die Kolonisten in ihren Kryo-Kapseln übereinandergestapelt – bei den gewaltigen Transportern, wie etwa der Hamilcar, eine halbe Million Personen

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