Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Operation Arche - 1

Operation Arche - 1

Titel: Operation Arche - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
sobald ich Euch nur einen Moment aus den Augen lasse.«
    »Ahrnahld, das ist doch nur ein Jagdausflug«, sagte Cayleb geduldig, während er Galhvyn Daikyn, seinem Kammerdiener, seinen Kasack reichte. »Wenn ich eine ganze, trampelnde Herde von Leibgardisten mitnehme, wie soll ich denn da irgendetwas erjagen?«
    »Und falls sich herausstellt, irgendjemand habe die Absicht, Euch zu erjagen? In letzter Zeit ist die Lage ein wenig prekärer geworden, wie Ihr wisst. Nach allem, was ich so mitbekommen habe, gibt es in Safehold doch eine ganze Menge Leute, die Eurem Haus nicht allzu warmherzige Gefühle entgegenbringen.«
    Ahrnahld Falkhan, jüngster Sohn des Grafen Sharpset, war nur neun Jahre älter als Cayleb selbst. Zugleich war er aber auch Offizier in der Royal Charisian Navy, und traditionsgemäß waren es die Marines, nicht die Royal Guards, die für die Sicherheit des Thronerben verantwortlich waren. Und das bedeutete, dass der junge Falkhan nicht einfach aufs Geratewohl für diese Pflichten ausgewählt worden war. Zugleich bedeutete es auch, dass er, seinem jugendlichen Alter zum Trotz, seine Pflicht, das Leben des Thronerben zu beschützen, sehr ernst nahm – und Cayleb verabscheute es, wenn Falkhan auf so unfaire Mittel wie ›Logik‹ zurückgriff.
    »Dazu müssten die zunächst einmal wissen, wo ich bin«, gab Cayleb nun zurück. »Und ich habe ja auch nicht gesagt, ich würde überhaupt keine Leibgarden mitnehmen wollen. Ich sehe nur keinen Sinn darin, eine ganze Abteilung in die Berge zu führen, wo wir noch keine zwanzig Meilen von Tellesberg entfernt sind.«
    »Ich verstehe. Und eine wie große Abordnung einer Abteilung hattet ihr mitzunehmen beabsichtigt?«
    »Also …«
    »Das habe ich mir gedacht.« Lieutenant Falkhan verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte die breiten Schultern gegen die blaugestrichene Wand im luftigen Wohnraum des Prinzen. Cayleb war sich fast sicher, er habe von Daikyn ein zustimmendes Schnauben gehört, als der Kammerdiener den Raum verließ.
    »Das Mindeste, worauf ich mich einzulassen bereit bin, sind fünf Mann«, erklärte Falkhan.
    »Fünf?!« Cayleb starrte ihn an. »Wir brauchen doch kein ganzes Regiment abzustellen, Ahrnahld! Es sei denn, Sie glauben allen Ernstes, Nahrmahn oder Hektor könnten eine ganze Armee an der Navy vorbeischmuggeln.«
    »Fünf«, wiederholte Falkhan mit fester Stimme. »Und mich dazu. Ein einziger weniger, und Ihr werdet überhaupt nicht aufbrechen.«
    »Wenn ich mich nicht täusche, bin ich der Prinz in diesem Raum«, sagte Cayleb fast ein wenig jämmerlich.
    »Und ich fürchte, Prinzen haben im Allgemeinen weniger Freiheit als viele andere Menschen.« Falkhan lächelte ihm zu, und in seinem Blick stand echtes Mitleid. »Aber wie ich schon sagte: Ich werde nicht vor Euren Herrn Vater treten und Ihm berichten, ich hätte zugelassen, dass Euch irgendetwas geschieht.«
    Cayleb sah aus, als wolle er schon protestieren, doch Falkhans Blick war nun deutlich anzumerken, dass er von seinem Standpunkt nicht abzubringen sein würde. Der Lieutenant erwiderte lediglich den Blick seines Prinzen, wartete, bis sein jugendlicher, gelegentlich leicht störrischer Schutzbefohlener langsam wieder zu seinem an sich sehr wohl vorhandenen gesunden Menschenverstand zurückgefunden hatte.
    »Also gut«, seufzte Cayleb schließlich. »Aber nur fünf«, ergänzte er noch, fast aufsässig.
    »Selbstverständlich, Euer Hoheit«, murmelte Lieutenant Falkhan und verneigte sich in einer anmutigen Geste der förmlichen Unterwerfung. »Entschuldigt, Euer Hoheit«, sagte Lieutenant Falkhan am folgenden Tag, während der Kronprinz, Falkhan und fünf Leibwachen der Marines an diesem Wintermorgen durch ein sanft geschwungenes Tal ritten; die Mittagsstunde rückte bereits näher.
    Dem Äquator so nah, war es immer noch recht warm, obwohl offiziell ›Winter‹ herrschte, und der Lieutenant schwitzte unter seinem engen, stickigen Brustharnisch. Das war jedoch nicht der Grund für seine verdrießliche Miene. Die war eine Folge der Tatsache, dass das kleine Dorf Rothar, ein wohlhabendes Bauerndörfchen, achtzehn Meilen von Tellesberg entfernt, zweihundert Schritt hinter ihnen lag … zusammen mit dem Bürgermeister dieses Dorfes, der gerade eben alle Fragen beantwortet hatte, die Prinz Cayleb ihm stellte.
    »Ja, Ahrnahld?«
    »Mir kommt gerade der Gedanke, dass wir es hier mit einem leichten Kommunikationsproblem zu tun haben. Es sei denn, natürlich, Ihr hättet mir gegenüber

Weitere Kostenlose Bücher