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Operation Arche - 1

Operation Arche - 1

Titel: Operation Arche - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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einzige PICA, der jemandem gehörte, dem wir trauen konnten, nun einmal dir, und wir hatten nicht die Zeit, noch einen anderen zu beschaffen. Tatsächlich warst du sogar diejenige, die darauf aufmerksam gemacht hat. Also habe ich in letzter Minute noch eine winzige Frachtergänzung abgezeichnet, die deinen PICA zu einem offiziellen Bestandteil der dir zugestandenen Fracht machte – mit der Begründung, er könne irgendwann während der Vorbereitung des Planeten für die Kolonie bei Arbeiten in gefährlicher Umgebung nützlich sein. Und danach, nachdem unser gesamtes Personal und unsere Fracht eingeschifft worden war, hattest du dich freiwillig dafür gemeldet, zu Kau-zhis Stab auf die Excalibur abkommandiert zu werden.«
    Jetzt blickte Nimue nur noch schnurgeradeaus, und der Commodore nickte, als könne er sie sehen.
    »Genau. Du hast dich für den Dienst auf dem Flaggschiff freiwillig gemeldet, und du wusstest, dass es zerstört werden würde, falls ›Operation Ausbruch‹ erfolgreich wäre. Und als du dann auf die Excalibur abkommandiert wurdest, listeten die offiziellen Frachtunterlagen die gesamte Ausrüstung auf, die du an Bord der Gulliver gebracht hast, deinen PICA eingeschlossen. Aber den hast du in Wirklichkeit nicht mitgenommen, und ich habe ihn persönlich in einen Frachtraum gebracht, in dem er auf Dauer ›verloren gehen konnte‹. Das war die einzige Möglichkeit, ihn aus sämtlichen detaillierten Ausrüstungslisten verschwinden zu lassen, die Langhorne in seinen Computern hatte.«
    Mehrere Sekunden lang schien er ihr geradewegs in die Augen zu blicken. Dann holte er tief Luft.
    »Es ist mir nicht leicht gefallen, dich gehen zu lassen«, sagte er sehr leise. »Du warst so jung, und du hättest noch so viel erreichen können. Aber niemand konnte ein Gegenszenario entwerfen, das ähnlich gute Erfolgschancen gehabt hätte. Wärst du nicht … fort gewesen, bevor wir Safehold erreicht haben, hätten die Frachtpapiere besagt, dass du immer noch deinen PICA bei dir hast. Man hätte dich gezwungen, ihn Langhorne auszuhändigen, damit er ihn hätte zerstören können – und wenn du erklärt hättest, du hättest das Gerät irgendwie ›verloren‹, dann wären sofort sämtliche Alarmanlagen losgegangen, vor allem, wenn man bedenkt, wie spät dieser PICA erst in deine persönliche Ausrüstung aufgenommen wurde. Also hatten wir letzten Endes keine andere Wahl. Doch um ganz ehrlich zu sein: Auch wenn du dich freiwillig dafür entschieden hast, dein Leben hinzugeben, damit wir genau diese Möglichkeit hätten, hatten wir doch alle gehofft, wir würden sie niemals ergreifen müssen. Bedauerlicherweise müssen wir das jetzt aber.«
    Er lehnte sich wieder in seinem Sessel zurück, seine Miene steinern, und ›Nimue‹ erinnerte sich, dass sie genau diesen Gesichtsausdruck schon einmal bei ihm gesehen hatte: als die Kampfschiffe der Gbaba auf seinem Taktik-Display aufgetaucht waren.
    »Es hat sich herausgestellt, dass Langhorne und Bédard nicht nur fanatisch waren, sondern auch größenwahnsinnig. Ich habe einen vollständigen Datensatz für dich aufbewahrt, mit sämtlichen Details. Ich bringe es nicht übers Herz, dir das alles persönlich mitzuteilen. Aber die Kurzfassung lautet: Langhorne und seine Seilschaft haben mir nie so weit getraut, wie ich das geglaubt habe. Sie haben ein vollständiges System für kinetische Bombardierung aus dem Orbit aufgestellt, ohne mir – als dem militärischen Leiter dieses Einsatzes! – davon auch nur zu berichten. Ich habe nicht rechtzeitig erfahren, dass es überhaupt existierte, und so konnte ich auch nichts unternehmen, um es auszuschalten. Und als Shan-wei und ihre Befürworter sich gegen ihre Bemühungen stellten, sich zu Göttern zu machen, haben sie es eingesetzt. Sie haben sie umgebracht, Nimue – sie und all diejenigen, die darum gekämpft haben, jegliche Erinnerung an unsere wahre Geschichte weiterhin und offen zugänglich zu halten.«
    Ein PICA besaß kein Herz, nicht im physischen Sinne, doch das Herz, das Nimue Alban jetzt nicht mehr besaß, krampfte sich dennoch voller Qual zusammen, und der Commodore räusperte sich und schüttelte dann heftig den Kopf.
    »Um ehrlich zu sein, hatte ich darüber nachgedacht, dich zu wecken und dieses Gespräch persönlich mit dir zu führen, aber das habe ich nicht gewagt. Ich habe jetzt sehr lange gelebt, Nimue, aber du bist immer noch jung. Ich wollte dir nicht von Shan-wei erzählen. Ich hatte dafür tatsächlich sogar viele

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