Operation Arche - 1
etwas aufzuschnappen«, sagte nun Cayleb. »Und er …«
»Deckung, Euer Hoheit!«
Ahrnahld Falkhan wirbelte herum, als eine Stimme, die er nie zuvor gehört hatte, dröhnend diese Drei-Wort-Warnung hervorstieß. Entsetzt wirbelte der kleine Mann herum, als die tiefe, kräftige Stimme hinter ihm erscholl.
Seine Männer und er hatten sich ihrem Opfer schon auf fünfzig Schritt genähert. Der dichte Teppich aus Kiefernnadeln hatte jeden ihrer Schritte erstickt, und der tiefe Graben eines zu dieser Jahreszeit ausgetrockneten Wasserlaufs hatte ihnen ideale Deckung zum Anschleichen geboten. Seine beiden Armbrustschützen hatten gerade Position bezogen, um ihr Opfer in die Zange zu nehmen, hatten ihre Waffen auf der Oberkante des Grabens abgestützt und warteten nun nur noch geduldig darauf, dass der Marines-Lieutenant ein Stück weiterging, damit sie freies Schussfeld auf ihr Ziel hätten. Es war nicht überraschend, dass im Augenblick die ganze Konzentration des Anführers dieses Trupps dem Kronprinzen von Charis und den drei noch verbliebenen Leibgardisten galt.
Deswegen war er auch in keiner Weise vorgewarnt, als plötzlich dieser fremde Mann geradewegs über genau den gleichen Teppich aus Kiefernnadeln auf ihn zustürmte, das Schwert schon gezogen. Lieutenant Falkhans Reaktionen waren eine Folge von Instinkt und Ausbildung, nicht bewussten Denkens. Mit der rechten Hand griff er nach dem Schwert, doch gleichzeitig packte er mit der Linken den Kasack von Kronprinz Cayleb und riss heftig daran.
Dieser Ruck kam für Cayleb völlig überraschend. Er verlor das Gleichgewicht und stürzte äußerst unbeholfen zu Boden … und genau in dem Augenblick zischte ein Armbrustbolzen genau dort durch die Luft, wo der Prinz eben noch gestanden hatte.
Dieser Bolzen konnte Falkhan um kaum mehr als sechs Zoll verfehlt haben, und nun folgte ein zweiter, der Zhak Dragoner geradewegs in die Brust traf. Ohne auch nur einen Schrei auszustoßen, taumelte der Corporal rücklings, und dann sauste zischend die Klinge des Lieutenants aus ihrer Scheide.
Fronz Dymytree warf den Echsenspeer beiseite, den er immer noch festgehalten hatte, und riss den eigenen Säbel aus der Scheide, fast ebenso schnell wie sein Kommandant. Die beiden noch verbliebenen Marines, die immer noch handelten, bevor das bewusste Denken sie überhaupt einholen konnte, stellten sich vor den Prinzen und blickten angespannt in die Richtung, aus der dieser Angriff zu kommen schien.
Der Kommandant dieses Attentätertrupps hatte gerade noch Zeit, sein Schwert zu ziehen, bevor dieser Wahnsinnige, der hier ihren Auftrag behinderte, geradewegs auf ihn zugestürmt war und jetzt zu ihm in das ausgetrocknete Bachbett hinuntersprang.
»Erledigt die Aufgabe!«, schrie der Anführer seinem Ersten Offizier zu. »Um diesen Dreckskerl hier kümmere ich mich!«
Sein Untergebener zögerte keinen Augenblick. Den Ruf als wahrer Schwertmeister, in dem sein Kommandant stand, hatte dieser sich redlich verdient. Dieser Ruf war zugleich auch einer der Gründe dafür gewesen, dass er für diesen Einsatz überhaupt ausgewählt worden war, und nun kletterte der Erste Offizier auf der Seite aus dem Bachbett heraus, die den Charisianern am nächsten war.
»Kommt schon!«, bellte er. Falkhan stieß einen Fluch aus, als mindestens zehn Mann erschienen, die scheinbar aus dem Boden selbst gewachsen waren. Zwei von ihnen trugen Armbrüste, doch alle anderen hatten Schwerter gezogen, und nun ließen auch die Armbrustschützen ihre schwerfälligen Waffen mit der niedrigen Schussrate fallen und griffen ebenfalls nach ihren Schwertern.
»Lauft, Euer Hoheit!«, schrie der Lieutenant, als er spürte, dass Cayleb hinter ihm wieder auf die Beine gekommen war.
»Vergessen Sie’s!«, spie der Kronprinz zurück, und der Lieutenant hörte das charakteristische, metallische Schaben eines Schwertes, das aus der Scheide gerissen wurde.
»Gott verdammt noch mal, Cayleb, lauft!«, bellte Falkhan, und dann hatten die Angreifer sie auch schon erreicht. Der Anführer der Attentäter war sich seines eigenen Geschicks mit der Waffe sehr wohl bewusst, doch irgendwo in seinem Hinterkopf schrillte dennoch eine Alarmglocke, als er bemerkte, welche sonderbare Kampfstellung dieser unerwartete Gegner einnahm. Der geheimnisvolle Fremde hielt das Heft seiner Waffe mit beiden Händen, ein Stück oberhalb der Augen, einen Fuß hatte er ausgestellt und den ganzen Körper leicht zur Seite gedreht.
Das war die sonderbarste
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