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Operation Blackmail

Operation Blackmail

Titel: Operation Blackmail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenk Saborowski
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hatte. Paul stand als Letzter
auf und wandte sich zur Tür.
    Â»Paul, auf ein Wort noch, bitte«, hielt ihn Heinkel zurück.
    Wortlos drehte sich Paul um und strich sich den Bart. Fragend
blickte er zu seinem obersten Dienstherrn.
    Â»Etwas Neues von der ECSB?«
    Damit stellte Heinkel genau die Frage, vor der sich Paul am meisten
gefürchtet hatte. »Nein, Herr Heinkel«, musste er zugeben.
    Â»Wir brauchen Ergebnisse. Sagen Sie ihnen das. Ihr Sicherheitskorridor
war korrekt angelegt, aber sie haben den Mord an Kostas dennoch nicht
verhindert. Für mich ist ihr Einsatz bisher eine einzige Katastrophe. Machen
Sie Druck, Paul. Wir stehen am Abgrund. Ist Ihnen das klar?«
    Â»Glasklar, Herr Heinkel«, antwortete Paul. Als er auf dem Gang
stand, atmete er tief durch. Zeit, bei Thater nachzuhaken.
    KAPITEL 40
    Amsterdam, Hauptquartier der ECSB
    Tag 8: Montag, 14. Januar, 13:04 Uhr
    Solveigh Lang plagten immer noch heftige Gewissensbisse,
aber sie hatte gestern Abend eine Entscheidung getroffen. Thater hatte recht:
sie mussten weitermachen. Weil Dominique es gewollt hätte. Und es fühlte sich
tatsächlich gut an, dass die Ermittlungen wieder Fahrt aufnahmen. Im War Room
stützte sie ihre Hände auf den großen Konferenztisch und lieferte wie gewohnt
eine Zusammenfassung dessen, was sie gemeinsam mit Eddy herausgefunden hatte:
»Wir haben uns noch einmal alle ursprünglichen Hinweise vorgenommen. Da wir
mittlerweile wissen, dass uns die Erpresser absichtlich auf die Thanatos-Fährte
gelockt haben, konnten wir einige davon eliminieren«, läutete sie die Sitzung
ein. »Bei den übrigen Spuren dürfte es sich um echte handeln.« Sie bedeutete
Eddy, die entsprechende Seite über den Beamer an die Wand zu werfen.
    Â 
    PARIS:
    Haarprobe PQ 22/8: grauhaarig, kurz,
starker Raucher, mäßiger Trinker
    Stofffahne: Stoff türkischer
Herkunft, überall in Europa vertrieben, häufig als T-Shirt-Stoff verwendet
    Tatwaffe: VSS Vintorez, Herkunft:Russland
    Projektil: russisches 9 x 36 mm
    Magazin: KBP Instrument Design Bureau
Unterschallkartusche
    Tathergang: Entfernungsschuss (80
Meter), Kopfschuss
    Â 
    Gepflanzte Hinweise: Sand Athen,
Zigarettenasche (verbrannt)
    Unklar: Vegetarier? (ebenfalls anhand
Haarprobe PQ 22/8)
    Â 
    BOLOGNA:
    Tatwaffe: VSS Vintorez, Herkunft:Russland
    Projektil: russisches 9 x 36 mm
    Magazin: KBP Instrument Design Bureau
Unterschallkartusche
    Tathergang: Schüsse aus nächster Nähe
(3 Meter), Bauchschuss, Kopfschuss, beide tödlich
    Â 
    Gepflanzte Hinweise: Zigarettenkippen
(spanisch)
    Â 
    KIFISSIA:
    Tatwaffe: Semtex-Sprengstoff,
Eigenbau (im PC des Opfers)
    Zünder: n/a (vermutlich zerstört)
    Tathergang: Explosion, ausgelöst durch
Fernzünder oder PC des Opfers
    Besonderheit: nicht-identifizierter
Anruf wenige Sekunden vor der Explosion
    Â 
    Im Erpresserbrief gepflanzte
Fehlinformation: südländische Semantik
    Â 
    Solveigh schaute in die Runde. Bisher hatten sie nicht
viel Neues zu bieten. Thater trommelte mit den Fingern auf die Tischplatte.
    Â»Wir sind zu folgenden Schlussfolgerungen gekommen: Ob er wirklich
Vegetarier ist oder nicht, können wir nicht sagen, das kurze Haar besitzt nur
für einen Zeitraum von zwei Monaten Aussagekraft. Die Zigarettenkippen sind
DNA-tauglich, das heißt, wenn wir ihn erwischen, werden wir ihn in jedem Fall
auch festnageln. Allerdings gehen wir bisher davon aus, dass wir es mit
mindestens zwei Tätern zu tun haben, oder?«
    Die Runde nickte Zustimmung. »Uns erschien es besonders wichtig,
herauszufinden, ob alle drei Morde auf dasselbe Konto gehen. Der errechnete
Korridor spricht dafür, aber ich wollte sichergehen. Deshalb habe ich die
Athener Polizei noch einmal die Gegend rund um das Haus von Kenteris absuchen
lassen. Und siehe da: Im Wald oberhalb seines Grundstücks haben sie Stummel
derselben spanischen Marke gefunden. Und zwar nicht zu wenige. Von der Stelle
hat man einen exzellenten Blick auf Kenteris’ Villa, das kann kein Zufall sein.
Und ich bin überzeugt, dass er nicht mit unserer Geschwindigkeit gerechnet hat.
Ich denke, es war ein von langer Hand geplantes Ablenkungsmanöver, das uns viel
später hätte erwischen sollen.«
    Â»Und was leitet ihr daraus ab?«, fragte Thater.
    Â»Erstens: Alle drei Morde wurden von ein und demselben Täter verübt.
Zweitens: Es handelt sich bei dem Kifissia-Mord um den letzten in der

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