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Operation Arche - 1

Operation Arche - 1

Titel: Operation Arche - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Arme vor der Brust verschränkt, und hob sardonisch eine Augenbraue.
    Cayleb schoss das Blut ins Gesicht. Andererseits: Hätte der Fremde ihm wirklich schaden wollen, hätte er sich überhaupt nicht erst in diesen Hinterhalt einmischen müssen. Das bedeutete natürlich nicht, dass er nicht ein anderes, deutlich weniger leicht erkennbares und doch ebenso schädliches Ziel verfolgte. Aber im Augenblick erschien es Cayleb unwahrscheinlich, dass der Fremde die Absicht hatte, ihm einen Dolch in den Rücken zu stoßen.
    Neben Falkhan kniete der Kronprinz nieder. Statt Zeit damit zu verschwenden, sein eigenes Schwert zu säubern und es in die Scheide zurückzuschieben, legte er es auf den Boden, dann zog er seinen Dolch hervor und machte sich daran, das Hosenbein des Lieutenants aufzuschneiden.
    Die Wunde sah schlimm aus, und sie blutete heftig, doch das Blut pulsierte nicht daraus hervor, als wäre eine Arterie getroffen. Jetzt öffnete er die Tasche an seiner Hüfte und nahm schnell eine zusammengerollte Bandage aus abgekochter Baumwolle heraus. Dann bedeckte er die Wunde mit einem Stück Fleming-Moos und wickelte die Bandage sehr straff, um Druck auf die Wunde auszuüben. Wenn der Druck und dieses saugfähige Moos mit seinen heilenden Eigenschaften die Blutung nicht stoppten, dann hatte Cayleb für den Notfall immer noch ein Paket gebogener Nadeln und abgekochter Bindfäden dabei, um die Wunde zuzunähen, doch ein ausgebildeter Arzt war er nicht gerade. Diese Art der ›Reparaturen‹ überließ er bevorzugt jemandem, der deutlich besser wusste, was genau er da eigentlich tat.
    Der Lieutenant hatte sich mittlerweile auf dem Rücken ausgestreckt und die Augen geschlossen, während der Prinz ihn notdürftig versorgte. Doch als Cayleb die Bandage festgeknotet hatte, blickte sich Falkhan schon wieder um.
    Der Marine wandte den Kopf zur Seite und verzog vor Schmerz die Lippen – und es war nicht nur der Wundschmerz, der ihn dazu brachte; Cayleb sah, dass Falkhan zu den Leichen von Dragoner und Dymytree hinüberschaute. Dann blickte der Lieutenant weiter und sah die verstreuten Leichen der Attentäter, und als er sah, wie dieser geheimnisvolle Merlin neben dem einzigen noch lebendigen Angreifer am Boden kniete, kniff Ahrnahld die Augen zusammen. Während Cayleb Falkhans Wunden versorgte, hatte sich Merlin um die Verletzungen des anderen Mannes gekümmert, auch wenn er, wie die Schmerzensschreie des Attentäters deutlich zeigten, dabei nicht gerade sanft vorgegangen war.
    Dann richtete Falkhan den Blick wieder auf Cayleb, und er hob fragend beide Augenbrauen. Cayleb erwiderte den Blick und zuckte mit den Schultern. Der Lieutenant verzog das Gesicht, dann stemmte er sich – mit der Hilfe des Prinzen und unter schmerzerfülltem Stöhnen – in eine mehr oder minder aufrechte Sitzposition. Unaufdringlich stellte sich Cayleb so, dass der Marine sich gegen ihn lehnen konnte, dann räusperte Falkhan sich.
    »Entschuldigen Sie«, sagte er und blickte den Mann an, der nicht nur das Leben des Prinzen gerettet hatte, sondern auch das des Lieutenants selbst, »ich denke, wir werden einige Antworten benötigen, Sir!« Der Mann, der sich Cayleb als ›Merlin‹ vorgestellt hatte – und der zu dem Schluss gekommen war, er würde sich wirklich nach Kräften mühen müssen, in sich selbst nicht immer noch weiter ›Nimue Alban‹ zu sehen – lächelte. Dieser Gesichtsausdruck wirkte sehr viel zuversichtlicher, als ›er‹ sich eigentlich fühlte, doch er wusste, dass dieser Augenblick – oder zumindest ein sehr vergleichbarer – irgendwann hatte kommen müssen.
    Na ja, vielleicht doch nicht ganz so!, gestand er sich selbst ein. Es war reines Glück gewesen, dass seine SNARCs nicht nur auf diese Verschwörung, Kronprinz Cayleb zu ermorden, gestoßen waren, sondern dass er selbst auch noch rechtzeitig hatte eintreffen können, um genau das zu verhindern.
    Und das ist auch gut so, ergänzte er in Gedanken. Ich wusste ja schon, dass dieser Cayleb wirklich ein ziemlich gut aussehender Junge ist, aber ich hatte bislang überhaupt nicht bemerkt, was für eine Ausstrahlung der hat! Vor allem für jemanden, der kaum neunzehn Standardjahre alt ist. Wenn ich den dazu bringen kann, mir zu vertrauen, kann ich mit dem richtig etwas anfangen.
    Vorausgesetzt natürlich, ich finde eine Möglichkeit, ihn auch weiter am Leben zu halten.
    »Man nennt mich«, erklärte er jetzt Falkhan, »wie ich Prinz Cayleb gerade eben schon informiert habe, Merlin

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