Operation Arche - 1
Kampfstellung, die der Kommandant jemals gesehen hatte, doch ihm blieb keine Zeit mehr, sie genauer zu analysieren. In diesem Augenblick schnellte die Klinge vor wie ein stählerner Blitz.
Die unglaubliche Geschwindigkeit des Schlages überraschte ihn, doch er war tatsächlich so gut, wie man es ihm stets nachzusagen pflegte. Es gelang ihm, den Schlag mit dem eigenen Breitschwert abzuwehren, trotz der ungeheuren Geschwindigkeit seines Gegners, und auch, obwohl er noch nie einen vergleichbaren Angriffsstil gesehen hatte.
Das half ihm nicht.
Ihm blieb gerade noch genug Zeit, um die Augen aufzureißen, als die Klinge des Fremden sein eigenes Schwert mühelos durchtrennte, und dann rollte sein Kopf auch schon über den Boden. Fast hektisch versuchte Ahrnahld Falkhan zu parieren, als das erste Schwert nach ihm schlug. Mit einem hässlichen Geräusch, als schlage ein Hammer auf einen Amboss, traf Stahl auf Stahl, und Ahrnahld wirbelte zur Seite, als eine zweite Klinge ihn zu treffen drohte. Erneut hörte er Metall auf Metall und fluchte dann, lautlos und verzweifelt, als er begriff, dass Cayleb, statt die Flucht zu ergreifen, während der Lieutenant und Dymytree versuchten, den Ansturm der Attentäter wenigstens zu verlangsamen, sich ihrer Formation einfach angeschlossen hatte.
Nur drei Dinge hielten den Kronprinzen und seine beiden Marines die nächsten Sekunden noch am Leben. Zum einen mussten die Armbrustschützen ihre Schusswaffen fallen lassen und ihre Schwerter ziehen – was sie verlangsamte und ein Stück weit hinter die anderen zehn Angreifer fallen ließ. Das Zweite war die Tatsache, dass alle diese Attentäter, die jetzt auf sie zustürmten, offensichtlich damit gerechnet hatten, die Armbrüste würden ihnen jegliche Arbeit abnehmen können, sodass ein echter Kampf Mann gegen Mann überhaupt nicht hätte erforderlich werden sollen. Sie waren vom Eingreifen dieses geheimnisvollen Fremden ebenso überrascht wie Falkhan, und nun rannten sie völlig unorganisiert auf den Prinzen und seine Leibgardisten zu. Eine saubere Angriffsformation brachten sie nicht zustande.
Und das Dritte war, dass Cayleb Falkhans Befehl, die Flucht zu ergreifen, einfach ignoriert hatte.
Der erste Attentäter, der den Kronprinzen erreichte, sprang mit wirbelndem Schwert auf ihn zu und taumelte sofort darauf mit einem fast schluchzenden Schrei rückwärts, als Cayleb kurz, aber kräftig zuhieb. König Haarahld hatte einen Waffenmeister aus Kyznetzov in Süd-Harchong anreisen lassen, und wenn dieses Reich auch dekadent, vielleicht sogar korrupt und zweifellos unerträglich arrogant war, hatte es doch immer noch einige der besten Waffenmeister der Welt zu bieten. Meister Domnek war mindestens so arrogant, wie es dem Klischee von Harchong entsprach, doch er war auch ebenso gut in seiner Kunst, wie er es von sich glaubte … und ein unnachgiebiger Lehrmeister.
Die meisten Schwertkämpfer wurden in der althergebrachten Art und Weise unterwiesen, doch Cayleb war bei jemandem in die Lehre gegangen, der sich genau bewusst war, dass eine Schwertklinge nicht ohne Grund eine Spitze aufwies. Sein heftiger, aber sehr gezielt ausgeführter Stoß trieb einen Fuß Stahl in die Brust seines Gegners, und Cayleb hatte schon wieder Grundstellung eingenommen, bevor sein Gegner auch nur zu Boden gestürzt war.
Ein zweiter Attentäter eilte auf den Kronprinzen zu, nur um gleich darauf zusammenzubrechen – er konnte kaum mehr als ein gurgelndes Stöhnen hervorbringen: Caylebs zweiter Stoß traf ihn genau in die Kehle.
Falkhan war viel zu sehr mit seinen eigenen beiden Gegnern beschäftigt, um sich ablenken lassen zu können, doch er war sich schmerzhaft bewusst, dass die Attentäter ihre Anstrengungen ganz auf Cayleb konzentrierten. Genau diese Tatsache war vermutlich der Grund dafür, dass Falkhan und Dymytree überhaupt noch am Leben waren, und doch rechnete er nicht damit, dass es noch lange so bleiben würde – nicht bei einem Verhältnis drei zu eins.
Doch dann kam etwas Neues hinzu. Der Erste Offizier dieses Attentätertrupps hörte einen Schrei hinter sich und verzog das Gesicht zu einem hässlichen Grinsen, als er so einen Beweis dafür erhielt, dass sein Kommandant diesen Wichtigtuer, der sich unbedingt hatte einmischen müssen und ihnen den Hinterhalt verdorben hatte, ein für alle Mal aus dem Weg geräumt hatte. Doch dann hörte er einen zweiten Schrei, und er wich einige Schritte vor dem Gewirr aus Klingen und Leichen rings um den Prinzen von
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